Stolperstein-Nicht-Verlegung in Rosenheim am 7.03.2022 –

Simssee Welle bekommt „ihre“ Stolpersteine für die Familie Kohn überreicht und stellen ihren Radiobeitrag am Ludwigsplatz vor

Seit fünf Jahren setzt sich unser Schulradioteam mit dem Thema Stolpersteine auseinander und gestaltet Radiobeiträge und Hörspiele zu den Biografien von Opfern der NS-Zeit. Im letzten Schuljahr haben wir die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie Kohn recherchiert, die am Ludwigsplatz ein Bekleidungsgeschäft führte. Wir waren dazu im Stadtarchiv in Rosenheim und in verschiedenen Online-Archiven, haben unzählige Dokumente, alte Formulare und Briefe entziffert und versucht daraus die Familiengeschichte zusammenzusetzen. Aus diesen vielen Puzzleteilen ist ein 14-minütiges Hörspiel entstanden, an dem neun Schüler der damaligen 10. Klassen mitgewirkt haben. Nach einem Jahr intensiver Radioarbeit war dann die Freude groß, dass der Radiobeitrag gemeinsam mit dem Beitrag über den bekannten Sinti-Musikers Franz Gory Kaufmann wieder einen Sonderpreis bei Schulradiowettbewerb TurnOn des Bayerischen Rundfunks gewonnen hat. Zum zweiten Mal dürfen wir mit dem ganzen Radioteam nach München, um dort im Funkhaus in B2 eine eigene Sendung zu bekommen.

Vorher wollten wir aber am 7.3. die fünf Stolpersteine für die Familie Kohn auf dem Ludwigsplatz verlegen. Diesmal hatten wir als Radioteam die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen. Für den Stolperstein von Salo Kohn hatten wir das „Preisgeld“, das wir für einen anderen Radiobeitrag gewonnen hatten, eingesetzt und als Paten sind wir nun auch für die Pflege des Steins verantwortlich. Gemeinsam mit Frau Hoffs beiden Patensteinen für Salos Frau Margot und ihrem Sohn Hermann und den beiden weiteren Stolpersteinen für die Brüder Heinrich und Simon wäre die Familie komplett gewesen. Aber leider hat der Rosenheimer Stadtrat vor zwei Wochen beschlossen, dass es weiterhin in Rosenheim nicht erlaubt ist, Stolpersteine zu verlegen. Die Stadt möchte eine andere Formen der Erinnerung einführen. So gab es statt einer Verlegung nur eine Überreichung der Steine durch den Künstler Gunther Demnig und eine öffentliche Ausstrahlung unseres Hörspiels auf dem Ludwigsplatz. Es war trotzdem eine sehr berührende Gedenkveranstaltung mit vielen Besuchern und die fünf Steine dürfen nun im Schaufenster des Blumenladens Flowerpower am Ludwigsplatz liegen.

Und es bleibt die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch zu einer Verlegung kommt, wenn der Hausbesitzer zustimmt, dass die Steine auf dem Privatgrund einen Platz finden. Die Hoffnung und die Erinnerung bleiben!

https://www.ovb-online.de/rosenheim/rosenheim-stadt/rosenheim-gedenken-an-die-nazi-opfer-stolpersteine-fuers-schaufenster-kritik-fuer-die-csu-91396249.html

Michaela Hoff

Stolpersteinverlegung in Rosenheim am 10.06.2021

Simssee Welle stellt die Biografie des Sinti-Musikers Franz Gory Kaufmann vor

Seit vier Jahren setzt sich unser Schulradioteam mit dem Thema Stolpersteine auseinander und gestaltet Radiobeiträge und Hörspiele zu den Biografien von Opfern der NS-Zeit. In diesem Schuljahr haben wir die Familiengeschichte einer jüdischen Familie in Rosenheim und die Lebensgeschichte des bekannten Sinti-Musikers Franz Gory Kaufmann recherchiert. Für ihn und sechs weitere Opfer der Nazis wurden am letzten Donnerstag zum Gedenken Stolpersteine in der Rosenheimer Innenstadt verlegt. Für die Biografie führte die Simssee Welle im März zwei lange Interviews mit der Familie Kaufmann und erfuhr so viel über Gorys Leidenszeit im KZ Dachau und Sachsenhausen, und wie er nur Dank seine Musik die Deportierung und die Inhaftierung überleben konnte. Neben diesen sehr persönlichen Erinnerungen bekamen wir auch wunderschöne Musikstücke „geschenkt“. Aus diesen O-Tönen und Gorys begnadeter Geigenmusik stellten wir eine Radiosendung zusammen und übernahmen die biografische Vorstellung während der Stolpersteinerlegung. Ein sehr bewegendes Erlebnis für alle, besonders die Begegnung mit der Familie Kaufmann, die zur Verlegung gekommen waren, bleibt allen Teilnehmern in besonderer Erinnerung. Und genau darum geht es ja bei den Stolpersteinen, ums Erinnern und Weitererzählen von Lebensgeschichten, damit aus der großen Zahl von Opfern wieder Namen, Gesichter und persönliche Geschichten werden.

M. Hoff

Schulradio europaweit -Neues Erasmus+ Projekt an der Otfried-Preußler-Schule

Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union.

eTwinning ist die Gemeinschaft für Schulen in Europa.

Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa und in dieser Funktion eine wunderbare Unterstützung, um mit Schüler*innen und Lehrer*innen aus ganz Europa in Kontakt und Austausch zu kommen. Seit 2019 ist die OPS Erasmus+ Partnerschule und mit diesem Schuljahr startete auch das Schulradioteam ein eigenes Erasmus+ Projekt.

Alles war so schön geplant, aber kaum waren die fast 160 Seiten des Erasmus-Antrags eingereicht, erreichte uns die erste Coronawelle und alle Schulen gingen europaweit in den Distanzunterricht. Damals dachten wir noch, dass bis zu unserer ersten Mobilität, dem Austauschbesuch mit den anderen vier europäischen Schulen, wieder Normalität herrschen würde. Aber beim Projektstart im September war dann schnell klar, dass im Dezember 2020 keine Schüler*innen und Lehrer*innen aus den Niederlanden, Portugal, Griechenland und Großbritannien nach Stephanskirchen kommen würden, um mit uns gemeinsam das Schulradioprojekt zu starten.

„Höre meine Geschichte – europäische Geschichte im Schulradio“ lautet unser Projektthema und wir haben vor, uns mit den Biografien und Erfahrungen von Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges auseinandersetzen und dazu Hörspiele und Audioguides zu produzieren. Das gemeinsame Erinnern, das Teilen von europäischer Geschichte anhand von individuellen Lebensgeschichten, steht im Fokus des Projektes. Die großen geschichtlichen Zusammenhänge sollen in Einzelschicksalen sichtbar und als hörbare Geschichte wieder lebendig werden. In der Begegnung der verschiedenen Schulen und Nationalitäten stellt ein solches Erasmus+ Projekt ein wertvolles Stück gelebtes Miteinander in Europa dar, eine Erfahrung, die einige Schüler*innen der OPS schon im vergangenen Schuljahr im Austausch mit Italien erleben durften.

Statt uns gegenseitig zu besuchen, konnten wir uns aber bisher in unserem neuen Erasmus+ Team nur online kennenlernen. Die Schüler*innen haben kurze Audios oder Videos aufgenommen und damit sich und ihre Schule auf der europäischen Schulplattform eTwinning vorgestellt, natürlich alles auf Englisch und im Distanzunterricht überwiegend am eigenen Computer. Im Moment gestalten alle Teams ein Logo und einen Jingle für das gemeinsame Online-Radio, über die dann in einer Online-Umfrage abgestimmt werden. Ein Schüler hat auch schon Tutorials extra aufgenommen, um unseren Partnern die Handhabung des Audioschnittprogramms zu erklären. Der Umgang mit den Medien hätte natürlich im Dezember live bei uns im Schulhaus eingeführt werden sollen. In Zusammenarbeit mit dem BR war und ist ein eigener Workshop für alle Teams geplant. Neben dem journalistischen Handwerkszeug steht aber vor allem die Erinnerungskultur im Mittelpunkt der ersten Mobilität. Wir werden unseren Gästen die Lebensgeschichten der Menschen, für die in unserem Schulsprengel Stolpersteine verlegt wurden, vorstellen und in der Gedenkstätte Dachau gemeinsam weitere Biografien des Gedächtnisbuches der ehemaligen Häftlinge des KZ Dachau kennenlernen.

Bis zu diesem ersten Austauschbesuch arbeitet unser Schulradioteam „alleine“ an einem Hörspiel zur Biografien der Familie Kohn, einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Rosenheim, die ab 1937 emigrieren musste. Anfangs konnten wir noch zur Recherche in Zweiergruppen ins Rosenheimer Stadtarchiv fahren – eine aufregende Erfahrung in originalen Dokumenten aus dieser Zeit zu lesen, aber in der zweiten Homeschooling-Phase musste dann alles am PC erledigt werden. So lernten wir, wie man in großen Online-Archiven, wie z.B. den Arolsen Archives, Dokumente anfordert oder wie man online auf MS Teams gemeinsam an den Hörspieldialogen schreiben kann. Für die Interviews mit den Angehörigen des Musikers Franz Kaufmann, der die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen überlebt hat, haben wir es sogar geschafft über eine Online-Konferenz Aufnahmen zu machen. Für die beteiligten Schüler*innen ist ein solches Zeitzeugeninterview eine sehr bewegende Erfahrung.

Jetzt hoffen wir, dass wir uns bald auch mit den anderen Schulen über diese Erfahrungen austauschen können und beispielsweise über deren Geschichten von Widerstandskämpfer in den besetzten Niederlanden oder Fluchthelfer im damals neutralen Portugal erfahren. Ob virtuell oder hoffentlich im nächsten Schuljahr in Präsenz, sicher ist, dass dieser Austausch in der Brückensprache Englisch stattfinden wird. Das ist dann die nächste Herausforderung unseres Erasmus+ Projekts „Listen to my story – European History on schoolradio“.

Michaela Hoff, Klassenlehrkraft und Leitung der Schulradio AG

Die Simssee Welle mit TurnOn in Oberammergau

2. – 3.12.2019

Die Simssee Welle,unser Schulradioteam, nimmt in diesem Jahr zum achten Mal am Schulradiowettbewerb TurnOn teil. Mit diesem Projekt lädt der Bayerische Rundfunk jedes Jahr Schulradioteams aus allen Schularten und aus ganz Bayern zu einem Workshop, einer Art Schülerfortbildung, und einem anschließenden Wettbewerb ein. Aus unserem neuen Radioteam durften nun sechs Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit Frau Hoff für zwei Tage in die Jugendherberge nach Oberammergau fahren, um dort von den BR-Profis in die Geheimnisse der Radiotechnik und das Handwerk des Rundfunkreporters „eingeweiht“ zu werden. Jedes Schulradioteam bekommt vom BR ihren eigenen Coach, der den Schülern bei der Radioarbeit zur Seite steht. In unserem Fall unterstützt die bewährte BR-Mitarbeiterin Katrin Stadler unsere engagierten Nachwuchsreporter. Sie wird uns auch in den kommenden Monaten mehrmals an der Schule besuchen und das Team bei der Erstellung der Wettbewerbsbeiträge begleiten.

Wer mehr über dieses BR-Projekt erfahren möchte und unsere Radioreporter in Action sehen möchte, kann die aktuellen Bilder und vor allem Sendungen unter folgenden Links finden:

https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/turnon/turnon-2019-20-basisworkshop-oberammergau-100.html

Alle guten Preise sind drei – Simssee Welle gewinnt mit den „Stolpersteinbeiträgen“ auch bei TurnOn

Ein drittes Mal hat sich unser Schulradio mit den Radiobeiträgen zum Thema „Stolpersteine“ an einem Wettbewerb beteiligt. Mit den beiden Hörspielen „Wer war Johann Vogl?“ und „Elisabeth Blocks Tagebuch“ hatten wir beim Schulradiowettbewerb TurnOn des BR zwei Beiträge mit Überlänge eingereicht und große Zweifel, ob unsere Hörspiele überhaupt teilnehmen können. Eigentlich dürfen die Wettbewerbsbeiträge die Länge von 4 min nicht überschreiten und daran hatten wir uns die letzten Jahre auch immer brav gehalten, aber dieses Mal wollten wir die Geschichte von Johann Vogl und Elisabeth Block nicht kürzen. Die Hörspiele sind als eine Art Audioguide für die Verlegungsstelle der Stolpersteine produziert worden und daher haben wir uns bei ihrer Geschichte nicht auf die 4 min beschränken wollen. Natürlich konnten wir mit einer Dauer von zweimal 11 min keinen offiziellen ersten Preis gewinnen, aber die Jury war inhaltlich und von der technischen Qualität so begeistert, dass sie eigens einen Sonderpreis für unsere Hörspiele ins Leben gerufen haben. Die Jury und Programmbereichsleiter von B2 finden das Thema so wichtig und gut gemacht, dass sie die Beiträge richtig in ihrem Programm senden wollen. Am Freitag, 13.9 zwischen 10 und 11 Uhr wird es auf B2 im „Notizbuch“ zu dem Thema eine Sendung mit Experteninterview und unseren Beiträgen geben. Wir werden damit bayernweit zu hören sein und das Simssee Wellen Team darf im Funkhaus dabei sein!!!
Also, weiter sagen, B2 einschalten und lauschen…

Wer einen Eindruck von der Preisverleihung bekommen möchte, kann hier einen kleinen Film und ein paar Bilder sehen:
https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/turnon/turnon-2019-finale-schulradio-104.html

Namen statt Nummern

Im Rahmen des Stolpersteinprojekts war unser Schulradioteam am Freitagabend zur Vorstellung der diesjährigen Gedächtnisblätter in die KZ Gedenkstätte nach Dachau eingeladen. Diese Veranstaltung findet seit zwanzig Jahren immer am 22. März, dem 86.Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau, statt. Zehn Häftlingsbiografien wurden in diesem Jahr stellvertretend für die unzähligen Opfer vorgestellt. Historiker, Lehrer, Studenten, junge Menschen aus Freiwilligen Diensten, aber auch Angehörige und ehemalige Nachbarn haben in mühevolle Recherchearbeit Puzzlestücke aus Dokumenten, Briefen, Gesprächen und Bilden zusammengetragen und so aus den anonymen Nummern wieder Menschen mit Namen, Gesichtern und Geschichten gemacht. So auch Herr Dr. Nowotny, der die Biografie Johann Vogls im Rahmen der Stolperstein Initiative  zusammengesammelt und aufgeschrieben hat. Johann Vogl wurde 1936 aufgrund seiner politischen Unbeugsamkeit von den Nazis nach Dachau verschleppt und starb dort ein Jahr später. Im Sommer 2018 war das Radioteam dabei, als am Kiosk in Schloßberg für Johann Vogl ein Stolperstein verlegt wurde. Nun erinnert an ihn auch ein Gedächtnisblatt in der Gedenkstätte in Dachau. Unser Radioteam durfte an der Verlesung teilnehmen und Herr Nowotnys Vortrag mit Ausschnitten aus den Briefen Johann Vogls unterstützen. Die vielen unterschiedlichen Biografien und Schicksale zu hören, waren für alle ein sehr bewegendes Erlebnis.

M. Hoff

Die Simssee Welle mit TurnOn unterwegs

28./29.1.2019

Die Simssee Welle, unser Schulradioteam, nimmt auch in diesem Jahr am Schulradiowettbewerb TurnOn teil. Mit diesem Projekt lädt der Bayerische Rundfunk jedes Jahr Schulradioteams aus allen Schularten und aus ganz Bayern zu einer Art Schülerfortbildung und einem anschließenden Wettbewerb ein. In diesem Jahr durfte unser Radioteam mit sechs Schüler* zu einem zweitägigen Aufbau-Workshop nach München ins Funkhaus des BR. Moderation, Hörspiel, Sounddesign, Radiospiele und Interview standen für unser Team auf dem Programm. Jeder konnte in zwei verschiedene Workshops hineinschnuppern und unter Anleitung erfahrener Radioprofis selber etwas produzieren. In der Abschlussrunde gab es dann die vielen spannenden, interessanten und auch lustigen Beiträge für alle zu hören. Sehr motiviert und voller Ideen ging es am späten Nachmittag zurück…

Übrigens eines der Minihörspiele ist auf der Schulradioseite zu hören. Viel Spaß beim Lauschen!

M. Hoff

 

 

 

 

Schulradio Simssee Welle erreicht „Lobende Erwähnung“ bei TurnOn 2018

Nach dem tollen Erfolg im Vorjahr erreichte unser Schulradio Simssee Welle mit ihren diesjährigen Beiträgen zum TurnOn-Wettbewerb des BR eine „Lobende Erwähnung“.

Bei diesem jährlich stattfindenden, bayernweiten Schulradio-Wettberwerb werden unter den eingeschickten Radiobeiträgen die jeweils besten prämiert und zum BR eingeladen. Auch die mit einer Urkunde bedachte „Lobende Erwähnung“ ist wieder ein schöner Erfolg für unser Radioteam und als Höhepunkt durften die SchülerInnen im Anschluss an die Preisverleihung an der Seite von BR-Moderatorin Susanne Rohrer einen Blick in das professionelle Aufnahmestudio werfen.

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Wir gratulieren ganz herzlich!