Am 6. Juni 2016 hielt Marie-Cécile Reuter in ihrer eigene Klasse 5a sowie in der Klasse 5b einen Vortrag über das sogenannte Prader-Willi-Syndrom. Das Prader-Willi-Synrom ist eine Behinderung mit einer genetischen Ursache, die 1956 erstmals von den Ärzten Andrea Prader und Heinrich Willi beschrieben wurde. Betroffen ist das Chromosom Nr. 15.
Nachdem Maries kleiner Neffe ein „Prader Willi“ ist, war sie besonders motiviert, über dieses Syndrom aufzuklären.
Menschen mit dieser Behinderung zeigen folgende Auffälligkeiten:
- Trinkschwäche im Säuglingsalter
- Kleinwuchs (kleine Hände, kleine Füße)
- Eingedrückte Schläfen
- Nach unten hängende Mundwinkel
- Mandelförmige Augen
- Esssucht ab dem Alter von ca. 3 Jahren
- Muskelschwäche
Aufgrund der Muskelschwäche können Prader-Willi-Kinder erst recht spät laufen. Auch können sie sich nicht erbrechen, wenn beispielsweise ein Stück Nahrungsmittel im Hals stecken bleibt oder sie sich aufgrund eines Mageninfekts übergeben müssen. In so einem Fall schweben Menschen mit Prader-Willi-Syndrom immer in Lebensgefahr und es muss sofort ein Notruf abgesetzt werden.
Prader-Willis entwickeln ungefähr ab dem 3. Lebensjahr eine Esssucht. Sie haben immer Hunger, weshalb ihre Mahlzeiten strengstens überwacht und der Zuckerkonsum eingeschränkt werden muss. Dies hat zur Folge, dass Lebensmittel regelrecht weggesperrt werden müssen und andere Familienmitglieder außerhalb der geregelten Mahlzeiten nicht vor den Augen des Betroffenen naschen dürfen. Auch ein Stückchen Wurst, das beispielsweise gerne an der Theke der Metzgerei an die Kinder verteilt wird, ist für Prader-Willis tabu.
Aufgrund der Muskelschwäche bewegen sich Prader-Willi-Kinder weniger, was die Gewichtszunahme zudem begünstigt.
Um die negativen Folgen der Esssucht und Muskelschwäche so gering wie möglich zu halten, müssen Prader-Willi-Kinder rund um die Uhr beaufsichtigt werden. Die Nahrungsaufnahme wird streng kontrolliert und zudem versucht man die Kinder durch Sport- und Freizeitangebote vom Essen abzulenken.
Marie brachte zum Vortrag ihren Neffen Jann-Lieven und ihre Mama mit. Wie die Fotos zeigen, fühlte sich der Kleine in der Klasse wohl und die Kinder haben Jann-Lieven sofort in ihr Herz geschlossen. Sowohl Marie als auch ihre Mutter standen im Anschluss an den Vortrag für die zahlreichen Fragen zur Verfügung.