Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch auf Kreta vom 27.11. bis 3.12.2022

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nachdem die Otfried-Preußler-Schule im September Gastgeber der ersten Mobilität war, durften wir nun in der letzten Novemberwoche selbst auf Reisen gehen. Fünf Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Landendinger starteten am ersten Adventssonntag im Morgengrauen Richtung Kreta. Für die meisten war es der erste Flug und die Freude war groß, als sich die Wolkendecke über Rosenheim lockerte und wir das Alpenpanorama genießen konnten. Noch größer wurde allerdings die Aufregung, als das Mittelmeer und die vielen griechischen Inseln zu erkennen waren. Auf Kreta selbst war es bei der Ankunft allerdings schon dunkel, so dass wir die Insel erst am nächsten Tag kennenlernen konnten.
Am Montagmorgen gab es eine Begrüßungsfeier mit traditioneller Musik und Tanz für die drei Schulen aus Portugal, Niederlande und Deutschland im großen Gemeindesaal. Nach den ersten Kennenlernspielen ging es dann auf eine Stadtführung durch Rethymno, bei der wir viel über die Geschichte Kretas und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse erfuhren. Ein besonderes Erlebnis war unser erstes gemeinsames Mittagessen: eine unendliche Zahl an Schüsseln und Platten mit leckerem Essen wurden aus der Küche getragen und wir lernten so die kretische Gastfreundlichkeit kennen! Auch in den Gastfamilien wurden unsere Schüler gut aufgenommen und das Wiedersehen mit den Partnerschülern war eine große Freude.
Am zweiten Tag ging es erst zum Bürgermeister ins Rathaus und danach in die örtliche Bibliothek, wo wir in einem Geschichtsworkshop die Zeit der deutschen Besatzung auf Kreta erarbeiteten. Die kretischen Schüler hatten auch noch eine spezielle Stadtführung für die verschiedenen Erinnerungsorte und Gedenkstätten vorbereitet. Auch wenn unsere Schüler schon viel über die NS-Zeit gelernt hatten, so war da doch viel Neues und leider auch viel Erschütterndes zu erfahren. Als erstes Fazit blieb nach diesem Tag, wie wichtig es doch ist, einander zuzuhören und die jeweilige Geschichte anzuerkennen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Chania, wo wir als erstes einen Friedhof für deutsche Soldaten besuchten. Gut zu wissen, dass dort in deutsch-griechischer Partnerschaft an dem Gedenken gearbeitet wurde und ein kleines, aber sehr informatives Museum entstanden ist. Danach bekamen wir noch eine Führung im Maritim-Museum, bevor es dann weiter zum Kulturzentrum ging. Dort fand erst vor kurzem ein Filmfestival statt, und wir durften einen dieser Filme, eine Zeitzeugen-Dokumentation ansehen. Die Berichte der alten Menschen eines kretischen Dorfes, die miterleben mussten, wie sie von deutschen Soldaten überfallen wurden und viele Dorfbewohner grausam umgebracht wurden, haben uns sehr bewegt und noch lange beschäftigt. Es war nicht einfach, sich darüber auszutauschen, da uns da doch oft die Worte im Englischen fehlten, aber die begleitenden Medienpädagogen gaben sich viel Mühe, mit dieser Betroffenheit umzugehen.
Am nächsten Tag ging es in das kleine Dorf Asteri, wo wir ein privates Heimatkundemuseum besuchen durften und so ein typisches kretisches Wohnhaus aus dem letzten Jahrhundert besichtigen konnten. Asteri war eines der ersten überfallenen Dörfer und wir lernten die Urenkelin eines ermordeten Ehepaars kennen. Die Tochter, sprich die Oma, überlebte, und so konnten wir deren Familiengeschichte aus dem Mund der ehemaligen Schülerin hören. Da das Mädchen fließend Englisch und Deutsch spricht, war es möglich für das Schulradio zwei Varianten aufzunehmen und auch eine deutschsprachige Sendung zu planen. Für alle Teilnehmer war dieses Interview ein bewegendes Erlebnis und ein guter Anlass, um über den Unterschied von Schuld für die Vergangenheit und Verantwortung für die Zukunft zu sprechen. Es war sehr wichtig und entlastend, dies von den Kretern selbst zu hören.
Im Anschluss gab es noch das Schulmuseum und ein Kloster zu besuchen und danach freuten sich alle auf das späte, aber leckere Mittagessen. Im Abendlicht und ohne Regen (den gab es am Mittwoch mehr als ausreichend) beendeten wir den langen Tag am Strand von Rethymno. Für die Mehrheit der „meergewohnten“ Teilnehmer ein normaler Spaziergang, aber für uns Bewohner des Alpenvorlands ein absolutes Highlight. Sand, Wind, Wellen, Steine und Muscheln, unendliche viele Fotos und vor allem ganz viel Spaß für uns alle!
Am letzten gemeinsamen Tag ging es endlich in unsere Partnerschule und an die Radioarbeit. Eine Gruppe aus Schülern von allen vier Schulen bereitete sich auf ein Liveinterview bei einem lokalen Radiosender vor, einige gestalteten einen Jingle und wieder andere versuchten die Aufnahmen des Vortages zu schneiden. Letzteres war durchaus eine herausfordernder Aufgabe, denn die Computer „sprachen“ nur griechisch mit uns und die Lautstärke im Haus machte das Schneiden zur akustischen Challenge. Der Nachmittag gehörte dann den Gastfamilien und so trafen wir uns erst am Abend zu einer gemeinsamen Abschiedsfeier in einer typischen Taverna. Der Musiklehrer der Schule spielte mit zwei weiteren Musikern traditionelle kretisch-griechische Musik und nach dem Essen gab es für alle die Zertifikate. Nachdem die Mitbringsel der Schulen ausgetauscht waren, gab es aber kein Stillsitzen mehr, wirklich alle waren auf der Tanzfläche und schnell lernten wir die Grundschritte der verschiedenen Kreistänze. Der letzte lange gemeinsame Tag ging mit Abschiedstränen und vielen lieben Wünschen zu Ende.

See you in February in the Netherlands!

rasende Reporterin: M. Hoff

Bildershow über Italienfahrt (Erasmus+)

Nachdem die Bildungsreise nach Italien (siehe Artikel vor einigen Wochen) traumhaft war und wir viele Sehenswürdigkeiten besuchen durften, wollten wir – die Teilnehmer der Fahrt – dieses Wissen auch an die Eltern und Geschwister weitergeben, weshalb wir zum gemeinsamen Anschauen der Bilder einluden. Ziel des Projekts ist stets, dass möglichst viele Menschen davon profitieren.

Sechs Schüler führten das Publikum durch die Fotos – selbstverständlich auf Englisch (Thema der Bildungsreise). Nach anfänglichem Zögern kamen die Kinder schnell in Fahrt und kommentierten mit viel Freude die Bilder – fehlende englische Wörter wurden mit viel Humor durch „denglische“ Alternativen ersetzt. Ein Glück, als wir endlich in Südtirol „ankamen“ (Heimfahrt); hier war es natürlich legitim, auf Deutsch weiterzumachen. Erfreulich war, dass die Kinder Wörter verwendeten, die sie allein auf der Bildungsreise aufgeschnappt hatten, beispielsweise „drawbridge“ (Zugbrücke), „round about“ (Kreisverkehr), „sunset“ (Sonnenuntergang), „sunrise“ (Sonnenaufgang) oder „whisper phone“ (Flüstertelefon).

Bei einem gemeinsamen Snack im Anschluss war noch etwas Zeit für den Austausch über die Eindrücke der Italienreise. Das Buffet von unserer Siegi und ein paar Eltern war ebenso spontan wie hervorragend.

Vielen Dank hierfür!

Vielen Dank auch an die Schüler, die den Mut hatten, in einer Fremdsprache – noch dazu zu 100% improvisiert – vor einem größeren und ungewohnten Publikum zu „referieren“. Besonders unterhaltsam waren auch die vielen „Insider“, die die Kinder den Anwesenden erzählten. Auch die Zoom-Funktion sorgte für den ein oder anderen Lacher.

Ein langes Erasmus+-Projekt geht damit allmählich zu Ende.

Martina Ludsteck

Traumhafte Bildungsreise nach Italien im Rahmen von Erasmus+ 

7. – 11. November 2022

Englisch lernen in Italien: Wie passt das zusammen?
Ganz einfach: Wir schufen uns die fehlende englischsprachige Umgebung einfach selbst. 

Zielregion war die Emilia-Romagna, welche unsere elf Pioniere 2019 besuchten und worüber sie in Zusammenarbeit mit anderen Schüler*innen unserer Schule einen Reiseführer verfassten. Grundlage der Bildungsfahrt war also unser „eigener“ bilinguale Reiseführer. 
Diese Reise hatte damit einen konkreten Bezug zu unserem bereits abgeschlossenen Erasmus-Projekt „Senza limiti“ (Ziele: Spracherwerb, interkulturelle Kompetenzen), weshalb wir die restlichen Gelder des Projekts dafür verwenden konnten. Da die Bildungsfahrt von der Europäischen Union gefördert wurde, hielt sich die Kosten im überschaubaren Bereich. 

Auf dem Programm standen die Altstadt von Ferrara, die einmalige Landschaft des Po-Deltas, die christlichen Bauten in Ravenna mit den wunderschönen Mosaiken sowie Bologna mit den über 60 km langen Arkadengängen. ALLE genannten Programmpunkte sind Teil des UNESCO-Welterbes, womit es auch hervorragend zu uns als UNESCO-Projektschule passt. 

Im Bus war die Verkehrssprache Englisch – wobei sich daran ehrlicherweise vor allem die Lehrer hielten, während die Motivation bei den Schülern nach der ersten kurzen Nacht nachließ. Schön, dass diesen Spaß auch Herr Krumrey (unser Busfahrer) mitmachte, der den Sinn der Fahrt sofort verstand und während dieser viele informative Durchsagen auf Englisch machte. So gab er uns beispielsweise Infos über die Burgen in Südtirol oder die Landwirtschaft (Kiwi, Pfirsich) in Italien.
 
Die Referate zu verschiedensten Themen (z. B. Südtirol, Italienische Sprache, Sehenswürdigkeiten) bereiteten die Kinder bereits im Vorfeld vor und wurden im Bus über das Mikrofon gehalten – natürlich auf Englisch. Dabei wurden je Referat zehn neue Wörter eingeführt, welche die Assistenz auf Wortkarten zeigte und die restlichen Schüler in ein spezielles Reise-Vokabelheft notierten. Auch alle sonstigen Wörter, die wir irgendwo aufschnappten, landeten in diesem Heft. So vergrößerte sich der Wortschatz rapide und mit Hilfe der Teilüberschriften erinnert man sich später sehr gut daran, in welcher Situation man welches Wort lernte. Das erleichtert das Einprägen. Bei Langweile (z. B. im Bus) kann man die Wörter später wiederholen. Eine Lernstrategie, die hoffentlich viele Kinder fortführen, um auch außerhalb des Unterrichts den Wortschatz zu erweitern. 
 
Sämtliche Stadtführungen waren auf Englisch. Damit der Lerneffekt möglichst groß war, buchten wir keine professionelle Stadtführung, sondern gaben den Schüler*innen die wichtigsten Informationen kindgerecht selbst. Diese boten wir auch schriftlich zum Mitlesen dar, um das Einprägen der Wörter zu erleichtern. Dabei galt hinsichtlich des Informationsgehalts: Weniger ist mehr. 
Interessant, wie viele Wörter die Kinder mittlerweile verstehen, ohne sie jemals gelernt zu haben – weil sie ähnlich wie im Deutschen sind oder weil die Schüler*innen aufgrund des konkreten Bezugs erahnen können, worum es geht.
Einzig die Bootstour durch die Lagunen von Comacchio übernahm ein erstklassiger Guide, den wir von 2019 schon kannten und der sich perfekt auf das Niveau der Kinder einstellte. Sein Trick: Innerhalb von fünf Minuten die Hälfte aller Vornamen einprägen, um so die Kinder durch persönliches Ansprechen zum Mitmachen zu ermuntern.
 
Die Kinder verwendeten Englisch, wann immer dies möglich war: um sich an der Rezeption mitzuteilen, um Polizisten in Bologna nach dem Grund des großen Polizeiaufgebots zu fragen, um sich nach dem Zweck des Blumenschmucks auf dem Kopf einer Frau zu erkundigen oder um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. 

 In Bologna interviewten die Kinder Leute, wobei es einen Fragebogen für Touristen und einen für Einheimische gab. Mangels Zeit hatten wir Lehrer nicht einmal die Gelegenheit, die Fragen vorher mit ihnen durchzugehen. Die Passanten waren so nett, dass sie sogar beim Vorlesen dieser behilflich waren. Alle Leute nahmen sich Zeit; niemand lehnte das Interview ab. Eine sehr schöne Erfahrung. Es sind vor allem einzelne Begegnungen mit Menschen, die darüber entscheiden, wie wir über ein Land und ihre Bewohner denken. Wir können nur Positives berichten. 

 Am letzten Tag besuchten wir noch die weiterführende Schule „I. C. Bernagozzi“ in Portomaggiore. Dort hielten fünf Kinder vor einer italienischen Schulklasse eine Rede über unsere Schule in Deutschland – und zwar frei, ganz ohne Stichpunkte. Natürlich auf Englisch! Im Anschluss machten wir draußen auf dem Hartplatz „Speed Dating“, d. h. jedes deutsche Kind musste sich eine Minute lang mit jedem italienischen Kind unterhalten und dabei eine interessante Information über ihn/sie notieren. Das Eis war sofort gebrochen. Bei einer anschließenden Schulhausführung lud uns der Sportlehrer spontan zu einem kleinen Basketballwettkampf ein. Während die einen Kinder spielten, suchten die anderen (dt. und it.) auf der Tribüne das Gespräch zueinander. Besser hätte es nicht laufen können. 

Nachdem uns ein paar italienische Schulkinder später noch in der Stadt in der Bar beim Mittagessen entdeckten, kamen sie sofort auf uns zu, um mit unseren Schüler*innen zu reden. Sie rannten bei der Abfahrt unserem Bus hinterher, um uns zu winken. Welch ein herzlicher Abschied an unserem letzten Tag in Italien.

Schön, dass wir die Zeit in diesen fünf Tagen maximal nutzten. Der Schulbesuch war mit Sicherheit ein Highlight in dieser Woche. Dafür nahmen wir gerne in Kauf, erst kurz vor Mitternacht zurückzukommen. Daniela, die Englisch-Lehrerin der Schule in Portomaggiore, war mir sofort sympathisch. Ich kannte sie bisher nicht; der Kontakt kam über die Deutsche Susi Kurz zustande, die dort im Kindergarten als Religionslehrerin arbeitet. 

Ich hoffe, dass dies der Start einer weiteren Zusammenarbeit in diesem Schuljahr war – gerne darüber hinaus. Vielen Dank, liebe Daniela und Susi, für dieses kurze, aber sehr herzliche, unkomplizierte und inspirierende Treffen. 

Zur Reise gab es ein 30-seitiges Begleitheft mit vielen Übungen, welches wir mangels Zeit nicht annähernd durcharbeiten konnten. Es wird die nächsten Wochen unser Schulbuch ersetzen. Gepaart mit vielen Emotionen werden sich die Wörter und grammatikalischen Strukturen hoffentlich besser einprägen.

Insgesamt hatten wir eine wunderschöne Zeit in Italien: Das Wetter war traumhaft und das Hotel lag direkt am Meer mit tollem Sandstrand, was wunderschöne Sonnenaufgänge und -untergänge sowie ausgedehnte Strandspaziergänge nachts bei Vollmond ermöglichte. Einige Kinder waren noch nie am Meer oder an einem Sandstrand. Und das Beste: Den Strand hatten wir zu dieser Jahreszeit – egal zu welcher Tages- und Nachtzeit – ganz für uns alleine. 

Das Hotel (Terme Beach Resort, Punta Marina) hatte neben der erstklassigen Lage auch noch saubere Zimmer, ein hervorragendes Frühstücksbuffet, ein überaus freundliches und hilfsbereites Hotelpersonal sowie einen Indoor-Pool zu bieten, den wir am ersten Tag gleich testeten. 
Wir speisten jeden Tag in einem anderen Restaurant und konnten aufgrund der guten finanziellen Lage den Kindern auch regionale Spezialitäten bieten, um ihnen einen Einblick in die italienische Esskultur zu geben. So lernten wir, dass die italienische Küche nicht nur aus Pizza und Pasta mit Tomatensoße besteht, sondern dass die kalte Wurtplatte und Grillfleisch genauso dazugehören wie Pasta mit Kürbisfüllung (lokale Spezialität) sowie Specknödel in Südtirol. 

Ein an sich nicht besonders schönes – aber dennoch für uns sehr besonderers Ereignis – war das Erdbeben am Mittwoch Morgen etwas südlich von uns, welches mit einer Stärke von 5,7 mittelschwer war. Da viele Kinder noch im Bett waren, konnten sie es deutlich wahrnehmen. Beim noch ausstehenden Referat „Erdbeben in Italien“ werden die Teilnehmer*innen bestimmt besonders gut zuhören.

Ich danke den drei Begleitpersonen Herrn Klein (Lehrer), Frau Klinger (Leitung oGTS) und Frau Haas, dass sie uns auf dieser Reise begleiteten. Sie alle nahmen dafür ein im Vergleich zu einer normalen Schulwoche deutlich erhöhtes Arbeitspensum in Kauf. Frau Haas, welche nicht zu unserer Schulfamilie gehört, nahm sich dafür extra Urlaub. Durch den guten Betreuungsschlüssel hatten wir Lehrer natürlich mehr Zeit zum Durchatmen und konnten uns mehr Zeit für die Kinder nehmen.

Unser Busfahrer Herr Krumrey vom gleichnamigen Busunternehmen (Prien am Chiemsee) fand sich im Nu in unser Team ein, machte fast unser komplettes Programm mit, setzte jeden (spontanen) Programmwunsch um und war aufgrund seiner langen Italienerfahrung sowie den gebotenen Informationen eine Bereicherung. Er brachte uns sicher und mit guten Nerven von A nach B. Und, ganz wichtig: Er hatte vor allem viel Verständnis für die Belange unserer Kinder. Vielen Dank hierfür!

Ein großer Dank geht an „meine“ noch sehr jungen Kinder (v. a. 11/12 Jahre), die vollständig durchhielten – obwohl es aufgrund der Corona-Pandemie teilweise die erste Reise ohne Eltern war – und dann gleich 600 km weit weg in einem anderem Land. Sie machten das Bildungsprogramm geduldig mit, zeigten sich interessiert, stützten sich gegenseitig bei Heimweh oder anderen Problemen, brachten uns Erwachsene oft zum Lachen – und das Beste: Sie ließen uns nachts schlafen. 🙂

Vielen Dank an die Eltern, die sich auf dieses Experiment einließen und uns ihre Kinder anvertrauten. 

Mein größter Dank geht an Monika Bauer von Bauer Mediendesign (Rosenheim), welche im Sommer unseren Reiseführer grafisch umsetzte und den Großteil ihrer Arbeitszeit umsonst zur Verfügung stellte – und das, obwohl es keinen Bezug zu unserer Schule gab. Sie fand unser Projekt einfach spitze. Nachdem dadurch viele Projektgelder gespart wurden, konnten wir wesentlich mehr Kindern ermöglichen, an dieser Fahrt teilzunehmen. Sie agierte im Hintergrund, ohne die Kinder zu kennen, ohne jemals ein Lächeln dieser erhalten zu haben und ohne die Fortschritte zu sehen, was stets den Motor von uns Lehrern am Laufen hält. Liebe Monika, vielen Dank hierfür. 

Es war eine einmalige Reise mit vielen Kreisverkehren (round about) und Zugbrücken (drawbridge) – zwei Wörter, die die Kinder wohl nie vergessen werden. Der Kreisverkehr, der in den Städten pro Minute mindestens einmal vorkam, eignete sich super zum Lernen der Zeiten. 

We will drive through the round about. 
We are driving through the round about. 
We drove through the round about.

Bye bye, round about! 🙂


Martina Ludsteck

Schulradio und Zeitgeschichte – drei europäische Schulen besuchen die Otfried-Preußler-Schule

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nach über zwei Jahren des Planens und Wartens während der Corona-Zeit war es endlich so weit, jeweils 5 Schüler*innen und zwei begleitende Lehrkräfte aus Portugal, Griechenland und den Niederlanden besuchten vom 25.09. bis 1.10.2022 für eine Woche unsere Schule, um gemeinsam Schulradio zu machen und sich mit der Geschichte der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Als Erasmus + Projekt ermöglicht dieser von der EU finanziert Austausch, europäischen Schulen sich zu begegnen und gemeinsam an einem Thema zu arbeiten. Nachdem sich die „Simssee Welle“ unser Schulradio, schon seit einigen Jahren mit Stolperstein-Biografien beschäftigt und dazu preisgekrönte Hörspiele produziert hat, lag es nahe, sich mit diesem Projektthema für ein Erasmus+ Projekt zu bewerben. Unter dem Titel „Höre meine Geschichte – Europäische Geschichte im Schulradio“ treffen sich nun in diesem Schuljahr die vier Schulen jeweils für eine Woche in einem der Länder. Die Auftaktwoche fand in der OPS statt und die Projektkoordinatorin Michaela Hoff hatte ein umfangreiches und intensives Programm vorbereitet.

Das Erasmusteam lernte u.a. die örtlichen Stolpersteine und die dazugehörenden Hörspielen kennen, besuchte die KZ-Gedenkstätte Dachau und durfte ein Zeitzeugeninterview mit der Auschwitz-Überlebenden Eva U. führen.

In Kombination mit einem Radioworkshop entstand so eine bewegende Schulradiosendung, die am Freitag im ganzen Schulhaus zu hören war. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten war dabei die Tatsache, dass alles auf Englisch durchgeführt werden musste und für den Schnitt der Sendung nur ein Tag Zeit war.

Umso begeisterter waren alle Beteiligten von der entstanden Sendung und der tollen Team-Erfahrung. Die europäische Ideen von Frieden und Demokratie konnten in diesem Erasmus+ Projekt rundum verwirklicht werden, zum einem aufgrund des Themas, aber vor allem auch durch das offene und wertschätzende Miteinander aller Teilnehmer. So fiel der Abschied am Bahnhof allen schwer, Tränen flossen bei Gästen und Gastfamilie, bei Lehrkräften und Schülern, aber gleichzeitig ist die Vorfreude auf ein Wiedersehen der neuen Freunde bei der nächsten Mobilität groß. Im November geht´s nach Kreta und ein neue Schulradiosendung auf Sendung.

Einzelne Beiträge aus dieser Projektwoche könnt ihr auf unsere Schulradioseite nachhören!

M. Hoff

Klasse 5b bäckt Pizza im Rahmen des ERASMUS+ Projektes

Ein Besuch unserer Partnerschule in Argenta/Ferrara (Italien) war in unserem letzten Projektjahr aufgrund der Corona-Maßnahmen leider nicht möglich, doch wir holten uns etwas italienisches Flair trotzdem an die Schule: Klasse 5b machte Pizza. Nach dem ersten Versuch klappte das Backen am Folgetag schon ganz ohne Hilfe des Lehrers. Eine Schülerin erzählte ganz stolz, dass sie am Vortag für ihre Familie Pizza gemacht hatte und auch andere Kinder sind mit dem Backvirus infiziert. Ganz nebenbei notierten wir das Rezept in Reinschrift, womit eine Verknüpfung zum Deutschunterricht hergestellt wurde.

M. Ludsteck

Schulradio europaweit -Neues Erasmus+ Projekt an der Otfried-Preußler-Schule

Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union.

eTwinning ist die Gemeinschaft für Schulen in Europa.

Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa und in dieser Funktion eine wunderbare Unterstützung, um mit Schüler*innen und Lehrer*innen aus ganz Europa in Kontakt und Austausch zu kommen. Seit 2019 ist die OPS Erasmus+ Partnerschule und mit diesem Schuljahr startete auch das Schulradioteam ein eigenes Erasmus+ Projekt.

Alles war so schön geplant, aber kaum waren die fast 160 Seiten des Erasmus-Antrags eingereicht, erreichte uns die erste Coronawelle und alle Schulen gingen europaweit in den Distanzunterricht. Damals dachten wir noch, dass bis zu unserer ersten Mobilität, dem Austauschbesuch mit den anderen vier europäischen Schulen, wieder Normalität herrschen würde. Aber beim Projektstart im September war dann schnell klar, dass im Dezember 2020 keine Schüler*innen und Lehrer*innen aus den Niederlanden, Portugal, Griechenland und Großbritannien nach Stephanskirchen kommen würden, um mit uns gemeinsam das Schulradioprojekt zu starten.

„Höre meine Geschichte – europäische Geschichte im Schulradio“ lautet unser Projektthema und wir haben vor, uns mit den Biografien und Erfahrungen von Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges auseinandersetzen und dazu Hörspiele und Audioguides zu produzieren. Das gemeinsame Erinnern, das Teilen von europäischer Geschichte anhand von individuellen Lebensgeschichten, steht im Fokus des Projektes. Die großen geschichtlichen Zusammenhänge sollen in Einzelschicksalen sichtbar und als hörbare Geschichte wieder lebendig werden. In der Begegnung der verschiedenen Schulen und Nationalitäten stellt ein solches Erasmus+ Projekt ein wertvolles Stück gelebtes Miteinander in Europa dar, eine Erfahrung, die einige Schüler*innen der OPS schon im vergangenen Schuljahr im Austausch mit Italien erleben durften.

Statt uns gegenseitig zu besuchen, konnten wir uns aber bisher in unserem neuen Erasmus+ Team nur online kennenlernen. Die Schüler*innen haben kurze Audios oder Videos aufgenommen und damit sich und ihre Schule auf der europäischen Schulplattform eTwinning vorgestellt, natürlich alles auf Englisch und im Distanzunterricht überwiegend am eigenen Computer. Im Moment gestalten alle Teams ein Logo und einen Jingle für das gemeinsame Online-Radio, über die dann in einer Online-Umfrage abgestimmt werden. Ein Schüler hat auch schon Tutorials extra aufgenommen, um unseren Partnern die Handhabung des Audioschnittprogramms zu erklären. Der Umgang mit den Medien hätte natürlich im Dezember live bei uns im Schulhaus eingeführt werden sollen. In Zusammenarbeit mit dem BR war und ist ein eigener Workshop für alle Teams geplant. Neben dem journalistischen Handwerkszeug steht aber vor allem die Erinnerungskultur im Mittelpunkt der ersten Mobilität. Wir werden unseren Gästen die Lebensgeschichten der Menschen, für die in unserem Schulsprengel Stolpersteine verlegt wurden, vorstellen und in der Gedenkstätte Dachau gemeinsam weitere Biografien des Gedächtnisbuches der ehemaligen Häftlinge des KZ Dachau kennenlernen.

Bis zu diesem ersten Austauschbesuch arbeitet unser Schulradioteam „alleine“ an einem Hörspiel zur Biografien der Familie Kohn, einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Rosenheim, die ab 1937 emigrieren musste. Anfangs konnten wir noch zur Recherche in Zweiergruppen ins Rosenheimer Stadtarchiv fahren – eine aufregende Erfahrung in originalen Dokumenten aus dieser Zeit zu lesen, aber in der zweiten Homeschooling-Phase musste dann alles am PC erledigt werden. So lernten wir, wie man in großen Online-Archiven, wie z.B. den Arolsen Archives, Dokumente anfordert oder wie man online auf MS Teams gemeinsam an den Hörspieldialogen schreiben kann. Für die Interviews mit den Angehörigen des Musikers Franz Kaufmann, der die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen überlebt hat, haben wir es sogar geschafft über eine Online-Konferenz Aufnahmen zu machen. Für die beteiligten Schüler*innen ist ein solches Zeitzeugeninterview eine sehr bewegende Erfahrung.

Jetzt hoffen wir, dass wir uns bald auch mit den anderen Schulen über diese Erfahrungen austauschen können und beispielsweise über deren Geschichten von Widerstandskämpfer in den besetzten Niederlanden oder Fluchthelfer im damals neutralen Portugal erfahren. Ob virtuell oder hoffentlich im nächsten Schuljahr in Präsenz, sicher ist, dass dieser Austausch in der Brückensprache Englisch stattfinden wird. Das ist dann die nächste Herausforderung unseres Erasmus+ Projekts „Listen to my story – European History on schoolradio“.

Michaela Hoff, Klassenlehrkraft und Leitung der Schulradio AG

Erasmus-Projektwoche in der Klasse 6a

„Grenzenlos – Senza limiti“ – so heißt unser ursprünglich auf knapp zwei Jahre ausgelegtes Austauschprojekt mit unserer italienischen Partnerschule in Argenta in der Nähe von Ferrara. Im letzten Schuljahr hatten wir großes Glück: Unsere zwei geplanten Aktivitäten (Besuch in Italien und Gegenbesuch der Italiener) konnten wir gerade so durchführen, denn unsere italienischen Gäste reisten vor ca. einem Jahr direkt in den Lockdown, der in Italien früher begann als bei uns in Deutschland.
Auch in diesem Schuljahr waren mehrere Austauschaktivitäten geplant; aktuell wären die Italiener gerade zu Besuch an unserer Schule. Wir, also die Klasse 6a, holten uns trotzdem etwas Italien zu uns nach Hause, indem wir uns eine Woche lang intensiv mit dem Land unserer Partnerschule beschäftigten. Auf dem Programm standen viele Referate mit bekannten Themen, wie z.B. Rom, Pompeji, die Vulkane Ätna und Vesuv, aber auch unsere Partnerregion wurde genauer unter die Lupe genommen, indem wir uns mit den Städten Ferrara, Ravenna und Bologna sowie dem Po-Delta beschäftigten.
Höhepunkt eines jeden Tages war das gemeinsame Kochen, welches nur möglich war, weil wir das ursprünglich für die Woche vor den Osterferien geplante Projekt spontan vorzogen; hier ist Online-Unterricht nämlich Voraussetzung. Gekocht bzw. gebacken wurden Panna Cotta, Tomatensuppe, Italienischer Nudelsalat, Gemüse-Lasagne, Pizza und Tenerina – ein Schokoladenkuchen, welcher uns während unseres Aufenthalts in Ferrara oft begegnete. Der Kochkurs wurde auf Englisch gehalten, um hier unsere Kenntnisse zu verbessern – übrigens ein sehr wichtiges Ziel unseres Erasmus-Projektes. Wörter wie „sieve“, „baking tray“, „stir“, „rolling tin“ oder „fry“ sind mittlerweile allen Kindern ein Begriff. Überhaupt haben sich die Schüler super geschlagen: Egal, wie ungenau die Angaben zu Zutaten und Mengen auch waren: Sie rechneten alles blitzschnell um und waren überhaupt sehr experimentierfreudig; sogar die Backpulver-Pizza schmeckte mangels Hefe.
Ein großes Lob geht auch an die Schülereltern, die nicht nur dankbare Abnehmer der ganzen Köstlichkeiten waren, sondern auch die Zutaten besorgten, stets ein Auge auf Ofen und Herd hatten oder manche Rezepte gleich im Vorfeld so anpassten, dass der Hausfrieden aufgrund unbeliebter Zutaten bloß nicht schief hing.
Fr. Ludsteck

Erasmus+ – Das erstes Projektjahr neigt sich dem Ende zu

Wir hatten Glück. Beinahe wäre das erste Jahr unseres Erasmus-Projektes der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, denn ursprünglich war der Gegenbesuch der Italiener im März 2020 geplant. Nachdem sich in diesem Monat allerdings kein Termin fand, pochten die sonnenverwöhnten Italiener auf Ende März/Anfang April; Herr Burggraf lehnte aufgrund unseres vollen Kalenders jedoch ab und rettete damit den Besuch unserer Freunde aus Italien.

Begrüßung am Rosenheimer Bahnhof

Am 9. Februar war es dann endlich so weit: Mit blau-weißen Luftballons, Willkommensplakaten und musikalischer Begleitung auf der Ziach (Andi aus der 9cM) erwarteten wir unsere Gäste am Bahnhof in Rosenheim. Frau Landendinger und ihr Schüler waren die einzigen, die sich an die vereinbarte bayrische Kleiderordnung hielten. Der Puls schoss kurz vor der Ankunft in die Höhe, hatten wir vier Monate vorher doch am eigenen Leib erfahren, wie stressig Zugfahren mit Kindern ist, deren Gepäck gefühlt dreimal so schwer ist wie ihre kleinen Besitzer. Umso erleichterter waren wir, als alle ausgestiegen waren und wir uns endlich in die Arme fallen konnten. Nach einem Gruppenfoto war der Spuk auch schon vorbei und die italienischer Kinder, die eine lange Reise hinter sich hatten, wollten nur noch heim zu ihrem Gastfamilien. Verängstigte Blicke wie im Oktober bei der Ankunft in Italien konnten wir nicht vernehmen. Die italienischen Lehrerinnen übernachteten sehr zentral im B&B Hotel direkt in der Nähe des Bahnhofs.

Kurz nach der Ankunft war klar, dass am Montag, den 10. Februar 2020, wegen Orkantief „Sabine“ die Schule ausfallen würde. Vor allem für die jüngeren italienischen Schüler war das sicherlich nicht leicht, gleich zu Beginn des Aufenthalts einen kompletten Tag ohne ihre italienisch sprechenden Landsleute verbringen zu müssen. Alessio Rizzo und Ombretta Crivellaro waren nicht unbedingt erfreut über diese Meldung, hatten aber auch nicht lange Zeit darüber nachzudenken, da einige Minuten später die nächste Nachricht folgte: Bombenfund im Bahnhofsviertel. Bis Mitternacht saß ich daher mit den beiden Lehrerinnen im Flötzinger Bräustüberl fest.

In der ersten Woche unserer zweiwöchigen Begegnung fand Englischunterricht in landesgemischten Kleingruppen statt, die hauptsächlich von unseren muttersprachlichen Lehrkräften Denise Herzog und Marcel Breil – beide ursprünglich aus Kanada – unterrichtet wurden. Ebenso gab es sehr aktivierende und handlungsorientierte Unterrichtseinheiten seitens unserer eigenen Lehrer und Schüler, welche vor allem dazu dienten, den italienischen Gästen unser Schulleben näher zu bringen.

In der zweiten Woche machten wir Ausflüge in die Umgebung gespickt mit vielen Informationen, welche die Italiener hoffentlich für die Erstellung des Reiseführers über den Chiemgau brauchen können. Dieser soll am Ende nämlich das Produkt unseres Projektes werden. Wir schreiben über die Emilia-Romagna, die Italiener über unsere Region – natürlich in Zusammenarbeit und unter Verwendung der englischen Sprache.

Ausführliche Informationen über unser Projekt findet Ihr auf unserer „Twinspace“ – einer Art Homepage auf eTwinning:

https://twinspace.etwinning.net/95953

Den (fast fertigen) Teil über den Besuch in Deutschland verfassten übrigens die  italienischen Lehrerinnen, was uns indirekt zeigt, was ihnen besonders gefiel.

Insgesamt darf ich auf ein sehr stressiges, aber auch sehr aufregendes Jahr zurückblicken. Ich lernte (teils sehr junge!) Kinder kennen, welche in hohem Maße offen und begeisterungsfähig für diese Idee „Schüleraustausch“ waren. Alter, Bub, Mädl, Hobbys des Partners egal – Hauptsache dabei sein. Diese Motivation unser Kinder und ebenso ihrer Eltern war in jeder Hinsicht ansteckend. Die Atmosphäre an den Elternabenden war großartig; es herrschte „Aufbruchstimmung“. In Italien lösten wir gemeinsam so manche Probleme, bekämpften mit allen Tricks erfolgreich aufkommendes Heimweh und fuhren am letzten Tag vollzählig zurück – ein Umstand, an dem vor Abreise angesichts des Alters unserer Kinder und der Länge des Aufenthalts so mancher gezweifelt hatte. Auch vor und während des Gegenbesuchs im Februar waren unsere Kinder und Eltern hoch motiviert. Am Ende natürlich auch müde – aber das ist normal. 🙂

Egal, wie es für jeden Einzelnen lief: Ich bin mir sicher, dass alle Beteiligten –  allen voran aber die Erasmus-Schüler selbst – an ihren Erfahrungen gewachsen sind. Gefühlt waren alle Kinder nach Italien ein paar Zentimeter größer. 🙂

Der Erfolg dieses ersten Projektjahres war nur möglich, weil sowohl Schulleitung, Kollegium als auch Angehörige der Schulfamilie geschlossen hinter dem Projekt stehen und dieses zu jeder Zeit unterstützten. Dieser Rückhalt tut gut und ich bin Euch unglaublich dankbar dafür. Die Liste der Beteiligten ist lang und zeigt, dass es sich nicht nur um einen kurzen Ausflug nach Italien mit Gegenbesuch handelt, sondern um ein umfangreiches, zweijähriges Projekt unter Verfolgung eines bestimmten Ziels (Verbesserung der interkulturellen Kompetenz) und unter Einbeziehung der gesamten Schulfamilie.

Schulleitung Tag(e) der offenen Tür fürErasmus-Angelegenheiten
Frau Landendinger Projektskizze Begleitperson in Italien Organisation Auftaktveranstaltung im September   Planung und Durchführung des Gegenbesuchs im Februar, u.a.: Organisation der Stadtführung in München Organisation der Unterrichtseinheit „Volkstanz“ Organisation der Abschlussfeier
Frau Hoff umfangreiche Projekt-Berichterstattung (AG Schulradio) Übernahme der 9cM während Frau Landendingers Italienbesuch Besorgung von Präsentations-Materialien für Italienbesuch   Planung und Durchführung des Gegenbesuchs im Februar, u.a.: Organisation Stadtführung Rosenheim „Von Schülern für Schüler“ Organisation Ausflug zum Chiemsee Organisation der fair gehandelten Projekt-T-Shirts Unterrichtseinheit „Schnupperkurs AG Theater“ Planung der Unterrichtseinheit „Schulhausrallye“ Organisation der Presse bei der Abschlussfeier
Frau Schlüter Projektskizze Organisation Auftaktveranstaltung im September   Planung und Durchführung des Gegenbesuchs im Februar, u.a.: Organisation Führung Lokschuppen Organisation Ausflug zur Kampenwand Planung der Unterrichtseinheit „Schulhausrallye“ Organisation der Abschlussfeier
Hausmeister Franz & Franz Technik und Bestuhlung bei Feiern Unterstützung von Frau Zangerl
Frau Zangerl Verköstigung (Auftaktveranstaltung, Abschlussfeier, Mittags-verpflegung, Bayrisches Frühstück), Dekoration
Frau Kienzl Schüler der 8./9. Klassen Erstellen von Info-Flyern für unser Erasmus-Projekt
Herr Klein Grafische Umsetzung und Gestaltung unseres Projektlogos Unterrichtseinheit T-Shirt-Druck während Gegenbesuch
Herr Riedl Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit „Floorball“
MS-Lehrer Aufnahme und Betreuung meiner Schüler während meiner Abwesenheit, Entbehren und Unterstützen der teilnehmenden Erasmus-Schüler, Akzeptieren von „Störungen“ im regulären Betrieb
Schüler der Mittelschule Stadtführung in Rosenheim auf Englisch mit Frau Hoff: Kathi, Jasmin, Kilian, Anja und Luisa aus der 9dM   Musikalische Begleitung auf der Ziach am Bahnhof: Andi aus der 9cM   Unterrichtseinheit „Volkstanz“ mit Frau Landendinger: Andi M. 9cM, Martin H. 9dM Katrin L., Ronja, Marina Z., Alex aus der 10M Maximilian E. und Jakob E. aus der 5a   Projekt-Berichterstattung mit Frau Hoff (AG Schulradio): Schüler aus den Klassen 6 bis 9.   Schuhplattl-Auftritt bei der Abschlussfeier im Februar: Maximilian E. und Jakob aus der 5a   Entwurf eines Projektlogos mit Frau Schlüter im Herbst: Schüler der 7cM   Gestaltung von Postern über den Chiemgau für Italienbesuch: Schüler der Klassen 5a und 5b   Mithilfe beim T-Shirt-Druck mit Herrn Klein: Simon H. und Marlene S. aus der 9b   Erstellen von Flyern für unser Erasmus-Projekt mit Frau Kienzl: Magdalena G. 8cM, Magdalena L. 9a, Hussein B. 9dM, Daniela B. 9dM, Luisa S. 9dM,  Jasmin M. 9dM   Dekoration der Mensa und des Hausaufgabenraumes mit Frau Schlüter: Schüler der 10M und 5a   Bereitstellen von Materialien für die Unterrichtseinheit „Dinosaurier“ David aus der 7a   Durchführung der Unterrichtseinheit „Floorball“ mit Herrn Riedl: Schüler der Floorball-AG
Frau Lauer Frau Pape Frau Kothlow & Frau Christl Erstellen von Briefen und Bildern für italienische Grundschul-klassen vor unserer Reise nach Italien
Frau Kirschner Herr Kotter Frau Kirmeier Frau Lauer alle Grundschulklassen Organisation und Gestaltung der Begrüßungsfeier in der Grundschule im Februar (musikalische Begleitung, Gesang)
Frau  Lauer Herr Kotter Gestalten je einer Unterrichtseinheit für Italiener
Kathi Prüller, 9dm (Kathi Prüller) Rede zur Begrüßung der Italiener auf Englisch
Frau Reichenbach Frau Kundmüller Hausmeister Franz & Franz Herr Burggraf Buddy & Frau Appel Geben von Interviews im Rahmen der Schulhaus-Rallye im Februar – natürlich auf Englisch 🙂

Ebenso möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Klasse und meinen Schülereltern bedanken. Ihr musstet in diesem Schuljahr – nicht nur wegen Corona – lange ohne mich auskommen und hattet dafür viel Verständnis. Dieses Verständnis sowie Euer tadelloses Verhalten während meiner Abwesenheit trug sehr zur Akzeptanz des Erasmus-Programms an unserer Schule dabei.

Dann richtet sich mein Dank noch an alle externen Partner, welche maßgeblich am Erfolg unseres Projekts beteiligt waren: Allen voran sind hier unsere beiden Englischlehrer Denise Herzog (Helen Doron Early English, Schloßberg) und Marcel Breil (English Training, Translation & TOEIC Test Center, Feldkirchen-Westerham) zu nennen, welche durch ihr herzliches Wesen schnell die Gunst der Kinder für sich gewannen.

cof

Ebenso wurden wir bei der Bäckerei Bauer in Stephanskirchen sehr herzlich empfangen und in einem ausgetüftelten, schülerorientierten Konzept in zwei Gruppen durch den Betrieb geführt. Dafür geht ein herzlicher Dank an Herrn Bauer sowie seine beiden Mitarbeiter.

Auch die Führung im Lokschuppen durch Frau Fortmeier war grandios. Wahnsinn, wie man so junge Schüler an einem späten Nachmittag in einem so speziellen Thema wie den Sauriern in seinen Bann ziehen kann – und das auf Englisch. Zugegeben, zu 100% in einer Fremdsprache wäre es nicht gegangen. Praktisch, wenn der Guide neben Deutsch auch Italienisch kann und die Übersetzungen an den passenden Stellen ungefragt hinterher schiebt.

„München? Das nehmen wir selbst in die Hand“, sagte unser Münchner Kindl Frau Landendinger sofort, als wir in unserer Erasmus-Team-Sitzung beschlossen, mit unseren Austauschschülern einen Tagesausflug in die Landeshauptstadt zu machen. Bald fanden sich zwei Mitstreiter, die zusammen mit Frau Landendinger am kindgerechten Programm feilten: zum einen ihre Mutter Angelika Landendinger und zum anderen ihre Freundin Sabine Pascale, die Italienisch spricht. Zu Dritt eigneten sie sich geschichtliches Wissen an und tüftelten eine kindgerechte, mehrstündige, sehr informative Führung aus, die uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Münchner Altstadt brachte. Damit das ganze geschichtliche Wissen auch gut zu verstehen war, gab es die Informationen in zwei Sprachen: Bayrisch für unsere Kinder und Italienisch für die Gäste. Für Euer große Engagement möchte ich mich ganz herzlich bedanken!

Abschließend möchte ich die gute Zusammenarbeit mit meinen italienischen Kolleginnen Alessia Rizzo und Ombretta Crivellaro herausstellen. Auf sie ist zu 100% Verlass und sie tragen aufgrund ihrer liebevollen Art sehr zu dem guten Gelingen des Programms bei.

Bisher war das Glück auf unserer Seite. Hoffen wir mal, das das auch so bleibt und wir das Projekt trotz der Corona-Pandemie abschließen können. Für die Bewerber des 2. Projektjahres würde es mich jedenfalls unglaublich freuen.

Martina Ludsteck

5a goes international

Passend zur neuen internationalen Atmosphäre, die wir mit unserem Italienaustausch (Erasmus+: Grenzenlos – Senza limiti) an der Schule haben, nimmt die Klasse 5a gerade an zwei eTwinning-Projekten teil.

eTwinning ist ein soziales Netzwerk der Europäischen Kommission zur Vernetzung von Pädagogen aus ganz Europa und weiteren Ländern. Hier können Lehrer in einem Forum Projektideen online stellen und diese dann mit anderen interessierten Teilnehmern umsetzen.

Für das Weihnachtskartenprojekt haben alle teilnehmenden Klassen Weihnachtskarten gebastelt und mit Text versehen. Dem hohen Anteil der Grundschulklassen haben wir es vermutlich zu verdanken, dass die Karten schön bunt und kindlich waren. In vielen Briefumschlägen fanden wir auch ausführliche Beschreibungen der Weihnachtstraditionen in den jeweiligen Ländern. Hier haben wir beispielsweise erfahren, dass man in Spanien 12 Sekunden vor Neujahr 12 Weintrauben isst (für jeden Monat) oder dass man in Italien, was gar nicht so weit weg ist, die Geschenke erst am 25. Dezember auspackt. Das Lesen der Briefe macht total Spaß. Interessanterweise verstehen die Kinder nach nur drei Monaten Englischunterricht schon recht viel. Was wir noch nicht gelernt haben, wird erraten oder vom Lehrer übersetzt.

Weihnachtskartenprojekt

Beim Postkartenprojekt muss jede Klasse an alle anderen Teilnehmer drei Fotos mit Erklärung schicken. Für die Bilder haben sich die Klassen vorher auf ein Denkmal bzw. Gebäude, auf ein traditionelles Gericht sowie eine Tradition geeinigt. Wir wählten die Allianz Arena, Lederhosen & Dirndl sowie Schweinebraten. Die Allianzarena war im letzten Schuljahr bei einem anderen eTwinning-Projekt bereits hoch im Kurs, wobei ich es schaffte, die Schüler doch noch für das Brandenburger Tor zu begeistern. Diesmal siegten die Schüler, schließlich sind die Kinder auch die Hauptpersonen in diesem Projekt. Die Postkarten wurden erst in der letzten Woche verschickt, weshalb wir bisher erst aus der Türkei einen Briefumschlag erhalten haben. Wir sind gespannt, für welche Motive sich die anderen Klassen entschieden haben.

Generell dokumentieren wir unsere Arbeit im Klassenzimmer mit der Kamera und setzen für die anderen Projektteilnehmer immer wieder Fotos auf den Twinspace – einer Art Projekthomepage. Die Kinder sind jedes Mal aus dem Häuschen, wenn sie im Twinspace ein Foto entdecken, auf dem ein Kind irgendwo in Europa unseren Brief bzw. unsere Karte in der Hand hält. Ebenso ist es interessant, wenn wir Post bekommen und dann genau wissen, von welchem Kind der Brief geschrieben wurde.

Die Teilnahme an den Projekten eignet sich übrigens super, um Länder- und Städtenamen zu lernen und um sich in Europa zu orientieren. Auch Kunst- und Geschichtsstunden kann man mit eTwinning füllen (Malen der Flaggen, Bedeutung historische Gebäude)

Unser Projekt kann man im Internet verfolgen. Wer findet unsere Weihnachtskarten in den fremden Klassenzimmer wieder?

Christmas Cards:https://twinspace.etwinning.net/97722

Postcards and Mapping:https://twinspace.etwinning.net/97018

Neben dem Austausch von Briefen und Postkarten sind noch viele weitere Projekte denkbar, z.B. Anfertigung eines internationalen Kunstbildes oder Schreiben einer Geschichte, wobei jede Klasse einen anderen Teil übernimmt.

M. Ludsteck