Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch in Portugal vom 12.08. bis 11.03.2023

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Die letzte Mobilität unseres Erasmus-Projekts führte uns nach Portugal an die Atlantikküste. Nach einem langen Reisetag wurde unsere Gruppe, fünf Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangstufen 6 und 10, die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Ludsteck und unser Schulleiter Herr Burggraf, am Sonntagabend von den Lehrern und den Gastfamilien herzlich in Rio Tinto nahe der wunderschönen Start Porto in Empfang genommen. Die Wiedersehensfreude war groß und alle konnten sofort wieder an die gemeinsame Zeit an der OPS im September anknüpfen.


Dieses Mal war das Team unserer portugiesischen Partnerschule an der Reihe, das Programm der Austauschwoche für uns und die beiden anderen Teams aus Griechenland und den Niederlanden zusammenzustellen. Am Montagmorgen begrüßten uns der Schulleiter und die Koordinatoren und präsentierten ihre Schule und die Region. Wir erfuhren viel über das portugiesisches Schulsystem und die Schulorganisation der Partnerschule Agrupamento de Escolas Infanta d. Mafalda. Ebenso stellten die Gäste mit kleinen Präsentationen ihre jeweiligen Schule vor. Da wir als gemeinsame Sprache Englisch verwenden, war der Vortrag natürlich für alle eine aufregende Erfahrung. Im Anschluss erwartete uns eine große Willkommensshow mit Tanz und Musik in der Turnhalle. Besonders beeindruckend war das Orchester und die beiden Sängerinnen. Zum Abschluss durften wir alle mittanzen und formten zusammen mehrere ineinander sich bewegende Kreise, welche Europa symbolisierten. Nach einer interessanten Führung durch die verschiedenen Gebäudeteile der Schule gab es ein gemeinsames Essen in der Schulkantine. Danach fuhren wir mit dem Gemeindebus zu einem Museum und einer Werkstätte, wo wir die besondere Schmuckherstellung der Region kennenlernen konnten. Die Technik Filigrana, bei der unendlich viele Silber- oder Golddrähte kunstvoll zu Herzen oder anderen Formen miteinander verwoben werden, ist weltweit berühmt und die Spezialität der Gemeinde Gondomar.

Herzlicher Empfang an der Schule in Gondomar
Im Filigrana-Museum


Am zweiten Tag trafen wir uns in Porto und es gab rund um die Kathedrale eine Rallye durch die Altstadt. In gemischten Kleingruppen erkundeten die Schüler so erste Sehenswürdigkeiten und die Stadtgeschichte Portos. Diese wurde noch mit dem Besuch des Zoll- und Stadtmuseums vertieft. Nach einer Mittagspause am Fluss Douro ging es über eine der vielen Brücken, die beeindruckende Ponte Luis (erbaut in der Technik des Eiffelturms) ans andere Flussufer, um dort eine Schiffstour zu starten. Früher wurde der „frische“ Wein aus dem Inland über den Fluss nach Porto transportiert, um dort weiter zum weltbekannten Portwein weiter verarbeitet zu werden. Vom Boot aus konnten wir die anderen Brücken und die Altstadt zu beiden Seiten bewundern. Danach ging es noch zu Fuß hinauf zu einem Kloster, von wo aus wir eine herrliche Aussicht über die Stadt genießen konnten. Zurück zur Metro führte uns nun der obere Brückenteil – 45 Meter über dem Wasser!

Im prachtvollen Bahnhof von Porto mit vielen typischen Gemälde auf Fliesen
Am Rio Douro vor der Bootsfahrt
Blick über Porto

Der dritte Tag begann in der Schule mit einer Einführung in die Geschichte und in die Rolle Portugals in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Portugal war damals selbst eine Diktatur und versuchte neutral zu bleiben, in dem es mit beiden Seiten Handel betrieb. Viele Menschen, die aus Nazi-Deutschland fliehen mussten, versuchten daher über den noch unbesetzten Teil in Frankreich und Portugal nach Amerika zu kommen. Hierfür war allerdings ein portugiesisches Visum nötig, das normalerweise nicht vergeben wurde. In Bordeaux gab es aber einen mutigen Menschen, den portugiesischen Generalkonsul Sousa Mendes, der 30.000 Menschen mit einem solchen Visum das Leben rettete. Sousa Mendes wurde daraufhin unehrenhaft entlassen und starb in Armut. Erst 1988 wurde er offiziell rehabilitiert. Aus dieser Biografie sollte nun ein fiktives Interview entstehen. Zwei Schülergruppen überlegten sich dafür Fragen an den Konsul und ein Schüler übernahm jeweils die Rolle von Sousa Mendes. Zwei andere Schülergruppen arbeiteten zudem an einem neuen Jingle für unser europäisches Schulradio. Am Nachmittag besuchten wir das Holocaust-Museum in Porto und erfuhren dort noch viel über einzelne Schicksale von jüdischen Menschen, denen diese Flucht nicht möglich war und die in verschiedene Konzentrationslager deportiert wurden.

Bei der Arbeit an der Schulradiosendung in international besetzen Teams

Am vierten Tag fuhren wir mit dem Bus durch die Stadt hinaus ans Meer. Team OPS war natürlich besonders begeistert von Strand und Atlantik – alle anderen Teams haben ja zuhause sozusagen ein Meer vor der Haustüre – und zwei Mutige wagten sogar einen kurzen, nassen Abstecher in die Brandung. Nach einer einstündigen kleinen Wanderung holte uns der Bus wieder ab und es ging zurück zur Mittagspause in die Stadt. Während der Busfahrt merkte man deutlich, wie gut inzwischen die vier Teams zusammengewachsen waren, bunt durcheinander wurde gesungen und gelacht und Pläne für den Abend in den Gastfamilien geschmiedet.  Am Nachmittag besuchten wir noch gemeinsam das Museum „Discovery“, wo wir die Seefahrer- und Kolonialgeschichte Portugal hautnah entdecken konnten. Für unsere Schüler aus der 6. Klasse war das die perfekte Vorbereitung auf das nächste Thema in GPG…

Team Germany beim Ausflug ans Meer

Der letzte Tag startete in der Schule mit der Fertigstellung der Radiosendungen und verschiedenen Interviews zur Mobilität. Hierfür befragten sich die Schüler gegenseitig und auch alle Lehrer zu ihren Eindrücken und Erfahrungen. Danach wurden vom Schulleiter die Zertifikate an alle Teilnehmer verteilt und Geschenke zwischen den Teams ausgetauscht. Spätestens beim großen Gruppenfoto wurde dann allen bewusst, dass dies nicht nur der letzte Tag der Woche ist, sondern auch den Abschluss unseres ganzen Projektes. So gab es neben vielen strahlenden Gesichtern auch die ersten Tränen und Abschiedsgedanken. Am Nachmittag war für gemeinsame Aktivitäten mit den Gastfamilien Zeit eingeplant und erst am Abend trafen sich alle zum großen Abschiedsessen in einem Restaurant in Gondomar. Ausgelassen und laut wurde die letzten Stunden gefeiert und zur Nachspeise wurde es richtig eng im Gastraum, denn alle Gasteltern und -geschwister kamen und es war Gelegenheit, sich über die vergangene Woche auszutauschen. Letzter Höhepunkt war dann das Kuchenbuffet (einer der Kuchen war mit unserem Radiologo aus Zuckerguss verziert!) und die Abschiedsworte des Schulleiters, der noch einmal die große Bedeutung der Erasmus-Projekte und des europäischen Gedankens von Demokratie und Frieden betonte. Neben der Bearbeitung des Projektthemas sind vor allem die persönlichen Begegnungen und der Austausch zwischen den verschiedenen Ländern, Schulen und Menschen ein wesentliches Ziel. In den vergangenen Monaten sind Partnerschaften gewachsen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede reflektiert, neue Projektideen gesammelt und Zukunftspläne geschmiedet worden. Nicht zuletzt sind kostbare Freundschaften entstanden!

Projektabschluss mit Übergabe der Zertifikate für alle Teilnehmer
Der Schulleiter unserer portugiesischen Partnerschule auf dem rauschenden Abschlussfest

Dementsprechend schwer fiel allen der Abschied, das Umarmen und die guten Wünsche nahmen kein Ende und alle waren sich einig, Erasmus muss weitergehen…

Looking forward to meeting you again!

M. Hoff (Projektleiterin)

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch auf Kreta vom 27.11. bis 3.12.2022

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nachdem die Otfried-Preußler-Schule im September Gastgeber der ersten Mobilität war, durften wir nun in der letzten Novemberwoche selbst auf Reisen gehen. Fünf Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Landendinger starteten am ersten Adventssonntag im Morgengrauen Richtung Kreta. Für die meisten war es der erste Flug und die Freude war groß, als sich die Wolkendecke über Rosenheim lockerte und wir das Alpenpanorama genießen konnten. Noch größer wurde allerdings die Aufregung, als das Mittelmeer und die vielen griechischen Inseln zu erkennen waren. Auf Kreta selbst war es bei der Ankunft allerdings schon dunkel, so dass wir die Insel erst am nächsten Tag kennenlernen konnten.
Am Montagmorgen gab es eine Begrüßungsfeier mit traditioneller Musik und Tanz für die drei Schulen aus Portugal, Niederlande und Deutschland im großen Gemeindesaal. Nach den ersten Kennenlernspielen ging es dann auf eine Stadtführung durch Rethymno, bei der wir viel über die Geschichte Kretas und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse erfuhren. Ein besonderes Erlebnis war unser erstes gemeinsames Mittagessen: eine unendliche Zahl an Schüsseln und Platten mit leckerem Essen wurden aus der Küche getragen und wir lernten so die kretische Gastfreundlichkeit kennen! Auch in den Gastfamilien wurden unsere Schüler gut aufgenommen und das Wiedersehen mit den Partnerschülern war eine große Freude.
Am zweiten Tag ging es erst zum Bürgermeister ins Rathaus und danach in die örtliche Bibliothek, wo wir in einem Geschichtsworkshop die Zeit der deutschen Besatzung auf Kreta erarbeiteten. Die kretischen Schüler hatten auch noch eine spezielle Stadtführung für die verschiedenen Erinnerungsorte und Gedenkstätten vorbereitet. Auch wenn unsere Schüler schon viel über die NS-Zeit gelernt hatten, so war da doch viel Neues und leider auch viel Erschütterndes zu erfahren. Als erstes Fazit blieb nach diesem Tag, wie wichtig es doch ist, einander zuzuhören und die jeweilige Geschichte anzuerkennen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Chania, wo wir als erstes einen Friedhof für deutsche Soldaten besuchten. Gut zu wissen, dass dort in deutsch-griechischer Partnerschaft an dem Gedenken gearbeitet wurde und ein kleines, aber sehr informatives Museum entstanden ist. Danach bekamen wir noch eine Führung im Maritim-Museum, bevor es dann weiter zum Kulturzentrum ging. Dort fand erst vor kurzem ein Filmfestival statt, und wir durften einen dieser Filme, eine Zeitzeugen-Dokumentation ansehen. Die Berichte der alten Menschen eines kretischen Dorfes, die miterleben mussten, wie sie von deutschen Soldaten überfallen wurden und viele Dorfbewohner grausam umgebracht wurden, haben uns sehr bewegt und noch lange beschäftigt. Es war nicht einfach, sich darüber auszutauschen, da uns da doch oft die Worte im Englischen fehlten, aber die begleitenden Medienpädagogen gaben sich viel Mühe, mit dieser Betroffenheit umzugehen.
Am nächsten Tag ging es in das kleine Dorf Asteri, wo wir ein privates Heimatkundemuseum besuchen durften und so ein typisches kretisches Wohnhaus aus dem letzten Jahrhundert besichtigen konnten. Asteri war eines der ersten überfallenen Dörfer und wir lernten die Urenkelin eines ermordeten Ehepaars kennen. Die Tochter, sprich die Oma, überlebte, und so konnten wir deren Familiengeschichte aus dem Mund der ehemaligen Schülerin hören. Da das Mädchen fließend Englisch und Deutsch spricht, war es möglich für das Schulradio zwei Varianten aufzunehmen und auch eine deutschsprachige Sendung zu planen. Für alle Teilnehmer war dieses Interview ein bewegendes Erlebnis und ein guter Anlass, um über den Unterschied von Schuld für die Vergangenheit und Verantwortung für die Zukunft zu sprechen. Es war sehr wichtig und entlastend, dies von den Kretern selbst zu hören.
Im Anschluss gab es noch das Schulmuseum und ein Kloster zu besuchen und danach freuten sich alle auf das späte, aber leckere Mittagessen. Im Abendlicht und ohne Regen (den gab es am Mittwoch mehr als ausreichend) beendeten wir den langen Tag am Strand von Rethymno. Für die Mehrheit der „meergewohnten“ Teilnehmer ein normaler Spaziergang, aber für uns Bewohner des Alpenvorlands ein absolutes Highlight. Sand, Wind, Wellen, Steine und Muscheln, unendliche viele Fotos und vor allem ganz viel Spaß für uns alle!
Am letzten gemeinsamen Tag ging es endlich in unsere Partnerschule und an die Radioarbeit. Eine Gruppe aus Schülern von allen vier Schulen bereitete sich auf ein Liveinterview bei einem lokalen Radiosender vor, einige gestalteten einen Jingle und wieder andere versuchten die Aufnahmen des Vortages zu schneiden. Letzteres war durchaus eine herausfordernder Aufgabe, denn die Computer „sprachen“ nur griechisch mit uns und die Lautstärke im Haus machte das Schneiden zur akustischen Challenge. Der Nachmittag gehörte dann den Gastfamilien und so trafen wir uns erst am Abend zu einer gemeinsamen Abschiedsfeier in einer typischen Taverna. Der Musiklehrer der Schule spielte mit zwei weiteren Musikern traditionelle kretisch-griechische Musik und nach dem Essen gab es für alle die Zertifikate. Nachdem die Mitbringsel der Schulen ausgetauscht waren, gab es aber kein Stillsitzen mehr, wirklich alle waren auf der Tanzfläche und schnell lernten wir die Grundschritte der verschiedenen Kreistänze. Der letzte lange gemeinsame Tag ging mit Abschiedstränen und vielen lieben Wünschen zu Ende.

See you in February in the Netherlands!

rasende Reporterin: M. Hoff

Schulradio und Zeitgeschichte – drei europäische Schulen besuchen die Otfried-Preußler-Schule

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nach über zwei Jahren des Planens und Wartens während der Corona-Zeit war es endlich so weit, jeweils 5 Schüler*innen und zwei begleitende Lehrkräfte aus Portugal, Griechenland und den Niederlanden besuchten vom 25.09. bis 1.10.2022 für eine Woche unsere Schule, um gemeinsam Schulradio zu machen und sich mit der Geschichte der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Als Erasmus + Projekt ermöglicht dieser von der EU finanziert Austausch, europäischen Schulen sich zu begegnen und gemeinsam an einem Thema zu arbeiten. Nachdem sich die „Simssee Welle“ unser Schulradio, schon seit einigen Jahren mit Stolperstein-Biografien beschäftigt und dazu preisgekrönte Hörspiele produziert hat, lag es nahe, sich mit diesem Projektthema für ein Erasmus+ Projekt zu bewerben. Unter dem Titel „Höre meine Geschichte – Europäische Geschichte im Schulradio“ treffen sich nun in diesem Schuljahr die vier Schulen jeweils für eine Woche in einem der Länder. Die Auftaktwoche fand in der OPS statt und die Projektkoordinatorin Michaela Hoff hatte ein umfangreiches und intensives Programm vorbereitet.

Das Erasmusteam lernte u.a. die örtlichen Stolpersteine und die dazugehörenden Hörspielen kennen, besuchte die KZ-Gedenkstätte Dachau und durfte ein Zeitzeugeninterview mit der Auschwitz-Überlebenden Eva U. führen.

In Kombination mit einem Radioworkshop entstand so eine bewegende Schulradiosendung, die am Freitag im ganzen Schulhaus zu hören war. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten war dabei die Tatsache, dass alles auf Englisch durchgeführt werden musste und für den Schnitt der Sendung nur ein Tag Zeit war.

Umso begeisterter waren alle Beteiligten von der entstanden Sendung und der tollen Team-Erfahrung. Die europäische Ideen von Frieden und Demokratie konnten in diesem Erasmus+ Projekt rundum verwirklicht werden, zum einem aufgrund des Themas, aber vor allem auch durch das offene und wertschätzende Miteinander aller Teilnehmer. So fiel der Abschied am Bahnhof allen schwer, Tränen flossen bei Gästen und Gastfamilie, bei Lehrkräften und Schülern, aber gleichzeitig ist die Vorfreude auf ein Wiedersehen der neuen Freunde bei der nächsten Mobilität groß. Im November geht´s nach Kreta und ein neue Schulradiosendung auf Sendung.

Einzelne Beiträge aus dieser Projektwoche könnt ihr auf unsere Schulradioseite nachhören!

M. Hoff

Aktion Stolpersteine – Die Simssee Welle trifft Städtische Mädchenrealschule

Unsere Schule wurde im Herbst vom Stephanskirchner Bürgermeister Herr Auer angesprochen, ob wir uns an dem geplanten Projekt Stolpersteine beteiligen wollen. Stolpersteine sind Erinnerungssteine (zehn mal zehn Zentimeter große Messingplatten), die im Gehweg vor dem letzten Wohnort von Opfern des Naziterrors verlegt werden und auf denen deren Name und Schicksal eingraviert sind. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat sie geschaffen und es gibt inzwischen schon über 60 000 Stolpersteine in ganz Europa. Am 16.7.2018 sollen nun Stolpersteine für Johann Vogl, der als politischer Häftling in Dachau umgebracht wurde, vor dem Kiosk in Schlossberg und für die jüdische Familie Block, die alle fünf die Deportation nicht überlebt haben, in Obernburg bei Prutting verlegt werden.

Das ist natürlich ein sehr interessantes Thema für unser Schulradioteam und passte auch perfekt zum Unterricht. Gerade hatten die 9. Klassen nicht nur die KZ-Gedenkstätte in Dachau besucht, sondern auch Jugendbücher zum Thema NS-Zeit gelesen und als Referat vorgestellt.

Herr Nowotny, der Initiator der „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ nahm sich kurz vor Weihnachten Zeit, die beiden Klassen 9cM und 9dM zu besuchen. Dabei hat er nicht nur das Projekt vorgestellt, sondern auch seine ganz persönliche Geschichte und sein Anliegen erzählt. Das hat uns alle sehr berührt und nachdenklich gemacht!

Im Februar kam Herr Nowotny zu einem Interview zu uns und wir haben gemeinsam geplant, wie eine oder wahrscheinlich sogar mehrere Sendungen aussehen könnten. Im April wurde auch Herrn Auer interviewt und der Gemeinderat befürwortete die Verlegung der Stolpersteine. Am kommenden Dienstag besucht die Simssee Welle Herr Mair, den Heimatpfleger Stephanskirchen und hofft noch einige Fragen zu klären, denn wir würden gerne das Leben von Johann Vogl als kleines Hörspiel darstellen. Das bedeutet sicher noch viel Arbeit, da dazu Dialoge und Erzähltexte verfasst werden müssen. Unser Traum wäre es, wenn dieses Hörspiel an der Stelle des Stolpersteins per QR-Code zu hören wäre.

Seit diesem Freitag ist das Radioprojekt Stolpersteine noch um einen Beitrag gewachsen, denn nun soll auch etwas über die Familie Block an der Verlegungsstelle zu hören sein. Bei einem Vorbereitungstreffen kam es zum Kontakt mit Wolfgang Lentner, der in der Städtischen Mädchenrealschule in Rosenheim unterrichtet und dem das Schicksal der Familie Block ganz besonders am Herzen liegt. Bekannt wurde vor allem die Tochter Elisabeth, die bis zu ihrem Schulverbot die Mädchenrealschule besuchte und ein umfangreiches Tagebuch von 1933 – 1942 schrieb. Dieses Tagebuch ist eine wunderbare Grundlage, um Elisabeth und ihre Familie als Hörspiel wieder lebendig werden zu lassen.

Und so trafen sich drei Schulradioreporter mit Schülerinnen der Realschule, um gemeinsam Textstellen herauszusuchen und die Tagebuchausschnitte aufzunehmen. das war der Start einer sehr bewegenden und kreativen Zusammenarbeit der beiden UNESCO-Projektschule der Region.

M. Hoff

Der „Kirwa-/Kirta-Montag an der OPS

Kultureller Tag am Kirchweih Montag

Im Schuljahr 2010/2011 wurde an allen allgemeinbildenden Schulen des Freistaats Bayern ein „Kulturtag bayerischer Schulen“ eingeführt. Die Otfried-Preußler-Schule entschied sich im Schuljahr 2017/18 für den 16. Oktober, den Kirchweihmontag, da es bereits seit Jahren Brauch an der Schule ist, diesen Tag würdig zu begehen und die Traditionen rund um Kirchweih immer mehr in Vergessenheit geraten.

Unser Schulradio Simsseewelle griff diesen Anlass gleich auf und klärt in einer Sondersendung alle Schüler und Lehrer über die Hintergründe und Bräuche rund um Kirta auf. Eine Zusammenfassung dieser Sendung kann demnächst hier angehört werden!

In den 7. Klassen beschäftigten sich deshalb die Schülerinnen und Schüler sowohl im Ethikunterricht als auch im Fach Deutsch mit der Bedeutung des Tages. Neben den unterschiedlichen Bezeichnungen in den einzelnen Regierungsbezirken für den Kirchweihtag befasste man sich auch mit der Geschichte der „Allerweltskirta“. In einem kurzen Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunks und einem Infoblatt erfuhren die Mädchen und Jungen viel über das Brauchtum in den einzelnen Regionen. Während das „Kirtahutschn“ besonders in Oberbayern bekannt ist, legen die Oberpfälzer Wert auf einen Kirwabaum und ein Kirwapaar. Fast überall kennt  man den Gänsebraten und die Kirchweihkücheln als kulinarischen Genuss.

Dass das Kirchweihkegeln auch zu den alten Kirchweihbräuchen gehört, war dann doch ziemlich unbekannt. So überlegten sich die Ethikgruppe und die Klasse 7b mit Frau Schlüter, wie sie das Kegeln zu Kirchweih umsetzen könnten. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Idee, das allseits bekannte Boccia oder Boule-Spiel auf dem Pausenhof auszuprobieren. Nachdem sie sich mit den vereinfachten Regeln des Spiels auseinandergesetzt hatten, machten sie sich in Gruppen ans Werk und hatten viel Spaß dabei. Abgerundet wurde der Vormittag dann noch mit von einem Schüler und seiner Mama selbst gebackenen Kücheln und einem vorzeitigen Unterrichtsschluss.

So wurde der nicht alltäglich gestaltete Vormittag für alle ein gelungener „Kirtamontag“.