Welche Aufgaben hat Donum Vitae? Ab welchem Alter kann ein Mädchen schwanger werden? Kommen auch Jugendliche zu Donum Vitae? Warum ist eine Abtreibung Mord?
Diese und viele andere Fragen stellten sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen im katholischen Religionsunterricht. Um diese Fragen zu beantworten, besuchte eine Mitarbeiterin der staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen Rosenheim die Klassen 9a und 9b der OPS.
Gleich zu Beginn der Gesprächsrunde erfuhren die Jugendlichen, dass der lateinische Begriff Donum Vitae übersetzt Geschenk des Lebens heißt und die Beratungsstelle sich besonders für den Erhalt des ungeborenen Lebens einsetzt. Anhand von Bildern zeigte die Mitarbeiterin die Entwicklung des ungeborenen Lebens auf. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass bei einem ungeborenen Kind das Herz ab der 6. Schwangerschaftswoche zu schlagen beginnt und viele menschliche Eigenschaften bereits sehr früh grundgelegt sind. Die Frage, wann menschliches Leben beginnt, wurde mit diesem Hintergrund kontrovers diskutiert.
Obwohl Donum Vitae auch Beratungen vor einem Schwangerschaftsabbruch durchführt, liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Präventions- und Aufklärungsarbeit sowie in der Hilfestellung für ungewollt Schwangere. Das Beratungsangebot von Donum Vitae umfasst auch die Aufklärungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Grundschule und den weiterführenden Schulen.
Um einen eigenen Standpunkt zur Thematik des § 218 StGB einnehmen zu können, betrachteten die Jugendlichen die sehr emotionale Situation von ungewollt Schwangeren aus verschiedenen Perspektiven:
- Der Gesetzgeber regelt in Deutschland die Straffreiheit von Schwangerschaftsabbrüchen in einem eng gefassten rechtlichen Rahmen.
- Die katholische Kirche bezieht auf der Basis des Gebots „Du sollst nicht töten.“ einen klaren Standpunkt und lehnt Abtreibungen ab.
Eine ungewollt Schwangere befindet sich in diesem Spannungsfeld und muss eine rasche Gewissensentscheidung treffen, die weitreichende Folgen hat.
Die Mitarbeiterinnen von Donum Vitae zeigen den Hilfesuchenden in dieser Notsituation verschiedene Wege auf. Vor allem informieren sie die Schwangeren über die vielfältigen kirchlichen und staatlichen Hilfsangebote. Diese ermöglichen es den Frauen, auch in einer schwierigen persönlichen Situation, das Kind zu behalten.
In den Klassen entstand eine lebhafte Gesprächssituation, in der die Schülerinnen und Schüler offen ihre Meinung vertraten und sich intensiv mit den verschiedenen Perspektiven auseinander setzten.