Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch auf Kreta vom 27.11. bis 3.12.2022

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nachdem die Otfried-Preußler-Schule im September Gastgeber der ersten Mobilität war, durften wir nun in der letzten Novemberwoche selbst auf Reisen gehen. Fünf Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Landendinger starteten am ersten Adventssonntag im Morgengrauen Richtung Kreta. Für die meisten war es der erste Flug und die Freude war groß, als sich die Wolkendecke über Rosenheim lockerte und wir das Alpenpanorama genießen konnten. Noch größer wurde allerdings die Aufregung, als das Mittelmeer und die vielen griechischen Inseln zu erkennen waren. Auf Kreta selbst war es bei der Ankunft allerdings schon dunkel, so dass wir die Insel erst am nächsten Tag kennenlernen konnten.
Am Montagmorgen gab es eine Begrüßungsfeier mit traditioneller Musik und Tanz für die drei Schulen aus Portugal, Niederlande und Deutschland im großen Gemeindesaal. Nach den ersten Kennenlernspielen ging es dann auf eine Stadtführung durch Rethymno, bei der wir viel über die Geschichte Kretas und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse erfuhren. Ein besonderes Erlebnis war unser erstes gemeinsames Mittagessen: eine unendliche Zahl an Schüsseln und Platten mit leckerem Essen wurden aus der Küche getragen und wir lernten so die kretische Gastfreundlichkeit kennen! Auch in den Gastfamilien wurden unsere Schüler gut aufgenommen und das Wiedersehen mit den Partnerschülern war eine große Freude.
Am zweiten Tag ging es erst zum Bürgermeister ins Rathaus und danach in die örtliche Bibliothek, wo wir in einem Geschichtsworkshop die Zeit der deutschen Besatzung auf Kreta erarbeiteten. Die kretischen Schüler hatten auch noch eine spezielle Stadtführung für die verschiedenen Erinnerungsorte und Gedenkstätten vorbereitet. Auch wenn unsere Schüler schon viel über die NS-Zeit gelernt hatten, so war da doch viel Neues und leider auch viel Erschütterndes zu erfahren. Als erstes Fazit blieb nach diesem Tag, wie wichtig es doch ist, einander zuzuhören und die jeweilige Geschichte anzuerkennen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Chania, wo wir als erstes einen Friedhof für deutsche Soldaten besuchten. Gut zu wissen, dass dort in deutsch-griechischer Partnerschaft an dem Gedenken gearbeitet wurde und ein kleines, aber sehr informatives Museum entstanden ist. Danach bekamen wir noch eine Führung im Maritim-Museum, bevor es dann weiter zum Kulturzentrum ging. Dort fand erst vor kurzem ein Filmfestival statt, und wir durften einen dieser Filme, eine Zeitzeugen-Dokumentation ansehen. Die Berichte der alten Menschen eines kretischen Dorfes, die miterleben mussten, wie sie von deutschen Soldaten überfallen wurden und viele Dorfbewohner grausam umgebracht wurden, haben uns sehr bewegt und noch lange beschäftigt. Es war nicht einfach, sich darüber auszutauschen, da uns da doch oft die Worte im Englischen fehlten, aber die begleitenden Medienpädagogen gaben sich viel Mühe, mit dieser Betroffenheit umzugehen.
Am nächsten Tag ging es in das kleine Dorf Asteri, wo wir ein privates Heimatkundemuseum besuchen durften und so ein typisches kretisches Wohnhaus aus dem letzten Jahrhundert besichtigen konnten. Asteri war eines der ersten überfallenen Dörfer und wir lernten die Urenkelin eines ermordeten Ehepaars kennen. Die Tochter, sprich die Oma, überlebte, und so konnten wir deren Familiengeschichte aus dem Mund der ehemaligen Schülerin hören. Da das Mädchen fließend Englisch und Deutsch spricht, war es möglich für das Schulradio zwei Varianten aufzunehmen und auch eine deutschsprachige Sendung zu planen. Für alle Teilnehmer war dieses Interview ein bewegendes Erlebnis und ein guter Anlass, um über den Unterschied von Schuld für die Vergangenheit und Verantwortung für die Zukunft zu sprechen. Es war sehr wichtig und entlastend, dies von den Kretern selbst zu hören.
Im Anschluss gab es noch das Schulmuseum und ein Kloster zu besuchen und danach freuten sich alle auf das späte, aber leckere Mittagessen. Im Abendlicht und ohne Regen (den gab es am Mittwoch mehr als ausreichend) beendeten wir den langen Tag am Strand von Rethymno. Für die Mehrheit der „meergewohnten“ Teilnehmer ein normaler Spaziergang, aber für uns Bewohner des Alpenvorlands ein absolutes Highlight. Sand, Wind, Wellen, Steine und Muscheln, unendliche viele Fotos und vor allem ganz viel Spaß für uns alle!
Am letzten gemeinsamen Tag ging es endlich in unsere Partnerschule und an die Radioarbeit. Eine Gruppe aus Schülern von allen vier Schulen bereitete sich auf ein Liveinterview bei einem lokalen Radiosender vor, einige gestalteten einen Jingle und wieder andere versuchten die Aufnahmen des Vortages zu schneiden. Letzteres war durchaus eine herausfordernder Aufgabe, denn die Computer „sprachen“ nur griechisch mit uns und die Lautstärke im Haus machte das Schneiden zur akustischen Challenge. Der Nachmittag gehörte dann den Gastfamilien und so trafen wir uns erst am Abend zu einer gemeinsamen Abschiedsfeier in einer typischen Taverna. Der Musiklehrer der Schule spielte mit zwei weiteren Musikern traditionelle kretisch-griechische Musik und nach dem Essen gab es für alle die Zertifikate. Nachdem die Mitbringsel der Schulen ausgetauscht waren, gab es aber kein Stillsitzen mehr, wirklich alle waren auf der Tanzfläche und schnell lernten wir die Grundschritte der verschiedenen Kreistänze. Der letzte lange gemeinsame Tag ging mit Abschiedstränen und vielen lieben Wünschen zu Ende.

See you in February in the Netherlands!

rasende Reporterin: M. Hoff

Schulradio und Zeitgeschichte – drei europäische Schulen besuchen die Otfried-Preußler-Schule

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nach über zwei Jahren des Planens und Wartens während der Corona-Zeit war es endlich so weit, jeweils 5 Schüler*innen und zwei begleitende Lehrkräfte aus Portugal, Griechenland und den Niederlanden besuchten vom 25.09. bis 1.10.2022 für eine Woche unsere Schule, um gemeinsam Schulradio zu machen und sich mit der Geschichte der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Als Erasmus + Projekt ermöglicht dieser von der EU finanziert Austausch, europäischen Schulen sich zu begegnen und gemeinsam an einem Thema zu arbeiten. Nachdem sich die „Simssee Welle“ unser Schulradio, schon seit einigen Jahren mit Stolperstein-Biografien beschäftigt und dazu preisgekrönte Hörspiele produziert hat, lag es nahe, sich mit diesem Projektthema für ein Erasmus+ Projekt zu bewerben. Unter dem Titel „Höre meine Geschichte – Europäische Geschichte im Schulradio“ treffen sich nun in diesem Schuljahr die vier Schulen jeweils für eine Woche in einem der Länder. Die Auftaktwoche fand in der OPS statt und die Projektkoordinatorin Michaela Hoff hatte ein umfangreiches und intensives Programm vorbereitet.

Das Erasmusteam lernte u.a. die örtlichen Stolpersteine und die dazugehörenden Hörspielen kennen, besuchte die KZ-Gedenkstätte Dachau und durfte ein Zeitzeugeninterview mit der Auschwitz-Überlebenden Eva U. führen.

In Kombination mit einem Radioworkshop entstand so eine bewegende Schulradiosendung, die am Freitag im ganzen Schulhaus zu hören war. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten war dabei die Tatsache, dass alles auf Englisch durchgeführt werden musste und für den Schnitt der Sendung nur ein Tag Zeit war.

Umso begeisterter waren alle Beteiligten von der entstanden Sendung und der tollen Team-Erfahrung. Die europäische Ideen von Frieden und Demokratie konnten in diesem Erasmus+ Projekt rundum verwirklicht werden, zum einem aufgrund des Themas, aber vor allem auch durch das offene und wertschätzende Miteinander aller Teilnehmer. So fiel der Abschied am Bahnhof allen schwer, Tränen flossen bei Gästen und Gastfamilie, bei Lehrkräften und Schülern, aber gleichzeitig ist die Vorfreude auf ein Wiedersehen der neuen Freunde bei der nächsten Mobilität groß. Im November geht´s nach Kreta und ein neue Schulradiosendung auf Sendung.

Einzelne Beiträge aus dieser Projektwoche könnt ihr auf unsere Schulradioseite nachhören!

M. Hoff

Aktion für Frieden

Die SMV, die Klasse 9cM, die Bläsergruppe von Fr. Zeissl, unsere JaS Fr. Kundmüller und das Schulradio hatten eine Aktion zum Thema „Der Krieg in der Ukraine – wohin mit meinen Ängsten?“ geplant.

In der 2. Stunde um kurz nach 9 Uhr hörten alle Schüler in der Mittelschule Livemusik aus der Aula, die den Start für die Live-Radiosendung machte. Ganz nach dem Motto: „Bitte Türen und Ohren auf!“

In einer live Radiosendung wurde dann die geplante Kunstaktion erklärt, die dann in der Pause stattfinden sollte. Dafür bekamen die SchülerInnen vorab bunte Zettel. Diese konnten mit möglichen Ängsten des Einzelnen beschriftet werden und in der Pause entstand unter der Mithilfe von Hr. Klein daraus ein riesiges gemeinsames Peace-Zeichen – unser Appell für Frieden in der Welt.

Zur Friedenssendung des Schulradios geht`s hier!

Stolperstein-Nicht-Verlegung in Rosenheim am 7.03.2022 –

Simssee Welle bekommt „ihre“ Stolpersteine für die Familie Kohn überreicht und stellen ihren Radiobeitrag am Ludwigsplatz vor

Seit fünf Jahren setzt sich unser Schulradioteam mit dem Thema Stolpersteine auseinander und gestaltet Radiobeiträge und Hörspiele zu den Biografien von Opfern der NS-Zeit. Im letzten Schuljahr haben wir die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie Kohn recherchiert, die am Ludwigsplatz ein Bekleidungsgeschäft führte. Wir waren dazu im Stadtarchiv in Rosenheim und in verschiedenen Online-Archiven, haben unzählige Dokumente, alte Formulare und Briefe entziffert und versucht daraus die Familiengeschichte zusammenzusetzen. Aus diesen vielen Puzzleteilen ist ein 14-minütiges Hörspiel entstanden, an dem neun Schüler der damaligen 10. Klassen mitgewirkt haben. Nach einem Jahr intensiver Radioarbeit war dann die Freude groß, dass der Radiobeitrag gemeinsam mit dem Beitrag über den bekannten Sinti-Musikers Franz Gory Kaufmann wieder einen Sonderpreis bei Schulradiowettbewerb TurnOn des Bayerischen Rundfunks gewonnen hat. Zum zweiten Mal dürfen wir mit dem ganzen Radioteam nach München, um dort im Funkhaus in B2 eine eigene Sendung zu bekommen.

Vorher wollten wir aber am 7.3. die fünf Stolpersteine für die Familie Kohn auf dem Ludwigsplatz verlegen. Diesmal hatten wir als Radioteam die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen. Für den Stolperstein von Salo Kohn hatten wir das „Preisgeld“, das wir für einen anderen Radiobeitrag gewonnen hatten, eingesetzt und als Paten sind wir nun auch für die Pflege des Steins verantwortlich. Gemeinsam mit Frau Hoffs beiden Patensteinen für Salos Frau Margot und ihrem Sohn Hermann und den beiden weiteren Stolpersteinen für die Brüder Heinrich und Simon wäre die Familie komplett gewesen. Aber leider hat der Rosenheimer Stadtrat vor zwei Wochen beschlossen, dass es weiterhin in Rosenheim nicht erlaubt ist, Stolpersteine zu verlegen. Die Stadt möchte eine andere Formen der Erinnerung einführen. So gab es statt einer Verlegung nur eine Überreichung der Steine durch den Künstler Gunther Demnig und eine öffentliche Ausstrahlung unseres Hörspiels auf dem Ludwigsplatz. Es war trotzdem eine sehr berührende Gedenkveranstaltung mit vielen Besuchern und die fünf Steine dürfen nun im Schaufenster des Blumenladens Flowerpower am Ludwigsplatz liegen.

Und es bleibt die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch zu einer Verlegung kommt, wenn der Hausbesitzer zustimmt, dass die Steine auf dem Privatgrund einen Platz finden. Die Hoffnung und die Erinnerung bleiben!

https://www.ovb-online.de/rosenheim/rosenheim-stadt/rosenheim-gedenken-an-die-nazi-opfer-stolpersteine-fuers-schaufenster-kritik-fuer-die-csu-91396249.html

Michaela Hoff

Stolpersteinverlegung in Rosenheim am 10.06.2021

Simssee Welle stellt die Biografie des Sinti-Musikers Franz Gory Kaufmann vor

Seit vier Jahren setzt sich unser Schulradioteam mit dem Thema Stolpersteine auseinander und gestaltet Radiobeiträge und Hörspiele zu den Biografien von Opfern der NS-Zeit. In diesem Schuljahr haben wir die Familiengeschichte einer jüdischen Familie in Rosenheim und die Lebensgeschichte des bekannten Sinti-Musikers Franz Gory Kaufmann recherchiert. Für ihn und sechs weitere Opfer der Nazis wurden am letzten Donnerstag zum Gedenken Stolpersteine in der Rosenheimer Innenstadt verlegt. Für die Biografie führte die Simssee Welle im März zwei lange Interviews mit der Familie Kaufmann und erfuhr so viel über Gorys Leidenszeit im KZ Dachau und Sachsenhausen, und wie er nur Dank seine Musik die Deportierung und die Inhaftierung überleben konnte. Neben diesen sehr persönlichen Erinnerungen bekamen wir auch wunderschöne Musikstücke „geschenkt“. Aus diesen O-Tönen und Gorys begnadeter Geigenmusik stellten wir eine Radiosendung zusammen und übernahmen die biografische Vorstellung während der Stolpersteinerlegung. Ein sehr bewegendes Erlebnis für alle, besonders die Begegnung mit der Familie Kaufmann, die zur Verlegung gekommen waren, bleibt allen Teilnehmern in besonderer Erinnerung. Und genau darum geht es ja bei den Stolpersteinen, ums Erinnern und Weitererzählen von Lebensgeschichten, damit aus der großen Zahl von Opfern wieder Namen, Gesichter und persönliche Geschichten werden.

M. Hoff

Schulradio europaweit -Neues Erasmus+ Projekt an der Otfried-Preußler-Schule

Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union.

eTwinning ist die Gemeinschaft für Schulen in Europa.

Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa und in dieser Funktion eine wunderbare Unterstützung, um mit Schüler*innen und Lehrer*innen aus ganz Europa in Kontakt und Austausch zu kommen. Seit 2019 ist die OPS Erasmus+ Partnerschule und mit diesem Schuljahr startete auch das Schulradioteam ein eigenes Erasmus+ Projekt.

Alles war so schön geplant, aber kaum waren die fast 160 Seiten des Erasmus-Antrags eingereicht, erreichte uns die erste Coronawelle und alle Schulen gingen europaweit in den Distanzunterricht. Damals dachten wir noch, dass bis zu unserer ersten Mobilität, dem Austauschbesuch mit den anderen vier europäischen Schulen, wieder Normalität herrschen würde. Aber beim Projektstart im September war dann schnell klar, dass im Dezember 2020 keine Schüler*innen und Lehrer*innen aus den Niederlanden, Portugal, Griechenland und Großbritannien nach Stephanskirchen kommen würden, um mit uns gemeinsam das Schulradioprojekt zu starten.

„Höre meine Geschichte – europäische Geschichte im Schulradio“ lautet unser Projektthema und wir haben vor, uns mit den Biografien und Erfahrungen von Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges auseinandersetzen und dazu Hörspiele und Audioguides zu produzieren. Das gemeinsame Erinnern, das Teilen von europäischer Geschichte anhand von individuellen Lebensgeschichten, steht im Fokus des Projektes. Die großen geschichtlichen Zusammenhänge sollen in Einzelschicksalen sichtbar und als hörbare Geschichte wieder lebendig werden. In der Begegnung der verschiedenen Schulen und Nationalitäten stellt ein solches Erasmus+ Projekt ein wertvolles Stück gelebtes Miteinander in Europa dar, eine Erfahrung, die einige Schüler*innen der OPS schon im vergangenen Schuljahr im Austausch mit Italien erleben durften.

Statt uns gegenseitig zu besuchen, konnten wir uns aber bisher in unserem neuen Erasmus+ Team nur online kennenlernen. Die Schüler*innen haben kurze Audios oder Videos aufgenommen und damit sich und ihre Schule auf der europäischen Schulplattform eTwinning vorgestellt, natürlich alles auf Englisch und im Distanzunterricht überwiegend am eigenen Computer. Im Moment gestalten alle Teams ein Logo und einen Jingle für das gemeinsame Online-Radio, über die dann in einer Online-Umfrage abgestimmt werden. Ein Schüler hat auch schon Tutorials extra aufgenommen, um unseren Partnern die Handhabung des Audioschnittprogramms zu erklären. Der Umgang mit den Medien hätte natürlich im Dezember live bei uns im Schulhaus eingeführt werden sollen. In Zusammenarbeit mit dem BR war und ist ein eigener Workshop für alle Teams geplant. Neben dem journalistischen Handwerkszeug steht aber vor allem die Erinnerungskultur im Mittelpunkt der ersten Mobilität. Wir werden unseren Gästen die Lebensgeschichten der Menschen, für die in unserem Schulsprengel Stolpersteine verlegt wurden, vorstellen und in der Gedenkstätte Dachau gemeinsam weitere Biografien des Gedächtnisbuches der ehemaligen Häftlinge des KZ Dachau kennenlernen.

Bis zu diesem ersten Austauschbesuch arbeitet unser Schulradioteam „alleine“ an einem Hörspiel zur Biografien der Familie Kohn, einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Rosenheim, die ab 1937 emigrieren musste. Anfangs konnten wir noch zur Recherche in Zweiergruppen ins Rosenheimer Stadtarchiv fahren – eine aufregende Erfahrung in originalen Dokumenten aus dieser Zeit zu lesen, aber in der zweiten Homeschooling-Phase musste dann alles am PC erledigt werden. So lernten wir, wie man in großen Online-Archiven, wie z.B. den Arolsen Archives, Dokumente anfordert oder wie man online auf MS Teams gemeinsam an den Hörspieldialogen schreiben kann. Für die Interviews mit den Angehörigen des Musikers Franz Kaufmann, der die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen überlebt hat, haben wir es sogar geschafft über eine Online-Konferenz Aufnahmen zu machen. Für die beteiligten Schüler*innen ist ein solches Zeitzeugeninterview eine sehr bewegende Erfahrung.

Jetzt hoffen wir, dass wir uns bald auch mit den anderen Schulen über diese Erfahrungen austauschen können und beispielsweise über deren Geschichten von Widerstandskämpfer in den besetzten Niederlanden oder Fluchthelfer im damals neutralen Portugal erfahren. Ob virtuell oder hoffentlich im nächsten Schuljahr in Präsenz, sicher ist, dass dieser Austausch in der Brückensprache Englisch stattfinden wird. Das ist dann die nächste Herausforderung unseres Erasmus+ Projekts „Listen to my story – European History on schoolradio“.

Michaela Hoff, Klassenlehrkraft und Leitung der Schulradio AG

Die Simssee Welle mit TurnOn in Oberammergau

2. – 3.12.2019

Die Simssee Welle,unser Schulradioteam, nimmt in diesem Jahr zum achten Mal am Schulradiowettbewerb TurnOn teil. Mit diesem Projekt lädt der Bayerische Rundfunk jedes Jahr Schulradioteams aus allen Schularten und aus ganz Bayern zu einem Workshop, einer Art Schülerfortbildung, und einem anschließenden Wettbewerb ein. Aus unserem neuen Radioteam durften nun sechs Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit Frau Hoff für zwei Tage in die Jugendherberge nach Oberammergau fahren, um dort von den BR-Profis in die Geheimnisse der Radiotechnik und das Handwerk des Rundfunkreporters „eingeweiht“ zu werden. Jedes Schulradioteam bekommt vom BR ihren eigenen Coach, der den Schülern bei der Radioarbeit zur Seite steht. In unserem Fall unterstützt die bewährte BR-Mitarbeiterin Katrin Stadler unsere engagierten Nachwuchsreporter. Sie wird uns auch in den kommenden Monaten mehrmals an der Schule besuchen und das Team bei der Erstellung der Wettbewerbsbeiträge begleiten.

Wer mehr über dieses BR-Projekt erfahren möchte und unsere Radioreporter in Action sehen möchte, kann die aktuellen Bilder und vor allem Sendungen unter folgenden Links finden:

https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/turnon/turnon-2019-20-basisworkshop-oberammergau-100.html