Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch in Portugal vom 12.08. bis 11.03.2023

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Die letzte Mobilität unseres Erasmus-Projekts führte uns nach Portugal an die Atlantikküste. Nach einem langen Reisetag wurde unsere Gruppe, fünf Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangstufen 6 und 10, die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Ludsteck und unser Schulleiter Herr Burggraf, am Sonntagabend von den Lehrern und den Gastfamilien herzlich in Rio Tinto nahe der wunderschönen Start Porto in Empfang genommen. Die Wiedersehensfreude war groß und alle konnten sofort wieder an die gemeinsame Zeit an der OPS im September anknüpfen.


Dieses Mal war das Team unserer portugiesischen Partnerschule an der Reihe, das Programm der Austauschwoche für uns und die beiden anderen Teams aus Griechenland und den Niederlanden zusammenzustellen. Am Montagmorgen begrüßten uns der Schulleiter und die Koordinatoren und präsentierten ihre Schule und die Region. Wir erfuhren viel über das portugiesisches Schulsystem und die Schulorganisation der Partnerschule Agrupamento de Escolas Infanta d. Mafalda. Ebenso stellten die Gäste mit kleinen Präsentationen ihre jeweiligen Schule vor. Da wir als gemeinsame Sprache Englisch verwenden, war der Vortrag natürlich für alle eine aufregende Erfahrung. Im Anschluss erwartete uns eine große Willkommensshow mit Tanz und Musik in der Turnhalle. Besonders beeindruckend war das Orchester und die beiden Sängerinnen. Zum Abschluss durften wir alle mittanzen und formten zusammen mehrere ineinander sich bewegende Kreise, welche Europa symbolisierten. Nach einer interessanten Führung durch die verschiedenen Gebäudeteile der Schule gab es ein gemeinsames Essen in der Schulkantine. Danach fuhren wir mit dem Gemeindebus zu einem Museum und einer Werkstätte, wo wir die besondere Schmuckherstellung der Region kennenlernen konnten. Die Technik Filigrana, bei der unendlich viele Silber- oder Golddrähte kunstvoll zu Herzen oder anderen Formen miteinander verwoben werden, ist weltweit berühmt und die Spezialität der Gemeinde Gondomar.

Herzlicher Empfang an der Schule in Gondomar
Im Filigrana-Museum


Am zweiten Tag trafen wir uns in Porto und es gab rund um die Kathedrale eine Rallye durch die Altstadt. In gemischten Kleingruppen erkundeten die Schüler so erste Sehenswürdigkeiten und die Stadtgeschichte Portos. Diese wurde noch mit dem Besuch des Zoll- und Stadtmuseums vertieft. Nach einer Mittagspause am Fluss Douro ging es über eine der vielen Brücken, die beeindruckende Ponte Luis (erbaut in der Technik des Eiffelturms) ans andere Flussufer, um dort eine Schiffstour zu starten. Früher wurde der „frische“ Wein aus dem Inland über den Fluss nach Porto transportiert, um dort weiter zum weltbekannten Portwein weiter verarbeitet zu werden. Vom Boot aus konnten wir die anderen Brücken und die Altstadt zu beiden Seiten bewundern. Danach ging es noch zu Fuß hinauf zu einem Kloster, von wo aus wir eine herrliche Aussicht über die Stadt genießen konnten. Zurück zur Metro führte uns nun der obere Brückenteil – 45 Meter über dem Wasser!

Im prachtvollen Bahnhof von Porto mit vielen typischen Gemälde auf Fliesen
Am Rio Douro vor der Bootsfahrt
Blick über Porto

Der dritte Tag begann in der Schule mit einer Einführung in die Geschichte und in die Rolle Portugals in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Portugal war damals selbst eine Diktatur und versuchte neutral zu bleiben, in dem es mit beiden Seiten Handel betrieb. Viele Menschen, die aus Nazi-Deutschland fliehen mussten, versuchten daher über den noch unbesetzten Teil in Frankreich und Portugal nach Amerika zu kommen. Hierfür war allerdings ein portugiesisches Visum nötig, das normalerweise nicht vergeben wurde. In Bordeaux gab es aber einen mutigen Menschen, den portugiesischen Generalkonsul Sousa Mendes, der 30.000 Menschen mit einem solchen Visum das Leben rettete. Sousa Mendes wurde daraufhin unehrenhaft entlassen und starb in Armut. Erst 1988 wurde er offiziell rehabilitiert. Aus dieser Biografie sollte nun ein fiktives Interview entstehen. Zwei Schülergruppen überlegten sich dafür Fragen an den Konsul und ein Schüler übernahm jeweils die Rolle von Sousa Mendes. Zwei andere Schülergruppen arbeiteten zudem an einem neuen Jingle für unser europäisches Schulradio. Am Nachmittag besuchten wir das Holocaust-Museum in Porto und erfuhren dort noch viel über einzelne Schicksale von jüdischen Menschen, denen diese Flucht nicht möglich war und die in verschiedene Konzentrationslager deportiert wurden.

Bei der Arbeit an der Schulradiosendung in international besetzen Teams

Am vierten Tag fuhren wir mit dem Bus durch die Stadt hinaus ans Meer. Team OPS war natürlich besonders begeistert von Strand und Atlantik – alle anderen Teams haben ja zuhause sozusagen ein Meer vor der Haustüre – und zwei Mutige wagten sogar einen kurzen, nassen Abstecher in die Brandung. Nach einer einstündigen kleinen Wanderung holte uns der Bus wieder ab und es ging zurück zur Mittagspause in die Stadt. Während der Busfahrt merkte man deutlich, wie gut inzwischen die vier Teams zusammengewachsen waren, bunt durcheinander wurde gesungen und gelacht und Pläne für den Abend in den Gastfamilien geschmiedet.  Am Nachmittag besuchten wir noch gemeinsam das Museum „Discovery“, wo wir die Seefahrer- und Kolonialgeschichte Portugal hautnah entdecken konnten. Für unsere Schüler aus der 6. Klasse war das die perfekte Vorbereitung auf das nächste Thema in GPG…

Team Germany beim Ausflug ans Meer

Der letzte Tag startete in der Schule mit der Fertigstellung der Radiosendungen und verschiedenen Interviews zur Mobilität. Hierfür befragten sich die Schüler gegenseitig und auch alle Lehrer zu ihren Eindrücken und Erfahrungen. Danach wurden vom Schulleiter die Zertifikate an alle Teilnehmer verteilt und Geschenke zwischen den Teams ausgetauscht. Spätestens beim großen Gruppenfoto wurde dann allen bewusst, dass dies nicht nur der letzte Tag der Woche ist, sondern auch den Abschluss unseres ganzen Projektes. So gab es neben vielen strahlenden Gesichtern auch die ersten Tränen und Abschiedsgedanken. Am Nachmittag war für gemeinsame Aktivitäten mit den Gastfamilien Zeit eingeplant und erst am Abend trafen sich alle zum großen Abschiedsessen in einem Restaurant in Gondomar. Ausgelassen und laut wurde die letzten Stunden gefeiert und zur Nachspeise wurde es richtig eng im Gastraum, denn alle Gasteltern und -geschwister kamen und es war Gelegenheit, sich über die vergangene Woche auszutauschen. Letzter Höhepunkt war dann das Kuchenbuffet (einer der Kuchen war mit unserem Radiologo aus Zuckerguss verziert!) und die Abschiedsworte des Schulleiters, der noch einmal die große Bedeutung der Erasmus-Projekte und des europäischen Gedankens von Demokratie und Frieden betonte. Neben der Bearbeitung des Projektthemas sind vor allem die persönlichen Begegnungen und der Austausch zwischen den verschiedenen Ländern, Schulen und Menschen ein wesentliches Ziel. In den vergangenen Monaten sind Partnerschaften gewachsen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede reflektiert, neue Projektideen gesammelt und Zukunftspläne geschmiedet worden. Nicht zuletzt sind kostbare Freundschaften entstanden!

Projektabschluss mit Übergabe der Zertifikate für alle Teilnehmer
Der Schulleiter unserer portugiesischen Partnerschule auf dem rauschenden Abschlussfest

Dementsprechend schwer fiel allen der Abschied, das Umarmen und die guten Wünsche nahmen kein Ende und alle waren sich einig, Erasmus muss weitergehen…

Looking forward to meeting you again!

M. Hoff (Projektleiterin)

Großzügige Schenkung der Catella Real Estate AG

Übergabe der Geräte

Nach den 25 Bildschirmen im vergangenen Jahr schenkte die Firma Catella Real Estate AG der OPS jetzt 16 hochwertige PC-Computer. Die Geräte wurden dort standardmäßig ausgemustert und wären eigentlich entsorgt wurden. Durch die guten Kontakte konnten 16 hochwertige und noch leistungsfähige Geräte der Schule übertragen werden, wo sie sicherlich noch viele Jahre ihren Dienst tun werden. Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen und schonen die Umwelt.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese tolle Schenkung!

Grundschulwettbewerb Ski Alpin am Sudelfeld

Nach einer zweijährigen Corona Pause fand dieses Jahr nun endlich wieder der Grundschulwettbewerb Ski Alpin am Sudelfeld statt.

In diesem Jahr gingen zwei Schulteams aus Stephanskirchen an den Start. Bei traumhaftem Wetter und perfekten Pistenverhältnissen zeigten die Kinder beim Riesentorlauf ihr skifahrerisches Talent.

Das Team der OPS

22 Mannschaften aus 13 verschiedenen Schulen aus dem Landkreis nahmen an dem bestens organisierten Wettkampf teil. Unsere beiden Teams schafften einen 1. und einen 3. Platz und erhielten Medaillen und Urkunden.

Gratulation an die tollen Rennläufer!

T. Kothlow

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch in den Niederlanden vom 05.02. bis 11.02.2023

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Am frühen Sonntagmorgen machte sich eine Gruppe von fünf Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangstufen 7, 8 und 10 und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Vormittag auf den Weg in den Norden. Das Reiseziel der zweite Mobilität unseres Erasmus-Projektes war diesmal unsere niederländische Partnerschule in der Kleinstadt Spjikenisse nahe Rotterdam. So konnten wir bei diesem Austausch mit dem Zug anreisen und schon auf dem Hinweg die Veränderung der Landschaft genießen. Die Fahrt war lang – von Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang – aber fast störungsfrei und ohne Langeweile, u.a. auch weil unterwegs fleißig Matheaufgaben erledigt wurden. Am Bahnhof in Spjikenisse wurden wir von den Gastfamilien abgeholt und da fast alle Teilnehmer ihre Partner schon kannten, war die Wiedersehensfreude groß.

Vor der Partnerschule


Am Montagmorgen begrüßten uns der Schulleiter und die Koordinatorin in der Schulaula, einem großen Raum, der ansonsten für Theater- und Musikaufführungen, aber auch für das stille Arbeiten in Freistunden genutzt wird. Gemeinsam mit unseren Partnergruppen aus Portugal, Griechenland und natürlich den Niederlanden starteten wir mit Kennenlernspielen und einer sehr interessanten Führung durch das ganze Schulhaus. Wir erfuhren viel über das niederländischen Schulsystem und die Schulorganisation und die Besonderheiten der Partnerschule. Nach einer kleinen Pause ging es mit dem ersten Workshop zum Thema „Die Rolle des Radios in politischer Propaganda und im Widerstand“ weiter. Ein Geschichtslehrer führte uns dabei sehr informativ in die Geschichte der Niederlande während des zweiten Weltkrieges ein. Im Anschluss an eine kleine Mittagspause wurde der Ort Spjikenisse in Kleingruppen erkundet. Das Highlight war der Abstecher in die architektonisch beeindruckende öffentliche Bibliothek „Bücherberg“. Der weitere Nachmittag war frei und für Aktivitäten in den Gastfamilien reserviert, manche spielten zuhause, andere unternahmen einen kleinen Ausflug ans Meer.

Am zweiten Tag lernten wir die Geschichte von George Maduro, einen jungen Helden des niederländischen Militärs und des Widerstandes gegen die Nazis während der deutschen Besatzung, kennen. In Den Haag besuchten wir dazu ein Museum, das an ihn erinnert, aber auch die Niederlande in Form einer Miniaturen-Landschaft mit viel Liebe zum Detail zeigt. Die Schüler konnten nicht nur berühmte Gebäude und ganze Stadtansichten bewundern, sondern auch in die niederländische Geschichte (z.B. die Gründung von New York durch niederländische Pilger) oder verschiedene Themen, wie Küstenschutz oder Containerverladung, eintauchen. Das Highlight der Ausstellung war der Flugsimulator in einer alten KLM-Maschine. Zu Fuß ging es danach weiter ins Stadtzentrum von Den Haag, mit einem kurzen Stopp am Friedenpalast (Sitz des Internationalen Gerichtshof), durch malerische kleine Straßenzüge, vorbei am königlichen Palast und bis zum Binnenhof (Regierungssitz). Von dort aus durften alle eine Erkundungstour in Kleingruppen unternehmen. Die Lehrer erlebten während dieser freien Zeit eine besondere Überraschung. Am Eingang zum Parlament begegnete uns der niederländische Premierminister Mark Rutte, der gerade einem jungen Radioreporter des WDR ein spontanes Interview gab und sich dann ebenso spontan mit uns über Erasmus austauschte, natürlich nicht ohne das obligatorische Gruppenbild.

Gruppenbild mit Premierminister

Der dritte Tag begann mit zwei Unterrichtsstunden, um die Schule „De Ring van Putten“ und den Unterricht dort etwas kennenzulernen. Danach ging es nach Rotterdam ins Museum „Rotterdam 1940-1945-Jetzt“, wo wir viel über die Bombardierung Rotterdams und die Besetzung durch die Nazis erfuhren. Sehr eindrücklich wurde anhand von zahlreichen Gegenständen aus der Zeit und interaktiven Installationen sowohl die politischen Verhältnisse als auch das Alltagsleben dargestellt. Zudem gab es eine Abteilung zum Thema Demokratie und Menschenrechte. Die Schüler waren im Tandem mit ihren niederländischen Partnern als Dolmetscher unterwegs, da alles auf Niederländisch beschriftet war. So wurde aus der Not eine Tugend, da alle gut zusammenarbeiten „mussten“, um die Aufgaben zu erledigen. Am Nachmittag war dann Zeit, um in Kleingruppen Sehenswürdigkeiten Rotterdams, wie z.B. die Kubus-Häuser, die moderne Markthalle und die Erasmusbrücke, zu erkunden. Vor der St. Laurenz-Kirche konnten wir den Namensgeber des Projektes, „Erasmus von Rotterdam“ bewundern. Natürlich blieb auch Zeit, um das eine oder andere Souvenir zu kaufen.

Am vierten Tag wurden in einem Workshop erste Ideen für den geplanten Podcast gesammelt. Die Schüler sollten ihre persönlichen Erfahrungen in der Projektwoche und wichtige Ereignisse oder Personen in den Niederlanden aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, die sie kennengelernt hatten und die für sie von Bedeutung sind, notieren und daraus ein Gespräch zusammenstellen. Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus, vorbei an Ölraffinerien und Hafenanlagen, nach Amsterdam. Dort ging es zu Fuß durch kleine Gassen und entlang malerischen Grachten zu einem typischen kulinarischen Mittagsstopp bei Heertje Friet. Nach der Stärkung mit leckeren Pommes und Kroketten (gefülltes und frittiertes Kartoffelpüree) war leider nur kurz Zeit, um in der Gruppe das Stadtviertel Jordaan zu besichtigen, da wir rechtzeitig für die Führung am Anne-Frank-Haus sein mussten. Trotzdem nutze das OPS-Team die Gelegenheit, um im Tulpenmuseum Zwiebeln und im Käseladen Gouda zu erstehen. Der Tulpenladen war geruchlich eindeutig die bessere Wahl, Schüler-Zitat zum Käseladen: „Riecht wie in der Jungsumkleide!“…
Etwas verfroren nach einer längeren Wartezeit vor dem Museum starteten wir im Anna-Frank-Haus mit einem interessanten Workshop, der uns ins Leben der Familie Frank einführte. Mit Audioguide ausgerüstet konnte danach jeder in seinem Tempo die Ausstellung und die originalen Räume des weltberühmten Hinterhauses besichtigen. Es war für alle sehr beeindruckend und gleichzeitig schwer vorstellbar, dass sich in diesen beengten Räumen acht Menschen für zwei Jahre vor den Nazis verstecken konnten, um letztendlich doch verraten und ins KZ deportiert zu werden. Begleitet wurde man von Zitaten aus Anne Franks Tagebuch und von Erklärungen zu der damaligen Situation der Juden in den Niederlanden. Auf der Rückfahrt nach Spjikenisse konnte jeder seinen Gedanken nachhängen und sich über seine Eindrücke austauschen.

Am Freitag, unserem letzten Tag des Projektes, arbeiteten die Schüler weiter an ihren Podcasts und im Laufe des Vormittags wurde jede Gruppe (ein Host und vier Gesprächspartner) aufgenommen. Nach der Bearbeitung werden die Podcasts auf Spotify hochgeladen und sind dann für alle Teilnehmer und Interessierten zugänglich. Zudem setzen sich alle Teilnehmer in der Zwischenzeit mit Persönlichkeiten ihres Herkunftslandes, die im Zweiten Weltkrieg eine positive Rolle gespielt haben, auseinander und gestalteten dazu individuelle Plakate. Unser Team befasste sich mit den Geschwistern Scholl (Weiße Rose) und dem Stauffenberg-Attentat.
Nachdem alle Podcasts aufgenommen waren, folgte die feierliche Überreichung der Teilnehmer-Zertifikate. Der Schulleiter der „De Ring van Putten“ Schule betonte in seiner Abschlussrede die große Bedeutung aller Erasmus-Projekte. Neben der Bearbeitung des Projektthemas sind vor allem die persönlichen Begegnungen und der Austausch zwischen den verschiedenen Ländern, Schulen und Menschen ein wesentliches Ziel. In der vergangenen Woche wurden Partnerschaften vertieft, Gemeinsamkeiten und Unterschiede reflektiert, neue Projektideen gesammelt und Zukunftspläne geschmiedet. Nicht zuletzt sind kostbare Freundschaften entstanden!

Übergabe der Zertifikate

Im Anschluss hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit die Schule weiter zu erkunden. Alle Schüler dieser Schule müssen für ihren individuellen Stundenplan drei Wahlkurse belegen. Diese finden oft am Nachmittag statt, so dass das Schulhaus bis zum Abend offen und rege besucht ist. Manche Türen standen auch für unsere Schüler offen. So entdeckten sie beispielsweise den Musikraum, in dem zahlreiche Instrumente zum Ausprobieren einluden. Unsere Schüler haben mit großer Begeisterung an allen Angeboten teilgenommen und selbstständig den Kontakt zu den niederländischen Lehrkräften und Schülern gesucht. Auch die Erasmus-Kollegen nutzen die Möglichkeit zum Hineinschnuppern und zum fachlichen Austausch. Auf der anschließenden Fahrt nach Rotterdam kam es in der Metro zu intensiven Gesprächen im OPS-Team, wie man diese Impulse mit nach Stephanskirchen bringen könnte. Es ist spannend, wenn Schüler*innen und Lehrer*innen sich gemeinsam über Gestaltung von Schule Gedanken machen.
Die Grachten-Rundfahrt mit dem berühmten Pannenkoeken-Boot stellte den krönenden Abschluss der niederländischen Mobilität dar. Draußen war die beeindruckende nächtliche Skyline Rotterdams zu bestaunen und drinnen unbegrenzt Pfannenkuchen in allen Geschmacksrichtungen zu essen – ein großer Genuss und Spaß für alle Beteiligten!
Nach einem allerletzten Gruppenfoto ging es heim in die Gastfamilien und es hieß Abschiednehmen.
Bepackt mit Stroopwaffeln, Käse und vielen Abschiedsgeschenken machten wir uns auf den langen Heimweg per Bahn. Viel Zeit um auf eine ereignisreiche und intensive Erasmus-Woche zurückzublicken. See you in March in Portugal!

M. Hoff

Erasmus+: Mittelschüler der Otfried-Preußler-Schule Stephanskirchen präsentieren ihren Reiseführer

Im Oktober 2019 startete an der Otfried-Preußler-Schule Stephanskirchen das Projekt „Grenzenlos – senza limiti“. Elf Pioniere der 6. bis 8. Klassen fuhren für zwei Wochen nach Argenta (Region „Emilia-Romagna“), um ihre interkulturellen Kompetenzen zu verbessern (OVB berichtete). Alles, was die Kinder in Italien beobachten, in Stadtführungen hörten oder bei ihren Gasteltern und Austauschpartnern erfragten, wurde im Nachgang aufgeschrieben. Kinder der 5. Klasse fertigten aufwändige Illustrationen an; in allen Jahrgangsstufen fanden sich Englisch-Experten, die in Teamarbeit weite Teile der Texte übersetzten. Sehr erfreulich, wie viele Talente sich an der Schule fanden. Als Volltreffer erwies sich der zufällige Anruf bei Monika Bauer von Bauer Mediendesign aus Rosenheim. Obwohl es keine Verbindung zur Schule gab, fand sie das Projekt so gut, dass sie spontan zusagte, dem Reiseführer im Rahmen ihres sozialen Engagements ein schönes, kindgerechtes Layout zu verpassen.

Viele Kinder konnten während der Anfertigung des Reiseführers zeigen, was sie können. Sie erfuhren, dass man keinesfalls ein Multitalent sein muss, um ein professionelles Produkt herzustellen. Man lagert Teile des Herstellungsprozesses einfach aus – so wie es auch die Profis machen.

Klasse 6b trat im November letzten Jahres ihre Bildungsreise in die Emilia-Romagna mit unserem eigenen Reiseführer an. Im Deutsch- und Englischunterricht wird er hoffentlich in vielen Klassen als Lektüre eingesetzt werden – geschrieben von Kindern für Kinder.  Dafür wurden das Seitenformat und die Schrift extra groß gewählt. Beim Lesen festigen sich grammatikalische Strukturen und neue Wörter können durch den Vergleich der deutschen und englischen Version erschlossen werden – eine gute Methode, wie man auch außerhalb des Unterrichts seinen Wortschatz vergrößern kann. Vielleicht dient der Reiseführer auch als Grundlage für den nächsten Familienurlaub? Die Region mit der hohen Dichte an UNESCO-Welterbestätten (Altstadt von Ferrara samt Po-Delta, Mosaike in Ravenna, Arkadengänge in Bologna) ist jedenfalls eine Reise wert und passte auch wunderbar zu unserer UNESCO-Projektschule.

Letzten Donnerstag fand das Projekt mit der offiziellen Vorstellung des Reiseführers und einem Vortrag, bei dem die Kinder der 6b auf Englisch die Bilder kommentierten, einen feierlichen Abschluss. Unser Ehrengast Frau Bauer konnte sich so selbst ein Bild von unseren Englischkenntnissen, die wir im Rahmen des Projekts verbessern wollten, machen. Spätestens mit dem Verteilen des Produkts an alle Schüler kam die ganze Schulfamilie mit dem Projekt in Berührung, sodass man guten Gewissens behaupten kann, dass von den Fördergeldern alle Kinder profitierten.

Florian Burggraf, Martina Ludsteck, Monika Bauer und Schüler der OPS bei der Reiseführerpräsentation

So anstrengend das Projekt auch war, so schön war es in dessen Rahmen zu erleben, welch positiver Spirit an der Schule herrscht – angefangen von der hohen Einigkeit im Kollegium bezüglich des Aufbaus eines Schüleraustauschs, was bei unserer Schulart eine Seltenheit ist, über die klassenübergreifende Gestaltung der Begrüßungsfeier des Gegenbesuchs bis hin zur Anfertigung des Reiseführers in Teamarbeit.

Für die Teilnehmer der Projektfahrten ist der Reiseführer eine persönliche Erinnerung an eine ganz besondere Reise. Das Extra-Kapitel „Tipps für zukünftige Austauschschüler“ weckt hoffentlich noch mehr Interesse bei Kindern und Eltern, denn die Chancen, die Erasmus jedem einzelnen bietet, sind enorm.

M. Ludsteck

Die OPS spendet wieder für Kinder

Natürlich haben wir auch dieses Jahr wieder mitgemacht – bei der Johanniter Weihnachtstrucker-Aktion: 24 Pakete packten unsere Klassen, wobei die Kinder einer jeden Klasse Süßigkeiten und Geschenke nach einer festen Packliste mitbrachten.

Unser Sammelergebnis

Wir haben gezeigt: Wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet – egal ob Lebensmittelspende, Anfertigung einer Grußkarte, Hilfe beim Packen oder Tragen der Pakete – kommt am Ende etwas Großes dabei heraus. Die Pakete gehen dieses Jahr nach Albanien, wo die Menschen noch sehr vom Ackerbau leben, Bulgarien, Rumänien, die Ukraine, Bosnien und die kleine Republik Moldau, die dieses Jahr vor allem aufgrund der Aufnahme vieler ukrainischer Flüchtlinge oft in den Medien war. Es werden aber auch bedürftige Kinder in Deutschland nicht vergessen, da die Corona-Pandemie und die aktuelle Energiekrise viele Menschen in arbeitslos gemacht haben; zudem sind die Produkte aufgrund der Inflation teurer geworden, was das Leid vieler Menschen verstärkt hat.

Und ab geht`s zu den Kindern

Vielen Dank an alle Kinder und Lehrer, die sich in den letzten Wochen trotz der oft stressigen Vorweihnachtszeit so engagiert haben. 24 Kinder werden an Weihnachten mit hoffentlich funkelnden Augen ihr Geschenk entgegennehmen.

M. Ludsteck

Die Pausenengel an der Otfried-Preußler-Grundschule

Ein Projekt der Jugendsozialarbeit an Schulen

Auch in diesem Schuljahr kümmern sich unser Pausenengel aus den 4. Klassen, die im letzten Schuljahr dazu ausgebildet worden sind, wieder um die Mitschüler*innen der Otfried-Preußler-Grundschule und helfen bei einem friedlicherem Miteinander auf dem Pausenhof der ersten und zweiten Klasse. Dabei unterstützen Erisa, Emelie, Masa, Leni, Jaron, Simon, Magdalena und Daria ihre Mitschüler*innen bei Streitereien und anderen kleineren Schwierigkeiten.

Unsere Pausenengel

Bei größeren Herausforderungen vermitteln sie an die Pausenaufsicht. Gerade die Erstklässler*innen sind dankbar um ihre Unterstützung und sind froh, wenn sie in den Pausenzeiten immer einen Pausenengel als Ansprechpartner haben, wenn es ihnen nicht so gut geht. Täglich leisten unsere Pausenengel in Zweier- oder Dreiergruppen motiviert und freundlich ihren Dienst im Pausenhof der ersten und zweiten Klasse und stellen ihre eigenen Bedürfnisse an Pause zurück. Zu erkennen sind sie an ihrem gelben Pausenengel-Button.

Das Zeichen der Pausenengel

Regelmäßig werden in Treffen die Ausbildungsinhalte mit der JaS wiederholt und die Gemeinschaft der Pausenengel gestärkt. Zu Beginn des Schuljahres stellten sie sich in den 1. und 2.Klassen persönlich vor und standen den Schüler*innen und Lehrkräften Rede und Antwort.

Die ganze Schulfamilie mit Lehrer*innen, Schulleitung, Schüler*innen und Jugendsozialarbeit ist sehr dankbar für ihren Einsatz!

C. Resta

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch auf Kreta vom 27.11. bis 3.12.2022

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nachdem die Otfried-Preußler-Schule im September Gastgeber der ersten Mobilität war, durften wir nun in der letzten Novemberwoche selbst auf Reisen gehen. Fünf Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Landendinger starteten am ersten Adventssonntag im Morgengrauen Richtung Kreta. Für die meisten war es der erste Flug und die Freude war groß, als sich die Wolkendecke über Rosenheim lockerte und wir das Alpenpanorama genießen konnten. Noch größer wurde allerdings die Aufregung, als das Mittelmeer und die vielen griechischen Inseln zu erkennen waren. Auf Kreta selbst war es bei der Ankunft allerdings schon dunkel, so dass wir die Insel erst am nächsten Tag kennenlernen konnten.
Am Montagmorgen gab es eine Begrüßungsfeier mit traditioneller Musik und Tanz für die drei Schulen aus Portugal, Niederlande und Deutschland im großen Gemeindesaal. Nach den ersten Kennenlernspielen ging es dann auf eine Stadtführung durch Rethymno, bei der wir viel über die Geschichte Kretas und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse erfuhren. Ein besonderes Erlebnis war unser erstes gemeinsames Mittagessen: eine unendliche Zahl an Schüsseln und Platten mit leckerem Essen wurden aus der Küche getragen und wir lernten so die kretische Gastfreundlichkeit kennen! Auch in den Gastfamilien wurden unsere Schüler gut aufgenommen und das Wiedersehen mit den Partnerschülern war eine große Freude.
Am zweiten Tag ging es erst zum Bürgermeister ins Rathaus und danach in die örtliche Bibliothek, wo wir in einem Geschichtsworkshop die Zeit der deutschen Besatzung auf Kreta erarbeiteten. Die kretischen Schüler hatten auch noch eine spezielle Stadtführung für die verschiedenen Erinnerungsorte und Gedenkstätten vorbereitet. Auch wenn unsere Schüler schon viel über die NS-Zeit gelernt hatten, so war da doch viel Neues und leider auch viel Erschütterndes zu erfahren. Als erstes Fazit blieb nach diesem Tag, wie wichtig es doch ist, einander zuzuhören und die jeweilige Geschichte anzuerkennen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Chania, wo wir als erstes einen Friedhof für deutsche Soldaten besuchten. Gut zu wissen, dass dort in deutsch-griechischer Partnerschaft an dem Gedenken gearbeitet wurde und ein kleines, aber sehr informatives Museum entstanden ist. Danach bekamen wir noch eine Führung im Maritim-Museum, bevor es dann weiter zum Kulturzentrum ging. Dort fand erst vor kurzem ein Filmfestival statt, und wir durften einen dieser Filme, eine Zeitzeugen-Dokumentation ansehen. Die Berichte der alten Menschen eines kretischen Dorfes, die miterleben mussten, wie sie von deutschen Soldaten überfallen wurden und viele Dorfbewohner grausam umgebracht wurden, haben uns sehr bewegt und noch lange beschäftigt. Es war nicht einfach, sich darüber auszutauschen, da uns da doch oft die Worte im Englischen fehlten, aber die begleitenden Medienpädagogen gaben sich viel Mühe, mit dieser Betroffenheit umzugehen.
Am nächsten Tag ging es in das kleine Dorf Asteri, wo wir ein privates Heimatkundemuseum besuchen durften und so ein typisches kretisches Wohnhaus aus dem letzten Jahrhundert besichtigen konnten. Asteri war eines der ersten überfallenen Dörfer und wir lernten die Urenkelin eines ermordeten Ehepaars kennen. Die Tochter, sprich die Oma, überlebte, und so konnten wir deren Familiengeschichte aus dem Mund der ehemaligen Schülerin hören. Da das Mädchen fließend Englisch und Deutsch spricht, war es möglich für das Schulradio zwei Varianten aufzunehmen und auch eine deutschsprachige Sendung zu planen. Für alle Teilnehmer war dieses Interview ein bewegendes Erlebnis und ein guter Anlass, um über den Unterschied von Schuld für die Vergangenheit und Verantwortung für die Zukunft zu sprechen. Es war sehr wichtig und entlastend, dies von den Kretern selbst zu hören.
Im Anschluss gab es noch das Schulmuseum und ein Kloster zu besuchen und danach freuten sich alle auf das späte, aber leckere Mittagessen. Im Abendlicht und ohne Regen (den gab es am Mittwoch mehr als ausreichend) beendeten wir den langen Tag am Strand von Rethymno. Für die Mehrheit der „meergewohnten“ Teilnehmer ein normaler Spaziergang, aber für uns Bewohner des Alpenvorlands ein absolutes Highlight. Sand, Wind, Wellen, Steine und Muscheln, unendliche viele Fotos und vor allem ganz viel Spaß für uns alle!
Am letzten gemeinsamen Tag ging es endlich in unsere Partnerschule und an die Radioarbeit. Eine Gruppe aus Schülern von allen vier Schulen bereitete sich auf ein Liveinterview bei einem lokalen Radiosender vor, einige gestalteten einen Jingle und wieder andere versuchten die Aufnahmen des Vortages zu schneiden. Letzteres war durchaus eine herausfordernder Aufgabe, denn die Computer „sprachen“ nur griechisch mit uns und die Lautstärke im Haus machte das Schneiden zur akustischen Challenge. Der Nachmittag gehörte dann den Gastfamilien und so trafen wir uns erst am Abend zu einer gemeinsamen Abschiedsfeier in einer typischen Taverna. Der Musiklehrer der Schule spielte mit zwei weiteren Musikern traditionelle kretisch-griechische Musik und nach dem Essen gab es für alle die Zertifikate. Nachdem die Mitbringsel der Schulen ausgetauscht waren, gab es aber kein Stillsitzen mehr, wirklich alle waren auf der Tanzfläche und schnell lernten wir die Grundschritte der verschiedenen Kreistänze. Der letzte lange gemeinsame Tag ging mit Abschiedstränen und vielen lieben Wünschen zu Ende.

See you in February in the Netherlands!

rasende Reporterin: M. Hoff

Neues aus der oGTS

Am 30.11.22 fand ein schulerlebnispädagogischer Nachmittag statt, in dem 10 Kinder der oGTS-Gruppe von Frau Klinger viele Übungen absolvierten, die auf den Aufbau und die Verbesserung diverser Kompetenzen, z. B. Rücksichtnahme, abzielten.

Flussüberquerung

Wir zählten ohne Absprachen und Überschneidungen bis 14 (inkl. Lehrer), überquerten einen imaginären Fluss oder machten Knoten in ein Kletterseil, wobei die Personen, die fix am Seil platziert wurden, ihren Platz nicht verlassen durften. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe nur dann Erfolg hatte, wenn alle Kinder gut zusammenarbeiteten und ihre individuellen Fähigkeiten einbrachten.

Knoten im Seil

Die Notizen, die auf den Beobachtungsaufträgen notiert wurden, wurden im Anschluss besprochen. Am Ende gab es viele Erfolgserlebnisse. Vor allem die Flussüberquerung löste nach einigen Rückschlägen großen Jubel aus.

rasende Reporterin: M. Ludsteck