Unser Erasmus-Projekt gewinnt deutschlandweiten Preis

“Höre meine Geschichte – Europäische Geschichte im Schulradio”  wird als
Erasmus Success Story in Hamburg ausgezeichnet.

Ende September waren wir, Frau Landendinger und Frau Hoff, als Erasmus-Koordinatorinnen zur Tagung „Best of Erasmus: Lernen für die Zukunft“ nach Hamburg eingeladen worden. Dort durfte Frau Hoff als Projektkoordinatorin das nominierte Erasmus-Projekt “Höre meine Geschichte – Europäische Geschichte im Schulradio” interessierten Vertretern aus anderen Schulen und Bildungseinrichtungen vorstellen. Dieses Schulradioprojekt wurde gemeinsam mit drei Partnerschulen aus Griechenland, Portugal und den Niederlanden in den Jahren 2020 bis 2023 geplant und durchgeführt.

Zu Beginn der Tagung fand die Preisverleihung in unterschiedlichen Kategorien für eTwinnung und erfolgreiche Erasmusprojekte statt. Der Radiojournalist Ralph Erdenberger moderierte die Veranstaltung, Frau Bekeris, die Vertreterin der Kultusministerkonferenz und Senatorin für Schule und Berufsbildung in Hamburg, und Herr Stiwitz, Leiter des Pädagogischen Austauschdienstes, überreichten die Auszeichnungen. Die nominierten Schulen kamen aus allen Bundesländern und Schularten und das jeweilige Siegerprojekt wurde in einem kurzen Moderationsgespräch vorgestellt.

In der Kategorie „Medienkompetenz und digitale Bildung“ wurde wir auf die Bühne gerufen und als der Moderator meinte, dass er sich als Radiojournalist ganz besonders über diesen Preisträger freue und wir zum Einstieg eine Kostprobe hören würden, war uns klar, dass das nur unser Radioprojekt sein konnte. „Höre meine Geschichte“ wurde tatsächlich mit dem ersten Preis ausgezeichnet!

In der anschließenden Präsentation bekam unser Projekt sehr positives Feedback und viele interessierte Rückfragen. Vielleicht wird sich aus manchen Begegnungen auch ein Kontakt und Austausch für die Zukunft entwickeln. Neben der Urkunde und der anerkennenden Rückmeldung war vor allem dieser Austausch eine große Bereicherung. Das Kennenlernen der vielen anderen spannenden Projekte macht Lust auf mehr Erasmus und motiviert, auch in Zukunft die Möglichkeiten des Erasmus-Programmes für unsere Schule und vor allem unsere Schüler zu nutzen – eine große Chance, den Horizont zu erweitern und den europäischen Gedanken zu leben!

M. Hoff und S. Landendinger, ERASMUS+-Koordinatorinnen

ERASMUS+: Tag 2 an der OPS

Heute wurde intensiv am Thema der Woche gearbeitet:

Die Schülerinnen und Schüler haben in Gruppenarbeit Klassenraum-Fitnessübungen entworfen und dazu kleine Lehrfilme, sowie Handreichungen für die Lehrkräfte erstellt. Später gab es noch ein Interview mit unserem Schulradio.

Am Nachmittag stand dann ein sportlicher Zirkel mit Floorball, Bouldern und Fußtennis auf dem Programm. Da kam so mancher ins Schwitzen und alle hatten sehr viel Spaß.

Hier geht`s zu Eindrücken vom Tag unsere Freunde aus Haiming: https://ms-haiming.tsn.at/news/mit-health-wealth-stephanskirchen

Simssee Welle – Gewinner beim Schülerwettbewerb #HeimatErleben2024

Unser Schulradioteam hat in diesem Jahr am Schülerwettbewerb #HeimatErleben der Stadt und des Landkreises Rosenheim teilgenommen und ist mit ihrem Radiobeitrag über das Außenlager Haidholzen unter die Gewinner gekommen.

Die Preisverleihung fand am Montag, 10. Juni 2024 im Theatersaal in Rosenheim statt und es gab viel Applaus für die verschiedenen Wettbewerbsbeiträge zum Thema „Heimat“, die aus allen Schularten und Altersstufen eingereicht wurden. Da die Beiträge sehr unterschiedlich und entsprechend schwer zu vergleichen waren, hatte sich die Jury für mehrere erste Plätze entschieden. So erhielten alle strahlenden Gewinner wunderschöne Urkunden und ein damit verbundenes Preisgeld und freuten sich über die anerkennenden Worte der jeweiligen Laudatio. Dabei lobte die Jury bei unserem Radiobeitrag nicht nur die eigentliche Sendung, sondern auch die gründliche Recherchearbeit und unser langjähriges Engagement in der Erinnerungskultur. Besonders bewegt hat uns die Aussage eines Jury-Mitglieds, dass einige nach der Radiosendung so berührt waren, dass sie Tränen in den Augen hatten. Unser Ziel war es, nicht nur sachlich über die Lagergeschichte zu informieren, sondern mittels persönlicher Darstellungen der beiden Zwangsarbeiter Martin und Kuzma auch die emotionale Seite der Hörer anzusprechen. Stellvertretend für die riesige Zahl von Opfern des Nationalsozialismus wurde mit den beiden Biografien das Leid, aber auch die geschichtlichen Zusammenhänge, exemplarisch sichtbar und auf menschlicher Ebene erfahrbar. Dass dies Anerkennung fand, motiviert das ganze Team, sich auch weiterhin für die Erinnerungskultur einzusetzen und diese Form der Biographiearbeit fortzusetzen.

M. Hoff, Leiterin Simsseewelle

Schulradioteam erprobt neue technische Ausrüstung

Workshop mit zwei BR-Coaches am 22.02.2024

Dank noch verfügbarer Gelder unseres letzten Erasmus-Projektes zum Thema „Höre meine Geschichte – Europäische Geschichte im Schulradio“ konnte sich das Schulradioteam eine neue technische Ausrüstung kaufen.

Bei der Einrichtung des kleinen Podcast- und Hörspiel-Studio wurden wir von Valentin Nowak vom BR fachmännisch beraten und begleitet. Um die neue Tontechnik auch richtig einsetzen zu können, erklärte er sich auch bereit, die neue Technik aufzubauen und eine Einweisung für das ganze Team und die Musikklasse 7- 9 durchzuführen.

So fand gemeinsam mit unserer BR-Coachin Katrin Stadler ein interessanter und für alle aufregender Workshop am Nachmittag des 22.02. statt. Jeder durfte mal ans neue Mischpult und als Sprecher hinter eins der vier neuen Mikros. Spontan entstanden kleine Test-Podcasts und wir waren alle begeistert von den technischen Möglichkeiten und dem unglaublichen guten Klang der Aufnahmen.

Alle waren sich einig, dass mit diesem Studio nach mehr als 13 Jahren Simssee Welle eine „neue Zeit des Schulradios“ beginnt. Wir freuen uns riesig und bald auch unsere Hörer, wenn es wieder heißt: „Hier ist eure Simssee Welle!“

M. Hoff

Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube

Am Mittwoch 11.10.2023 besuchte Ernst Grube die Otfried-Preußler-Mittelschule, um als Zeitzeuge den Klassen 9 und 10 aus seinem Leben während der NS-Zeit und der Nachkriegszeit zu berichten.
Die Schülerinnen und Schüler informierten sich vorab mit einer online Bild- und Tonbiografie im Dokuzentrum München und bereiteten Fragen für das Zeitzeugengespräch vor.



Herr Grube wurde 1932 in München geboren und erlebte als Kind, wie seine Familie immer mehr ausgegrenzt und verfolgt wurde. Seine Mutter war Jüdin und sein Vater versuchte seine Familie vor der Bedrohung durch die Nationalsozialisten zu schützen. Nach der Reichspogromnacht 1938 waren die Eltern gezwungen, die drei Kinder in ein jüdisches Waisenhaus zu geben. Dort lebten die Kinder zwar in einem vorerst geschützten Raum, aber die Ausgrenzung in der Öffentlichkeit war doch auch für die Kinder zu spüren. Dieser Schutzraum zerbrach schlagartig als ein großer Teil der Kinder deportiert wurden. Ernst Grube und seine Geschwister wurden in ein Sammellager in Milbertshofen gebracht und erlebten dort schreckliche Lebensbedingungen und die Verzweiflung einer völlig unklaren Zukunft. Für einige Zeit kamen sie zurück zu ihren Eltern, doch Anfang 1845 wurden die Mutter und die drei Kinder nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebten, aber der Tod aller Verwandten mütterlicherseits lastete schwer auf der ganzen Familie. Ernst Grube durfte nach Kriegsende endlich in die Schule gehen und Gleichaltrige kennenlernen. Er machte eine Lehre als Maler, holte das Abitur nach, heiratete, studierte und wurde Berufsschullehrer. Gleichzeitig engagierte er sich politisch in der Gewerkschaft und kämpfte u.a. gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands. In seiner politischen Arbeit erfuhr er wieder Ausgrenzung und staatliche Sanktionen. Bis heute ist Ernst Grube als Zeitzeuge aktiv in der Bildungsarbeit, an Gedenkstätten und in Schulen unterwegs. Er erzählt unermüdlich seine Geschichte und stellt sich den Fragen der jüngeren Generation.

Wir sind dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, ihn und seine Geschichte kennenzulernen, und wir wissen um die Kostbarkeit einer solchen echten Begegnung.
Danke Herr Grube, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben!



Hier einige Zitate von Schülerinnen und Schülern der Klasse 9cM:

„Ich fand es sehr toll, dass er sich für uns die Zeit nahm und uns von seinen Erlebnissen erzählt hat.“

„Ich finde es sehr gut, dass Herr Grube uns besucht hat. Er hat mir ein größeres Bild von der damaligen Zeit gegeben.“

„Herr Grube ist ein sehr aufgeschlossener und besonnener Mensch. Er hat uns von seinen Erfahrungen und Erlebnissen erzählt, die ihn geprägt haben. Vor allem seine ruhige Art hat mich sehr beeindruckt. Er hat bei jeder Frage sehr bedacht reagiert, um uns eine gute und vernünftige Antwort zu geben. Seine ruhige Art hat sich auf alle Zuhörer übertragen.“

„Herr Grube hat viel Schlimmes erlebt, aber ich fand es schön, dass er mit uns diese Erlebnisse geteilt hat.“

„Es war sehr interessant ihm zuzuhören und er hat alle unsere Fragen mit viel Geduld beantwortet.“

„Für mich war es ein bedrückendes Gefühl als Ernst Grube von seinen schlimmen Erfahrungen erzählt hat. Ich hätte mir nie vorstellen können, wie es wirklich für die Menschen in der NS-Zeit war, aber jetzt schon ein bisschen mehr. Es ist wirklich bewundernswert, dass Ernst Grube sich noch an so viele Details nach fast 90 Jahren erinnern konnte. Nach der Geschichte war es voll still im Klassenzimmer, weil keiner erstmal reden konnte.“

„Die Lebensgeschichte von Ernst Grube hat mich echt grübeln lassen. Ich fand es gut, wie er versucht hat, uns alles so genau wie möglich zu erzählen und zu beschreiben.“

„Ich fand das Zeitzeugengespräch sehr interessant und habe viel Neues gelernt. Vor allem haben wir erfahren, wie er als Kind im Kinderheim und im Lager gelebt hat und wie er sich dort gefühlt hat.“

„Mir gefiel der Besuch von Herrn Grube sehr gut. Er hat viel über die damalige Zeit, aber auch über seine Gefühle und seine Trauer erzählt. Die Bilder in der Präsentation haben mir geholfen, mir die Zeit besser vorzustellen.“

„Ich habe sehr viel erfahren und mitgenommen. Es war sehr spannend als wir unsere vorbereiteten Fragen stellen konnten. Dabei hat er sich sehr viel Mühe gegeben alles zu verstehen und jede Frage ganz genau zu beantworten.“

„Ich habe es sehr interessant gefunden, diese Zeit von seiner Seite zu hören. Meistens hören wir es nur von Lehrern und lesen es in Büchern, aber am Dienstag konnten wir es direkt aus erster Sicht hören. Ich fand es sehr emotional, da man immer im Hinterkopf hatte, dass er diese schlimme Zeit wirklich erlebt hat. Außerdem finde ich es krass, wie er sich mit seinen fast 91 Jahren an fast alles noch erinnern kann. Ich fand ihn persönlich auch sehr nett und er hat jede unserer Fragen genauestens beantwortet.“

M. Hoff

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus-Fahrt nach Nürnberg vom 10.08. bis 13.07.2023

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Als Abschluss unseres intensiven Erasmusjahres hat sich das Schulradioteam noch einmal auf Tour begeben. 11 Schüler*innen aus den Jahrgangsstufen 8 – 10 haben sich gemeinsam mit Frau Hoff und Herrn Burghartswieser auf den Weg nach Nürnberg gemacht, um dort noch einmal gemeinsam tief in die Geschichte einzutauchen. Die Fahrt mit dem ICE ging so schnell, dass wir nach einem kurzen Gepäckablagestopp im Hotel schon mittags eine kleine Runde durch die Nürnberger Altstadt drehen konnten und dort die ersten Bratwürstl und ein Eis genossen. Schon bei dieser ersten Besichtigung erfuhren wir, dass die wunderschönen mittelalterlichen Gebäude der Stadt eigentlich überwiegend nachgebaut sind, da 90 % der Altstadt im 2. Weltkrieg durch Fliegerangriffe zerstört wurde. Und so waren wir schon am ersten Tag, bevor wir uns überhaupt mit den Nürnberger Gesetzen, dem Reichparteitagsgelände und den Nürnberger Prozessen beschäftigt hatten, mitten in unserem Geschichtsthema „Zeit des Nationalsozialismus“ angelangt. Trotzdem wollten wir auch etwas von der mittelalterlichen Geschichte kennenlernen und so besuchten wir als erstes das Dürer-Haus, in dem der berühmte Künstler Albrecht Dürer in der Renaissance (15./16. Jahrhundert) lebte und arbeitete. Danach waren wir alle von der Hitze so geschafft, dass wir vor dem Abendessen erstmal für eine erfrischende Dusche ins Hotel fuhren. Im letzten Abendlicht haben wir dann noch die „Straße der Menschenrechte“ besichtigt. Dort stehen in einer lange Reihe viele Säulen, auf denen jeweils ein Menschenrecht auf Deutsch und in einer anderen Sprache zu lesen ist. Ein beeindruckendes Kunstwerk!

Unsere Hotelzimmer waren leider sehr heiß, so dass der Zustand des „Frischgeduschtseins“ immer nur sehr kurz anhielt. Umso mehr freuten wir uns auf unsere Führung durch die berühmten Keller der Nürnberger Altstadt. Nach einem kurzen Abstecher auf die Burg ging es hinab in das unterirdische System an Gewölben und Gängen. Wir erfuhren, dass diese Keller ursprünglich für die Lagerung von Bier angelegt wurden, später dann aber vielen Menschen das Leben retteten, als Nürnberg vor allem am Ende des Krieges stark bombardiert wurde und die Nürnberger diese Keller als Bunker benutzten. Die Stadtführerin erzählte auch viel über die Geologie (Sandstein) der Gegend und viele Interessantes aus dem Mittelalter. Leider konnten wir die Kühle nicht mitnehmen und so wurde der zweite Teil des Tages eine wirklich sehr heiße und durstige Angelegenheit. Mit der Straßenbahn fuhren wir zum Dokuzentrum des ehemaligen Reichparteitagsgelände und überstanden dort tapfer eine dreistündige Tour durchs ganze riesige Gelände. Für die Nationalsozialisten, insbesondere Hitler selbst, war Nürnberg neben Berlin und München die wichtigste Stadt. Mit ihrem Mittelaltercharakter war die alte Kaiser- und Reichsstadt sozusagen die „deutscheste aller deutschen Städte“. Daher wurden dort die riesigen Reichsparteitage, also die jährlichen Versammlungen aller NS-Organisationen, abgehalten. Hierfür plante Hitler und sein Architekt Albert Speer unglaublich monumentale Gebäude, wie eine riesige Kongresshallen oder ein Stadium für über 400 000 Zuschauer, von denen zwar die meisten nicht fertig gestellt oder gar nicht begonnen wurden, weil mit Kriegsbeginn die Bauarbeiten stoppten, von denen man aber genug sah, dass man ahnen konnte, wie größenwahnsinnig dieses Pläne waren. Auf der Tour nutzen wir jeden noch so kleine Schatten, trotzdem waren wir am Ende wirklich alle am Ende. Daher ging es danach fast direkt in ein schattiges Freibad, um wieder etwas abzukühlen. Mit leckerer Pizza und selbstgemachter Limonade endete ein anstrengender, aber sehr interessanter Tag.

Am Mittwoch hieß es früh aufstehen und schnell zum Bahnhof kommen, um mit Zug und Bus nach Flossenbürg, ein kleinen Ort in der Oberpfalz nahe der tschechischen Grenze, zu fahren. Vor vier Jahren lernte das damalige Schulradioteam Herrn Skriebeleit, den Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, bei einer gemeinsamen Radiosendung im BR kennen. Nun konnten wir endlich die Einladung annehmen und bekamen dort eine sehr interessante und bewegende Führung. Herr Rittner, ein sehr engagierter und einfühlsamer Mitarbeiter, ging auf alle unsere Fragen ein – wir hatten natürlich das Aufnahmegerät dabei -, interessierte sich auch sehr für uns als Radiogruppe und brachte uns die Geschichte des Lagers sehr anschaulich nahe. Wir waren uns alle einig, dass war die beste Führung, die wir je hatten. Besonders eindrucksvoll war, dass das Lagergelände zum Teil von ehemaligen Flüchtlingen nach dem Krieg besiedelt wurde und sich heute viele Einfamilienhäuser auf einem Geländeteil befinden. Das hat uns sehr an die Geschichte des Haidholzener Außenlager erinnert, das ja auch nach dem Krieg als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Die damaligen Zwangsarbeiter im KZ Flossenbürg arbeiteten in einem Steinbruch und das Lager wurde extra für den Granitabbau gegründet, der wiederum dem Bau des Stadiums auf dem Reichsparteigelände dienen sollte. Gut, dass wir uns dies am Vortag mit eigenen Augen gesehen hatten. Nach dem ausführlichen Rundgang wartetet dann noch ein schöner Abschluss auf uns. Im dortigen Museumscafé, das inklusiv mit einem gemischten Team aus behinderten und nicht-behinderten Menschen geführt wird, wartete man schon mit liebevolle gekochte Mittagsgerichten auf uns. Nach dem anschließenden Besuch des Gedenkstättenmuseums, wo wir viele Zeitdokumente und Fotos zu den Arbeits- und Lebensbedingungen im Lager sehen konnten, ging es zurück nach Nürnberg.

An unserem letzten Tag beschlossen wir den Nürnberger Tiergarten zu besuchen und genossen es in Kleingruppen unterwegs zu sein. Aus Tierschutzgründen war dieser Ausflug nicht ganz unumstritten, aber die demokratische Entscheidung haben dann alle mitgetragen. Trotzdem war es ein guter Anlass, um über Fragen der Tierhaltung zu diskutierten und die Gehege uns ganz genau anzusehen.

Zum Schluss kann ich jetzt einfach nur ein riesiges Kompliment an die ganze Gruppe geben: Ihr wart ein wunderbar interessiertes und lebendiges Team, man konnte sich auf euch verlassen und es hat viel Freude gemacht, zu erleben, mit wieviel Wertschätzung und gutem Miteinander ihr unterwegs wart. Es liegt ein tolles Radiojahr hinter uns. Danke an alle Radiomitglieder, die uns jetzt verlassen, für ihre engagierte Arbeit und ein herzliches Willkommen an alle, die neu dazugekommen sind! 

Und für alle unsere Hörer, die sich wundern, warum wir so lange nichts gesendet haben, obwohl doch so viele Sendungen entstanden sind, gibt es noch eine kleine Erklärung: die Mehrheit des Teams war jetzt sehr lange im Abschlussprüfungsstress und jetzt aktuell sind viele Klassen nicht im Haus sind, und daher haben wir beschlossen, dass wir mit den Sendungen erst zu Schuljahresbeginn starten. Dann werden wir auch alle interessierten Klassen mit unserer Erasmus-Präsentation besuchen, denn es gibt ja noch so viel zu erzählen…

M. Hoff

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch in Portugal vom 12.08. bis 11.03.2023

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Die letzte Mobilität unseres Erasmus-Projekts führte uns nach Portugal an die Atlantikküste. Nach einem langen Reisetag wurde unsere Gruppe, fünf Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangstufen 6 und 10, die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Ludsteck und unser Schulleiter Herr Burggraf, am Sonntagabend von den Lehrern und den Gastfamilien herzlich in Rio Tinto nahe der wunderschönen Start Porto in Empfang genommen. Die Wiedersehensfreude war groß und alle konnten sofort wieder an die gemeinsame Zeit an der OPS im September anknüpfen.


Dieses Mal war das Team unserer portugiesischen Partnerschule an der Reihe, das Programm der Austauschwoche für uns und die beiden anderen Teams aus Griechenland und den Niederlanden zusammenzustellen. Am Montagmorgen begrüßten uns der Schulleiter und die Koordinatoren und präsentierten ihre Schule und die Region. Wir erfuhren viel über das portugiesisches Schulsystem und die Schulorganisation der Partnerschule Agrupamento de Escolas Infanta d. Mafalda. Ebenso stellten die Gäste mit kleinen Präsentationen ihre jeweiligen Schule vor. Da wir als gemeinsame Sprache Englisch verwenden, war der Vortrag natürlich für alle eine aufregende Erfahrung. Im Anschluss erwartete uns eine große Willkommensshow mit Tanz und Musik in der Turnhalle. Besonders beeindruckend war das Orchester und die beiden Sängerinnen. Zum Abschluss durften wir alle mittanzen und formten zusammen mehrere ineinander sich bewegende Kreise, welche Europa symbolisierten. Nach einer interessanten Führung durch die verschiedenen Gebäudeteile der Schule gab es ein gemeinsames Essen in der Schulkantine. Danach fuhren wir mit dem Gemeindebus zu einem Museum und einer Werkstätte, wo wir die besondere Schmuckherstellung der Region kennenlernen konnten. Die Technik Filigrana, bei der unendlich viele Silber- oder Golddrähte kunstvoll zu Herzen oder anderen Formen miteinander verwoben werden, ist weltweit berühmt und die Spezialität der Gemeinde Gondomar.

Herzlicher Empfang an der Schule in Gondomar
Im Filigrana-Museum


Am zweiten Tag trafen wir uns in Porto und es gab rund um die Kathedrale eine Rallye durch die Altstadt. In gemischten Kleingruppen erkundeten die Schüler so erste Sehenswürdigkeiten und die Stadtgeschichte Portos. Diese wurde noch mit dem Besuch des Zoll- und Stadtmuseums vertieft. Nach einer Mittagspause am Fluss Douro ging es über eine der vielen Brücken, die beeindruckende Ponte Luis (erbaut in der Technik des Eiffelturms) ans andere Flussufer, um dort eine Schiffstour zu starten. Früher wurde der „frische“ Wein aus dem Inland über den Fluss nach Porto transportiert, um dort weiter zum weltbekannten Portwein weiter verarbeitet zu werden. Vom Boot aus konnten wir die anderen Brücken und die Altstadt zu beiden Seiten bewundern. Danach ging es noch zu Fuß hinauf zu einem Kloster, von wo aus wir eine herrliche Aussicht über die Stadt genießen konnten. Zurück zur Metro führte uns nun der obere Brückenteil – 45 Meter über dem Wasser!

Im prachtvollen Bahnhof von Porto mit vielen typischen Gemälde auf Fliesen
Am Rio Douro vor der Bootsfahrt
Blick über Porto

Der dritte Tag begann in der Schule mit einer Einführung in die Geschichte und in die Rolle Portugals in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Portugal war damals selbst eine Diktatur und versuchte neutral zu bleiben, in dem es mit beiden Seiten Handel betrieb. Viele Menschen, die aus Nazi-Deutschland fliehen mussten, versuchten daher über den noch unbesetzten Teil in Frankreich und Portugal nach Amerika zu kommen. Hierfür war allerdings ein portugiesisches Visum nötig, das normalerweise nicht vergeben wurde. In Bordeaux gab es aber einen mutigen Menschen, den portugiesischen Generalkonsul Sousa Mendes, der 30.000 Menschen mit einem solchen Visum das Leben rettete. Sousa Mendes wurde daraufhin unehrenhaft entlassen und starb in Armut. Erst 1988 wurde er offiziell rehabilitiert. Aus dieser Biografie sollte nun ein fiktives Interview entstehen. Zwei Schülergruppen überlegten sich dafür Fragen an den Konsul und ein Schüler übernahm jeweils die Rolle von Sousa Mendes. Zwei andere Schülergruppen arbeiteten zudem an einem neuen Jingle für unser europäisches Schulradio. Am Nachmittag besuchten wir das Holocaust-Museum in Porto und erfuhren dort noch viel über einzelne Schicksale von jüdischen Menschen, denen diese Flucht nicht möglich war und die in verschiedene Konzentrationslager deportiert wurden.

Bei der Arbeit an der Schulradiosendung in international besetzen Teams

Am vierten Tag fuhren wir mit dem Bus durch die Stadt hinaus ans Meer. Team OPS war natürlich besonders begeistert von Strand und Atlantik – alle anderen Teams haben ja zuhause sozusagen ein Meer vor der Haustüre – und zwei Mutige wagten sogar einen kurzen, nassen Abstecher in die Brandung. Nach einer einstündigen kleinen Wanderung holte uns der Bus wieder ab und es ging zurück zur Mittagspause in die Stadt. Während der Busfahrt merkte man deutlich, wie gut inzwischen die vier Teams zusammengewachsen waren, bunt durcheinander wurde gesungen und gelacht und Pläne für den Abend in den Gastfamilien geschmiedet.  Am Nachmittag besuchten wir noch gemeinsam das Museum „Discovery“, wo wir die Seefahrer- und Kolonialgeschichte Portugal hautnah entdecken konnten. Für unsere Schüler aus der 6. Klasse war das die perfekte Vorbereitung auf das nächste Thema in GPG…

Team Germany beim Ausflug ans Meer

Der letzte Tag startete in der Schule mit der Fertigstellung der Radiosendungen und verschiedenen Interviews zur Mobilität. Hierfür befragten sich die Schüler gegenseitig und auch alle Lehrer zu ihren Eindrücken und Erfahrungen. Danach wurden vom Schulleiter die Zertifikate an alle Teilnehmer verteilt und Geschenke zwischen den Teams ausgetauscht. Spätestens beim großen Gruppenfoto wurde dann allen bewusst, dass dies nicht nur der letzte Tag der Woche ist, sondern auch den Abschluss unseres ganzen Projektes. So gab es neben vielen strahlenden Gesichtern auch die ersten Tränen und Abschiedsgedanken. Am Nachmittag war für gemeinsame Aktivitäten mit den Gastfamilien Zeit eingeplant und erst am Abend trafen sich alle zum großen Abschiedsessen in einem Restaurant in Gondomar. Ausgelassen und laut wurde die letzten Stunden gefeiert und zur Nachspeise wurde es richtig eng im Gastraum, denn alle Gasteltern und -geschwister kamen und es war Gelegenheit, sich über die vergangene Woche auszutauschen. Letzter Höhepunkt war dann das Kuchenbuffet (einer der Kuchen war mit unserem Radiologo aus Zuckerguss verziert!) und die Abschiedsworte des Schulleiters, der noch einmal die große Bedeutung der Erasmus-Projekte und des europäischen Gedankens von Demokratie und Frieden betonte. Neben der Bearbeitung des Projektthemas sind vor allem die persönlichen Begegnungen und der Austausch zwischen den verschiedenen Ländern, Schulen und Menschen ein wesentliches Ziel. In den vergangenen Monaten sind Partnerschaften gewachsen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede reflektiert, neue Projektideen gesammelt und Zukunftspläne geschmiedet worden. Nicht zuletzt sind kostbare Freundschaften entstanden!

Projektabschluss mit Übergabe der Zertifikate für alle Teilnehmer
Der Schulleiter unserer portugiesischen Partnerschule auf dem rauschenden Abschlussfest

Dementsprechend schwer fiel allen der Abschied, das Umarmen und die guten Wünsche nahmen kein Ende und alle waren sich einig, Erasmus muss weitergehen…

Looking forward to meeting you again!

M. Hoff (Projektleiterin)

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch in den Niederlanden vom 05.02. bis 11.02.2023

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Am frühen Sonntagmorgen machte sich eine Gruppe von fünf Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangstufen 7, 8 und 10 und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Vormittag auf den Weg in den Norden. Das Reiseziel der zweite Mobilität unseres Erasmus-Projektes war diesmal unsere niederländische Partnerschule in der Kleinstadt Spjikenisse nahe Rotterdam. So konnten wir bei diesem Austausch mit dem Zug anreisen und schon auf dem Hinweg die Veränderung der Landschaft genießen. Die Fahrt war lang – von Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang – aber fast störungsfrei und ohne Langeweile, u.a. auch weil unterwegs fleißig Matheaufgaben erledigt wurden. Am Bahnhof in Spjikenisse wurden wir von den Gastfamilien abgeholt und da fast alle Teilnehmer ihre Partner schon kannten, war die Wiedersehensfreude groß.

Vor der Partnerschule


Am Montagmorgen begrüßten uns der Schulleiter und die Koordinatorin in der Schulaula, einem großen Raum, der ansonsten für Theater- und Musikaufführungen, aber auch für das stille Arbeiten in Freistunden genutzt wird. Gemeinsam mit unseren Partnergruppen aus Portugal, Griechenland und natürlich den Niederlanden starteten wir mit Kennenlernspielen und einer sehr interessanten Führung durch das ganze Schulhaus. Wir erfuhren viel über das niederländischen Schulsystem und die Schulorganisation und die Besonderheiten der Partnerschule. Nach einer kleinen Pause ging es mit dem ersten Workshop zum Thema „Die Rolle des Radios in politischer Propaganda und im Widerstand“ weiter. Ein Geschichtslehrer führte uns dabei sehr informativ in die Geschichte der Niederlande während des zweiten Weltkrieges ein. Im Anschluss an eine kleine Mittagspause wurde der Ort Spjikenisse in Kleingruppen erkundet. Das Highlight war der Abstecher in die architektonisch beeindruckende öffentliche Bibliothek „Bücherberg“. Der weitere Nachmittag war frei und für Aktivitäten in den Gastfamilien reserviert, manche spielten zuhause, andere unternahmen einen kleinen Ausflug ans Meer.

Am zweiten Tag lernten wir die Geschichte von George Maduro, einen jungen Helden des niederländischen Militärs und des Widerstandes gegen die Nazis während der deutschen Besatzung, kennen. In Den Haag besuchten wir dazu ein Museum, das an ihn erinnert, aber auch die Niederlande in Form einer Miniaturen-Landschaft mit viel Liebe zum Detail zeigt. Die Schüler konnten nicht nur berühmte Gebäude und ganze Stadtansichten bewundern, sondern auch in die niederländische Geschichte (z.B. die Gründung von New York durch niederländische Pilger) oder verschiedene Themen, wie Küstenschutz oder Containerverladung, eintauchen. Das Highlight der Ausstellung war der Flugsimulator in einer alten KLM-Maschine. Zu Fuß ging es danach weiter ins Stadtzentrum von Den Haag, mit einem kurzen Stopp am Friedenpalast (Sitz des Internationalen Gerichtshof), durch malerische kleine Straßenzüge, vorbei am königlichen Palast und bis zum Binnenhof (Regierungssitz). Von dort aus durften alle eine Erkundungstour in Kleingruppen unternehmen. Die Lehrer erlebten während dieser freien Zeit eine besondere Überraschung. Am Eingang zum Parlament begegnete uns der niederländische Premierminister Mark Rutte, der gerade einem jungen Radioreporter des WDR ein spontanes Interview gab und sich dann ebenso spontan mit uns über Erasmus austauschte, natürlich nicht ohne das obligatorische Gruppenbild.

Gruppenbild mit Premierminister

Der dritte Tag begann mit zwei Unterrichtsstunden, um die Schule „De Ring van Putten“ und den Unterricht dort etwas kennenzulernen. Danach ging es nach Rotterdam ins Museum „Rotterdam 1940-1945-Jetzt“, wo wir viel über die Bombardierung Rotterdams und die Besetzung durch die Nazis erfuhren. Sehr eindrücklich wurde anhand von zahlreichen Gegenständen aus der Zeit und interaktiven Installationen sowohl die politischen Verhältnisse als auch das Alltagsleben dargestellt. Zudem gab es eine Abteilung zum Thema Demokratie und Menschenrechte. Die Schüler waren im Tandem mit ihren niederländischen Partnern als Dolmetscher unterwegs, da alles auf Niederländisch beschriftet war. So wurde aus der Not eine Tugend, da alle gut zusammenarbeiten „mussten“, um die Aufgaben zu erledigen. Am Nachmittag war dann Zeit, um in Kleingruppen Sehenswürdigkeiten Rotterdams, wie z.B. die Kubus-Häuser, die moderne Markthalle und die Erasmusbrücke, zu erkunden. Vor der St. Laurenz-Kirche konnten wir den Namensgeber des Projektes, „Erasmus von Rotterdam“ bewundern. Natürlich blieb auch Zeit, um das eine oder andere Souvenir zu kaufen.

Am vierten Tag wurden in einem Workshop erste Ideen für den geplanten Podcast gesammelt. Die Schüler sollten ihre persönlichen Erfahrungen in der Projektwoche und wichtige Ereignisse oder Personen in den Niederlanden aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, die sie kennengelernt hatten und die für sie von Bedeutung sind, notieren und daraus ein Gespräch zusammenstellen. Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus, vorbei an Ölraffinerien und Hafenanlagen, nach Amsterdam. Dort ging es zu Fuß durch kleine Gassen und entlang malerischen Grachten zu einem typischen kulinarischen Mittagsstopp bei Heertje Friet. Nach der Stärkung mit leckeren Pommes und Kroketten (gefülltes und frittiertes Kartoffelpüree) war leider nur kurz Zeit, um in der Gruppe das Stadtviertel Jordaan zu besichtigen, da wir rechtzeitig für die Führung am Anne-Frank-Haus sein mussten. Trotzdem nutze das OPS-Team die Gelegenheit, um im Tulpenmuseum Zwiebeln und im Käseladen Gouda zu erstehen. Der Tulpenladen war geruchlich eindeutig die bessere Wahl, Schüler-Zitat zum Käseladen: „Riecht wie in der Jungsumkleide!“…
Etwas verfroren nach einer längeren Wartezeit vor dem Museum starteten wir im Anna-Frank-Haus mit einem interessanten Workshop, der uns ins Leben der Familie Frank einführte. Mit Audioguide ausgerüstet konnte danach jeder in seinem Tempo die Ausstellung und die originalen Räume des weltberühmten Hinterhauses besichtigen. Es war für alle sehr beeindruckend und gleichzeitig schwer vorstellbar, dass sich in diesen beengten Räumen acht Menschen für zwei Jahre vor den Nazis verstecken konnten, um letztendlich doch verraten und ins KZ deportiert zu werden. Begleitet wurde man von Zitaten aus Anne Franks Tagebuch und von Erklärungen zu der damaligen Situation der Juden in den Niederlanden. Auf der Rückfahrt nach Spjikenisse konnte jeder seinen Gedanken nachhängen und sich über seine Eindrücke austauschen.

Am Freitag, unserem letzten Tag des Projektes, arbeiteten die Schüler weiter an ihren Podcasts und im Laufe des Vormittags wurde jede Gruppe (ein Host und vier Gesprächspartner) aufgenommen. Nach der Bearbeitung werden die Podcasts auf Spotify hochgeladen und sind dann für alle Teilnehmer und Interessierten zugänglich. Zudem setzen sich alle Teilnehmer in der Zwischenzeit mit Persönlichkeiten ihres Herkunftslandes, die im Zweiten Weltkrieg eine positive Rolle gespielt haben, auseinander und gestalteten dazu individuelle Plakate. Unser Team befasste sich mit den Geschwistern Scholl (Weiße Rose) und dem Stauffenberg-Attentat.
Nachdem alle Podcasts aufgenommen waren, folgte die feierliche Überreichung der Teilnehmer-Zertifikate. Der Schulleiter der „De Ring van Putten“ Schule betonte in seiner Abschlussrede die große Bedeutung aller Erasmus-Projekte. Neben der Bearbeitung des Projektthemas sind vor allem die persönlichen Begegnungen und der Austausch zwischen den verschiedenen Ländern, Schulen und Menschen ein wesentliches Ziel. In der vergangenen Woche wurden Partnerschaften vertieft, Gemeinsamkeiten und Unterschiede reflektiert, neue Projektideen gesammelt und Zukunftspläne geschmiedet. Nicht zuletzt sind kostbare Freundschaften entstanden!

Übergabe der Zertifikate

Im Anschluss hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit die Schule weiter zu erkunden. Alle Schüler dieser Schule müssen für ihren individuellen Stundenplan drei Wahlkurse belegen. Diese finden oft am Nachmittag statt, so dass das Schulhaus bis zum Abend offen und rege besucht ist. Manche Türen standen auch für unsere Schüler offen. So entdeckten sie beispielsweise den Musikraum, in dem zahlreiche Instrumente zum Ausprobieren einluden. Unsere Schüler haben mit großer Begeisterung an allen Angeboten teilgenommen und selbstständig den Kontakt zu den niederländischen Lehrkräften und Schülern gesucht. Auch die Erasmus-Kollegen nutzen die Möglichkeit zum Hineinschnuppern und zum fachlichen Austausch. Auf der anschließenden Fahrt nach Rotterdam kam es in der Metro zu intensiven Gesprächen im OPS-Team, wie man diese Impulse mit nach Stephanskirchen bringen könnte. Es ist spannend, wenn Schüler*innen und Lehrer*innen sich gemeinsam über Gestaltung von Schule Gedanken machen.
Die Grachten-Rundfahrt mit dem berühmten Pannenkoeken-Boot stellte den krönenden Abschluss der niederländischen Mobilität dar. Draußen war die beeindruckende nächtliche Skyline Rotterdams zu bestaunen und drinnen unbegrenzt Pfannenkuchen in allen Geschmacksrichtungen zu essen – ein großer Genuss und Spaß für alle Beteiligten!
Nach einem allerletzten Gruppenfoto ging es heim in die Gastfamilien und es hieß Abschiednehmen.
Bepackt mit Stroopwaffeln, Käse und vielen Abschiedsgeschenken machten wir uns auf den langen Heimweg per Bahn. Viel Zeit um auf eine ereignisreiche und intensive Erasmus-Woche zurückzublicken. See you in March in Portugal!

M. Hoff