Die Pausenengel an der Otfried-Preußler-Grundschule

Ein Projekt der Jugendsozialarbeit an Schulen

Auch in diesem Schuljahr kümmern sich unser Pausenengel aus den 4. Klassen, die im letzten Schuljahr dazu ausgebildet worden sind, wieder um die Mitschüler*innen der Otfried-Preußler-Grundschule und helfen bei einem friedlicherem Miteinander auf dem Pausenhof der ersten und zweiten Klasse. Dabei unterstützen Erisa, Emelie, Masa, Leni, Jaron, Simon, Magdalena und Daria ihre Mitschüler*innen bei Streitereien und anderen kleineren Schwierigkeiten.

Unsere Pausenengel

Bei größeren Herausforderungen vermitteln sie an die Pausenaufsicht. Gerade die Erstklässler*innen sind dankbar um ihre Unterstützung und sind froh, wenn sie in den Pausenzeiten immer einen Pausenengel als Ansprechpartner haben, wenn es ihnen nicht so gut geht. Täglich leisten unsere Pausenengel in Zweier- oder Dreiergruppen motiviert und freundlich ihren Dienst im Pausenhof der ersten und zweiten Klasse und stellen ihre eigenen Bedürfnisse an Pause zurück. Zu erkennen sind sie an ihrem gelben Pausenengel-Button.

Das Zeichen der Pausenengel

Regelmäßig werden in Treffen die Ausbildungsinhalte mit der JaS wiederholt und die Gemeinschaft der Pausenengel gestärkt. Zu Beginn des Schuljahres stellten sie sich in den 1. und 2.Klassen persönlich vor und standen den Schüler*innen und Lehrkräften Rede und Antwort.

Die ganze Schulfamilie mit Lehrer*innen, Schulleitung, Schüler*innen und Jugendsozialarbeit ist sehr dankbar für ihren Einsatz!

C. Resta

Schulradio und Zeitgeschichte – Erasmus+-Austausch auf Kreta vom 27.11. bis 3.12.2022

Erasmus+ Projekt „Listen to my story – European History on school radio“

Nachdem die Otfried-Preußler-Schule im September Gastgeber der ersten Mobilität war, durften wir nun in der letzten Novemberwoche selbst auf Reisen gehen. Fünf Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufe und die beiden Klassenlehrerinnen Frau Hoff und Frau Landendinger starteten am ersten Adventssonntag im Morgengrauen Richtung Kreta. Für die meisten war es der erste Flug und die Freude war groß, als sich die Wolkendecke über Rosenheim lockerte und wir das Alpenpanorama genießen konnten. Noch größer wurde allerdings die Aufregung, als das Mittelmeer und die vielen griechischen Inseln zu erkennen waren. Auf Kreta selbst war es bei der Ankunft allerdings schon dunkel, so dass wir die Insel erst am nächsten Tag kennenlernen konnten.
Am Montagmorgen gab es eine Begrüßungsfeier mit traditioneller Musik und Tanz für die drei Schulen aus Portugal, Niederlande und Deutschland im großen Gemeindesaal. Nach den ersten Kennenlernspielen ging es dann auf eine Stadtführung durch Rethymno, bei der wir viel über die Geschichte Kretas und die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse erfuhren. Ein besonderes Erlebnis war unser erstes gemeinsames Mittagessen: eine unendliche Zahl an Schüsseln und Platten mit leckerem Essen wurden aus der Küche getragen und wir lernten so die kretische Gastfreundlichkeit kennen! Auch in den Gastfamilien wurden unsere Schüler gut aufgenommen und das Wiedersehen mit den Partnerschülern war eine große Freude.
Am zweiten Tag ging es erst zum Bürgermeister ins Rathaus und danach in die örtliche Bibliothek, wo wir in einem Geschichtsworkshop die Zeit der deutschen Besatzung auf Kreta erarbeiteten. Die kretischen Schüler hatten auch noch eine spezielle Stadtführung für die verschiedenen Erinnerungsorte und Gedenkstätten vorbereitet. Auch wenn unsere Schüler schon viel über die NS-Zeit gelernt hatten, so war da doch viel Neues und leider auch viel Erschütterndes zu erfahren. Als erstes Fazit blieb nach diesem Tag, wie wichtig es doch ist, einander zuzuhören und die jeweilige Geschichte anzuerkennen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Chania, wo wir als erstes einen Friedhof für deutsche Soldaten besuchten. Gut zu wissen, dass dort in deutsch-griechischer Partnerschaft an dem Gedenken gearbeitet wurde und ein kleines, aber sehr informatives Museum entstanden ist. Danach bekamen wir noch eine Führung im Maritim-Museum, bevor es dann weiter zum Kulturzentrum ging. Dort fand erst vor kurzem ein Filmfestival statt, und wir durften einen dieser Filme, eine Zeitzeugen-Dokumentation ansehen. Die Berichte der alten Menschen eines kretischen Dorfes, die miterleben mussten, wie sie von deutschen Soldaten überfallen wurden und viele Dorfbewohner grausam umgebracht wurden, haben uns sehr bewegt und noch lange beschäftigt. Es war nicht einfach, sich darüber auszutauschen, da uns da doch oft die Worte im Englischen fehlten, aber die begleitenden Medienpädagogen gaben sich viel Mühe, mit dieser Betroffenheit umzugehen.
Am nächsten Tag ging es in das kleine Dorf Asteri, wo wir ein privates Heimatkundemuseum besuchen durften und so ein typisches kretisches Wohnhaus aus dem letzten Jahrhundert besichtigen konnten. Asteri war eines der ersten überfallenen Dörfer und wir lernten die Urenkelin eines ermordeten Ehepaars kennen. Die Tochter, sprich die Oma, überlebte, und so konnten wir deren Familiengeschichte aus dem Mund der ehemaligen Schülerin hören. Da das Mädchen fließend Englisch und Deutsch spricht, war es möglich für das Schulradio zwei Varianten aufzunehmen und auch eine deutschsprachige Sendung zu planen. Für alle Teilnehmer war dieses Interview ein bewegendes Erlebnis und ein guter Anlass, um über den Unterschied von Schuld für die Vergangenheit und Verantwortung für die Zukunft zu sprechen. Es war sehr wichtig und entlastend, dies von den Kretern selbst zu hören.
Im Anschluss gab es noch das Schulmuseum und ein Kloster zu besuchen und danach freuten sich alle auf das späte, aber leckere Mittagessen. Im Abendlicht und ohne Regen (den gab es am Mittwoch mehr als ausreichend) beendeten wir den langen Tag am Strand von Rethymno. Für die Mehrheit der „meergewohnten“ Teilnehmer ein normaler Spaziergang, aber für uns Bewohner des Alpenvorlands ein absolutes Highlight. Sand, Wind, Wellen, Steine und Muscheln, unendliche viele Fotos und vor allem ganz viel Spaß für uns alle!
Am letzten gemeinsamen Tag ging es endlich in unsere Partnerschule und an die Radioarbeit. Eine Gruppe aus Schülern von allen vier Schulen bereitete sich auf ein Liveinterview bei einem lokalen Radiosender vor, einige gestalteten einen Jingle und wieder andere versuchten die Aufnahmen des Vortages zu schneiden. Letzteres war durchaus eine herausfordernder Aufgabe, denn die Computer „sprachen“ nur griechisch mit uns und die Lautstärke im Haus machte das Schneiden zur akustischen Challenge. Der Nachmittag gehörte dann den Gastfamilien und so trafen wir uns erst am Abend zu einer gemeinsamen Abschiedsfeier in einer typischen Taverna. Der Musiklehrer der Schule spielte mit zwei weiteren Musikern traditionelle kretisch-griechische Musik und nach dem Essen gab es für alle die Zertifikate. Nachdem die Mitbringsel der Schulen ausgetauscht waren, gab es aber kein Stillsitzen mehr, wirklich alle waren auf der Tanzfläche und schnell lernten wir die Grundschritte der verschiedenen Kreistänze. Der letzte lange gemeinsame Tag ging mit Abschiedstränen und vielen lieben Wünschen zu Ende.

See you in February in the Netherlands!

rasende Reporterin: M. Hoff

Neues aus der oGTS

Am 30.11.22 fand ein schulerlebnispädagogischer Nachmittag statt, in dem 10 Kinder der oGTS-Gruppe von Frau Klinger viele Übungen absolvierten, die auf den Aufbau und die Verbesserung diverser Kompetenzen, z. B. Rücksichtnahme, abzielten.

Flussüberquerung

Wir zählten ohne Absprachen und Überschneidungen bis 14 (inkl. Lehrer), überquerten einen imaginären Fluss oder machten Knoten in ein Kletterseil, wobei die Personen, die fix am Seil platziert wurden, ihren Platz nicht verlassen durften. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe nur dann Erfolg hatte, wenn alle Kinder gut zusammenarbeiteten und ihre individuellen Fähigkeiten einbrachten.

Knoten im Seil

Die Notizen, die auf den Beobachtungsaufträgen notiert wurden, wurden im Anschluss besprochen. Am Ende gab es viele Erfolgserlebnisse. Vor allem die Flussüberquerung löste nach einigen Rückschlägen großen Jubel aus.

rasende Reporterin: M. Ludsteck

Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen

Wie jedes Jahr nahmen die Kinder unserer sechsten Klassen am bundesweiten Vorlesewettbewerb teil. Dazu wurden klassenintern zunächst Klassensieger bestimmt, die dann vor großem Publikum (5a, 5b, 6a, 6b, 2 Kinder aus der Brückenklasse) gegeneinander antraten. Zunächst lasen die beiden Mädchen je 3 Minuten einen bekannte Text aus einem Buch ihrer Wahl vor; anschließend folgte der Fremdtext, der von einem Lehrer ausgesucht worden war. In diesem Fall war das „Im Chat war er noch so süß!“ von Annette Weber – einem spannenden Buch mit ganz brisanter Thematik. Während sich die Jury beriet, wurde weiter aus dem Buch des Fremdtextes vorgelesen, um die Zeit zu überbrücken. Siegerin heuer ist die Schülerin Avena aus der Klasse 6a, die so mutig war, vor ca. 100 Kindern vorzulesen. Herzlichen Glückwunsch!

Schulleiter Florian Burggraf mit der Siegerin im diesjährigen Wettbewerb

Als Dankeschön erhielten beide Klassensiegerinnen Süßigkeiten und einen Büchergutschein. Wir hoffen, dass Avena unsere Schule erfolgreich im baldigen Regionalentscheid vertreten wird.

M. Lusteck

Bildershow über Italienfahrt (Erasmus+)

Nachdem die Bildungsreise nach Italien (siehe Artikel vor einigen Wochen) traumhaft war und wir viele Sehenswürdigkeiten besuchen durften, wollten wir – die Teilnehmer der Fahrt – dieses Wissen auch an die Eltern und Geschwister weitergeben, weshalb wir zum gemeinsamen Anschauen der Bilder einluden. Ziel des Projekts ist stets, dass möglichst viele Menschen davon profitieren.

Sechs Schüler führten das Publikum durch die Fotos – selbstverständlich auf Englisch (Thema der Bildungsreise). Nach anfänglichem Zögern kamen die Kinder schnell in Fahrt und kommentierten mit viel Freude die Bilder – fehlende englische Wörter wurden mit viel Humor durch „denglische“ Alternativen ersetzt. Ein Glück, als wir endlich in Südtirol „ankamen“ (Heimfahrt); hier war es natürlich legitim, auf Deutsch weiterzumachen. Erfreulich war, dass die Kinder Wörter verwendeten, die sie allein auf der Bildungsreise aufgeschnappt hatten, beispielsweise „drawbridge“ (Zugbrücke), „round about“ (Kreisverkehr), „sunset“ (Sonnenuntergang), „sunrise“ (Sonnenaufgang) oder „whisper phone“ (Flüstertelefon).

Bei einem gemeinsamen Snack im Anschluss war noch etwas Zeit für den Austausch über die Eindrücke der Italienreise. Das Buffet von unserer Siegi und ein paar Eltern war ebenso spontan wie hervorragend.

Vielen Dank hierfür!

Vielen Dank auch an die Schüler, die den Mut hatten, in einer Fremdsprache – noch dazu zu 100% improvisiert – vor einem größeren und ungewohnten Publikum zu „referieren“. Besonders unterhaltsam waren auch die vielen „Insider“, die die Kinder den Anwesenden erzählten. Auch die Zoom-Funktion sorgte für den ein oder anderen Lacher.

Ein langes Erasmus+-Projekt geht damit allmählich zu Ende.

Martina Ludsteck

Offene Ganztagsschule an der Otfried – Preußler – Schule: Kürbisschnitz – Wettbewerb 2022

Bei herrlichstem Wetter und warmen Temperaturen konnte spontan und kurz vor den Allerheiligenferien noch der Kürbisschnitz – Wettbewerb 2022 in der OGTS an der Otfried – Preußler – Schule durchgeführt werden. Sieben Teams der 5., 6. Und 7. Klasse brannten darauf, sich für die Siegerplatze zu qualifizieren. Mit großem Eifer wurde in 2er- und 3er- Gruppen auf dem Pausenhof an ihrem Zier-Kürbisgesicht gearbeitet.

Die Arbeitsschritte Deckel ausschneiden, aushöhlen, absprechen, optisch gestalten sowie das eigentliche Schnitzen waren nicht für alle Kinder selbstverständlich und bekannt. Gemeinsam entstanden äußerst orginelle, gruselige und sensationelle Kunststücke mit witzigen Details, die als leuchtender Blickfang in der Herbstzeit bei dem einen oder anderen Schüler/Schülerin das Zuhause verschönern werden.

Die Prämierung steht noch aus und wird anhand von Fotos nach den Herbstferien für Höchstspannung sorgen.

Caro Perl

Offene Ganztagsschule an der Otfried – Preußler – Schule: Ausflug in die Boulder- und Kletterhalle Stephanskirchen

Am 26.10.22 hatte eine Gruppe von Jugendlichen im Alter von 12-14 Jahren der OGTS der OPS die Möglichkeit genutzt, sich die Boulder- und Kletterhalle am Ziegelberg von innen anzuschauen.

Nach der Einführung in die verschiedensten Kletter- und Boulderbereiche gab es ein Update zu Regeln, richtiger Absprungtechnik und Ausführung. Begeistert nahmen die Jugendlichen eine leichte Route nach der anderen in Angriff und steigerten sich schnell. Auch den anwesenden Klettererfahrenen und Halb-Profis wurde auf Finger und Füße geschaut. Das schöne Wetter ermöglichte das Bouldern im Outdoorbereich.

Zum Schluß war sogar noch Zeit für jede/jeden, der wollte für eine Route an der Selbstsicherungsanlage unter der fachmännischen Aufsicht von Klettertrainerin Caro Perl. Da die Gruppengröße aus Aufsichtsgründen auf 8 Kinder begrenzt war, wird dieser Ausflug sicherlich gern und bald wiederholt werden.

Caro Perl

Siegerehrung unseres OPS-Laufs

„Wann ist denn endlich die Siegerehrung?“, quengelten die Kinder, die als erstes ins Ziel kamen, schon seit Tagen. Heute war es endlich soweit. Es war bereits der 6. OPS-Lauf, der am letzten Schultag vor den Herbstferien stattfand – diesmal aufgrund der Baustelle in einer verkürzten Version. Jede Klasse rückte in kurzen Abständen einzeln an, um ca. 400 m zu laufen. Die schnellsten Mädchen und Jungen sowie das langsamste Kind einer Klasse gingen in die Klassenwertung ein, weshalb sich wirklich alle Kinder anstrengen mussten.

Der OPS-Lauf, der 2016 das erste Mal stattfand und heuer das 6. Mal durchgeführt wurde, wurde von unseren zwei Paradesportlern Frau Gambardella und Herrn Burghartswieser wie gewohnt perfekt und mit viel Herzblut organisiert. Für die Schüler ist der Lauf eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres. Sie lieben es, Kräfte zu messen. Da es viele verschiedene Preise gibt (schnellster Junge/schnellstes Mädchen eines Turnus, schnellste Klasse, etc.), wurden bei der Siegerehrung in der Turnhalle auch viele Namen aufgerufen. Jeder, der aufgerufen wurde, darf zurecht stolz auf seine Leistung sein, denn es kostet schon viel Überwindung und Kraft, an sein Limit zu gehen und um jede Sekunde zu kämpfen. Die Stimmung in der Turnhalle mit allen großen und kleinen Schülern war bestens. So schön, dass dieses Event nach der langen Corona-Zeit endlich wieder stattfinden konnte. Wir freuen uns auf das nächste sportliche Event.

Vielen Dank für die perfekt Organisation des OPS-Laufs!

M. Ludsteck

Traumhafte Bildungsreise nach Italien im Rahmen von Erasmus+ 

7. – 11. November 2022

Englisch lernen in Italien: Wie passt das zusammen?
Ganz einfach: Wir schufen uns die fehlende englischsprachige Umgebung einfach selbst. 

Zielregion war die Emilia-Romagna, welche unsere elf Pioniere 2019 besuchten und worüber sie in Zusammenarbeit mit anderen Schüler*innen unserer Schule einen Reiseführer verfassten. Grundlage der Bildungsfahrt war also unser „eigener“ bilinguale Reiseführer. 
Diese Reise hatte damit einen konkreten Bezug zu unserem bereits abgeschlossenen Erasmus-Projekt „Senza limiti“ (Ziele: Spracherwerb, interkulturelle Kompetenzen), weshalb wir die restlichen Gelder des Projekts dafür verwenden konnten. Da die Bildungsfahrt von der Europäischen Union gefördert wurde, hielt sich die Kosten im überschaubaren Bereich. 

Auf dem Programm standen die Altstadt von Ferrara, die einmalige Landschaft des Po-Deltas, die christlichen Bauten in Ravenna mit den wunderschönen Mosaiken sowie Bologna mit den über 60 km langen Arkadengängen. ALLE genannten Programmpunkte sind Teil des UNESCO-Welterbes, womit es auch hervorragend zu uns als UNESCO-Projektschule passt. 

Im Bus war die Verkehrssprache Englisch – wobei sich daran ehrlicherweise vor allem die Lehrer hielten, während die Motivation bei den Schülern nach der ersten kurzen Nacht nachließ. Schön, dass diesen Spaß auch Herr Krumrey (unser Busfahrer) mitmachte, der den Sinn der Fahrt sofort verstand und während dieser viele informative Durchsagen auf Englisch machte. So gab er uns beispielsweise Infos über die Burgen in Südtirol oder die Landwirtschaft (Kiwi, Pfirsich) in Italien.
 
Die Referate zu verschiedensten Themen (z. B. Südtirol, Italienische Sprache, Sehenswürdigkeiten) bereiteten die Kinder bereits im Vorfeld vor und wurden im Bus über das Mikrofon gehalten – natürlich auf Englisch. Dabei wurden je Referat zehn neue Wörter eingeführt, welche die Assistenz auf Wortkarten zeigte und die restlichen Schüler in ein spezielles Reise-Vokabelheft notierten. Auch alle sonstigen Wörter, die wir irgendwo aufschnappten, landeten in diesem Heft. So vergrößerte sich der Wortschatz rapide und mit Hilfe der Teilüberschriften erinnert man sich später sehr gut daran, in welcher Situation man welches Wort lernte. Das erleichtert das Einprägen. Bei Langweile (z. B. im Bus) kann man die Wörter später wiederholen. Eine Lernstrategie, die hoffentlich viele Kinder fortführen, um auch außerhalb des Unterrichts den Wortschatz zu erweitern. 
 
Sämtliche Stadtführungen waren auf Englisch. Damit der Lerneffekt möglichst groß war, buchten wir keine professionelle Stadtführung, sondern gaben den Schüler*innen die wichtigsten Informationen kindgerecht selbst. Diese boten wir auch schriftlich zum Mitlesen dar, um das Einprägen der Wörter zu erleichtern. Dabei galt hinsichtlich des Informationsgehalts: Weniger ist mehr. 
Interessant, wie viele Wörter die Kinder mittlerweile verstehen, ohne sie jemals gelernt zu haben – weil sie ähnlich wie im Deutschen sind oder weil die Schüler*innen aufgrund des konkreten Bezugs erahnen können, worum es geht.
Einzig die Bootstour durch die Lagunen von Comacchio übernahm ein erstklassiger Guide, den wir von 2019 schon kannten und der sich perfekt auf das Niveau der Kinder einstellte. Sein Trick: Innerhalb von fünf Minuten die Hälfte aller Vornamen einprägen, um so die Kinder durch persönliches Ansprechen zum Mitmachen zu ermuntern.
 
Die Kinder verwendeten Englisch, wann immer dies möglich war: um sich an der Rezeption mitzuteilen, um Polizisten in Bologna nach dem Grund des großen Polizeiaufgebots zu fragen, um sich nach dem Zweck des Blumenschmucks auf dem Kopf einer Frau zu erkundigen oder um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. 

 In Bologna interviewten die Kinder Leute, wobei es einen Fragebogen für Touristen und einen für Einheimische gab. Mangels Zeit hatten wir Lehrer nicht einmal die Gelegenheit, die Fragen vorher mit ihnen durchzugehen. Die Passanten waren so nett, dass sie sogar beim Vorlesen dieser behilflich waren. Alle Leute nahmen sich Zeit; niemand lehnte das Interview ab. Eine sehr schöne Erfahrung. Es sind vor allem einzelne Begegnungen mit Menschen, die darüber entscheiden, wie wir über ein Land und ihre Bewohner denken. Wir können nur Positives berichten. 

 Am letzten Tag besuchten wir noch die weiterführende Schule „I. C. Bernagozzi“ in Portomaggiore. Dort hielten fünf Kinder vor einer italienischen Schulklasse eine Rede über unsere Schule in Deutschland – und zwar frei, ganz ohne Stichpunkte. Natürlich auf Englisch! Im Anschluss machten wir draußen auf dem Hartplatz „Speed Dating“, d. h. jedes deutsche Kind musste sich eine Minute lang mit jedem italienischen Kind unterhalten und dabei eine interessante Information über ihn/sie notieren. Das Eis war sofort gebrochen. Bei einer anschließenden Schulhausführung lud uns der Sportlehrer spontan zu einem kleinen Basketballwettkampf ein. Während die einen Kinder spielten, suchten die anderen (dt. und it.) auf der Tribüne das Gespräch zueinander. Besser hätte es nicht laufen können. 

Nachdem uns ein paar italienische Schulkinder später noch in der Stadt in der Bar beim Mittagessen entdeckten, kamen sie sofort auf uns zu, um mit unseren Schüler*innen zu reden. Sie rannten bei der Abfahrt unserem Bus hinterher, um uns zu winken. Welch ein herzlicher Abschied an unserem letzten Tag in Italien.

Schön, dass wir die Zeit in diesen fünf Tagen maximal nutzten. Der Schulbesuch war mit Sicherheit ein Highlight in dieser Woche. Dafür nahmen wir gerne in Kauf, erst kurz vor Mitternacht zurückzukommen. Daniela, die Englisch-Lehrerin der Schule in Portomaggiore, war mir sofort sympathisch. Ich kannte sie bisher nicht; der Kontakt kam über die Deutsche Susi Kurz zustande, die dort im Kindergarten als Religionslehrerin arbeitet. 

Ich hoffe, dass dies der Start einer weiteren Zusammenarbeit in diesem Schuljahr war – gerne darüber hinaus. Vielen Dank, liebe Daniela und Susi, für dieses kurze, aber sehr herzliche, unkomplizierte und inspirierende Treffen. 

Zur Reise gab es ein 30-seitiges Begleitheft mit vielen Übungen, welches wir mangels Zeit nicht annähernd durcharbeiten konnten. Es wird die nächsten Wochen unser Schulbuch ersetzen. Gepaart mit vielen Emotionen werden sich die Wörter und grammatikalischen Strukturen hoffentlich besser einprägen.

Insgesamt hatten wir eine wunderschöne Zeit in Italien: Das Wetter war traumhaft und das Hotel lag direkt am Meer mit tollem Sandstrand, was wunderschöne Sonnenaufgänge und -untergänge sowie ausgedehnte Strandspaziergänge nachts bei Vollmond ermöglichte. Einige Kinder waren noch nie am Meer oder an einem Sandstrand. Und das Beste: Den Strand hatten wir zu dieser Jahreszeit – egal zu welcher Tages- und Nachtzeit – ganz für uns alleine. 

Das Hotel (Terme Beach Resort, Punta Marina) hatte neben der erstklassigen Lage auch noch saubere Zimmer, ein hervorragendes Frühstücksbuffet, ein überaus freundliches und hilfsbereites Hotelpersonal sowie einen Indoor-Pool zu bieten, den wir am ersten Tag gleich testeten. 
Wir speisten jeden Tag in einem anderen Restaurant und konnten aufgrund der guten finanziellen Lage den Kindern auch regionale Spezialitäten bieten, um ihnen einen Einblick in die italienische Esskultur zu geben. So lernten wir, dass die italienische Küche nicht nur aus Pizza und Pasta mit Tomatensoße besteht, sondern dass die kalte Wurtplatte und Grillfleisch genauso dazugehören wie Pasta mit Kürbisfüllung (lokale Spezialität) sowie Specknödel in Südtirol. 

Ein an sich nicht besonders schönes – aber dennoch für uns sehr besonderers Ereignis – war das Erdbeben am Mittwoch Morgen etwas südlich von uns, welches mit einer Stärke von 5,7 mittelschwer war. Da viele Kinder noch im Bett waren, konnten sie es deutlich wahrnehmen. Beim noch ausstehenden Referat „Erdbeben in Italien“ werden die Teilnehmer*innen bestimmt besonders gut zuhören.

Ich danke den drei Begleitpersonen Herrn Klein (Lehrer), Frau Klinger (Leitung oGTS) und Frau Haas, dass sie uns auf dieser Reise begleiteten. Sie alle nahmen dafür ein im Vergleich zu einer normalen Schulwoche deutlich erhöhtes Arbeitspensum in Kauf. Frau Haas, welche nicht zu unserer Schulfamilie gehört, nahm sich dafür extra Urlaub. Durch den guten Betreuungsschlüssel hatten wir Lehrer natürlich mehr Zeit zum Durchatmen und konnten uns mehr Zeit für die Kinder nehmen.

Unser Busfahrer Herr Krumrey vom gleichnamigen Busunternehmen (Prien am Chiemsee) fand sich im Nu in unser Team ein, machte fast unser komplettes Programm mit, setzte jeden (spontanen) Programmwunsch um und war aufgrund seiner langen Italienerfahrung sowie den gebotenen Informationen eine Bereicherung. Er brachte uns sicher und mit guten Nerven von A nach B. Und, ganz wichtig: Er hatte vor allem viel Verständnis für die Belange unserer Kinder. Vielen Dank hierfür!

Ein großer Dank geht an „meine“ noch sehr jungen Kinder (v. a. 11/12 Jahre), die vollständig durchhielten – obwohl es aufgrund der Corona-Pandemie teilweise die erste Reise ohne Eltern war – und dann gleich 600 km weit weg in einem anderem Land. Sie machten das Bildungsprogramm geduldig mit, zeigten sich interessiert, stützten sich gegenseitig bei Heimweh oder anderen Problemen, brachten uns Erwachsene oft zum Lachen – und das Beste: Sie ließen uns nachts schlafen. 🙂

Vielen Dank an die Eltern, die sich auf dieses Experiment einließen und uns ihre Kinder anvertrauten. 

Mein größter Dank geht an Monika Bauer von Bauer Mediendesign (Rosenheim), welche im Sommer unseren Reiseführer grafisch umsetzte und den Großteil ihrer Arbeitszeit umsonst zur Verfügung stellte – und das, obwohl es keinen Bezug zu unserer Schule gab. Sie fand unser Projekt einfach spitze. Nachdem dadurch viele Projektgelder gespart wurden, konnten wir wesentlich mehr Kindern ermöglichen, an dieser Fahrt teilzunehmen. Sie agierte im Hintergrund, ohne die Kinder zu kennen, ohne jemals ein Lächeln dieser erhalten zu haben und ohne die Fortschritte zu sehen, was stets den Motor von uns Lehrern am Laufen hält. Liebe Monika, vielen Dank hierfür. 

Es war eine einmalige Reise mit vielen Kreisverkehren (round about) und Zugbrücken (drawbridge) – zwei Wörter, die die Kinder wohl nie vergessen werden. Der Kreisverkehr, der in den Städten pro Minute mindestens einmal vorkam, eignete sich super zum Lernen der Zeiten. 

We will drive through the round about. 
We are driving through the round about. 
We drove through the round about.

Bye bye, round about! 🙂


Martina Ludsteck