Stationenarbeit am originalen Lernort „Stadtbücherei“ als Beitrag zur Medienerziehung

Eine weitere Exkursion zum Projekt: „Wasser, der Schatz unter unseren Füßen“ führte die Klasse 4a der Otfried-Preußler-Schule am 17.11.2017 in die Stadtbücherei Rosenheim. Dort durften die interessierten Schüler unter der liebevollen Anleitung von Frau Hochmuth unter der klugen Planung von Frau Schmidt an 12 Stationen den Umgang mit dem Medium Buch üben. Hierzu war es ihre Aufgabe einen von der Bücherei erstellten Fragebogen zu den Themen „Wasserkreislauf“, „Pflanzen im Teich“, „Bestandteile der Pflanzen“, „Aggregatszustände“, „Tiere im und am Teich“, „Abwasseraufbereitung“, „Wasserverbrauch“, „Bestandteile des Wassers“, „Der Teich im Winter“, „Wasserpflanzen“, „Wasserknappheit“ und sogar „Wasser im Weltall“ sukzessive auszufüllen und dafür in den vorbereiteten Büchern nachzulesen. Dabei wurde nicht nur der bisher im Projekt prozessorientiert erarbeitete Bereich des Trinkwassers  gesichert, sondern es wurden auch neue Aspekte eröffnet, wie man sich ausgehend vom projektorientierten Themenschwerpunkt je nach eigenen Interessen weiter informieren kann, denn die Fragen waren oft gar nicht so einfach, und man musste gezielt nach einem Gelbrandkäfer oder einer Posthornschnecke recherchieren oder sich Gedanken über weltpolitische Tatsachen, wie den Konflikt zwischen Israel und Syrien wegen des Wassermangels machen. Jede der Dreier- oder Vierergruppen konnte dabei individuell nach dem eigenen Tempo vorgehen, und zum Schluss wurde Fehlendes bei einer gemeinsamen Besprechung noch ergänzt. So verging die Zeit im Flug bis die Schüler endlich mit ihrem nagelneuen Büchereiausweis je nach Interessensschwerpunkt auch eigene Medien ausleihen durften. Zum Schluss erhielten die Schüler der Klasse 4a ein dickes Lob für ihr diszipliniertes Vorgehen, während sich diese sicher waren, dass dies der bisher schönste Ausflug im Rahmen des Wasserprojektes war und kurzerhand beschlossen: „Wir kommen wieder!“

Nebenbei wurden an diesem Tag auch noch das Lesen einer Landkarte an der Bushaltestelle und das Fahren mit dem Linienbus geübt. Alle waren begeistert, wie gut das Aufsuchen originaler Lernorte mit dem öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren kann, und die Klasse war sogar früher als erwartet wieder zurück im Klassenzimmer, so dass sowohl noch die Dauer der Fahrt, die Buskosten und vieles mehr errechnet werden konnten. Die letzte Stunde wurde noch dafür verwendet, die von der Bücherei erhaltenen Filme zu beurteilen. Dabei waren die Kinder nun schon sehr kritisch, und das eine oder andere Medium wurde wieder verworfen, weil es nicht direkt zum Thema passte oder langweilig war. Zum Schluss stellte ein Schüler entwaffnend fest: „ Wenn wir jetzt schon einen „Beamer“ hätten, und ins Internet könnten, müsste die Lehrerin nicht andauernd hin und her rennen und die DVD auswechseln.“ Kindermund tut Wahrheit kund! Denn hier wurde ein wünschenswerter Nebeneffekt des Projektes deutlich: Die Schüler der Otfried-Preußler-Schule wären bereit für die Digitalisierung!

Renate Penninger, 4a